Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel macht auch am Rande des Großen Preises von Kanada auf Klimasünden aufmerksam. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Vettel kassiert scharfe Kritik
Am Freitag trug der Aston-Martin-Pilot bei seiner Ankunft an der Strecke in Montreal ein T-Shirt, mit dem er den Teersandabbau in der kanadischen Provinz Alberta ins Visier nahm. Dort stand geschrieben: „Stoppt den Teersandabbau - Kanadas Klimaverbrechen“.
Politikerin attackiert Vettel
Mit dieser Äußerung zog der Deutsche den Unmut der örtlichen Politik auf sich. Sonya Savage, Energieministerin von Alberta, kritisierte Vettel mit deutlichen Worten. „Ich habe im Laufe der Jahre schon viel Heuchelei erlebt, aber das hier ist der Gipfel. Ein Rennfahrer, der von Aston Martin gesponsert und von Saudi Aramco finanziert wird, beschwert sich über die Teersande“, wetterte sie via Twitter.
Vor allem die Partnerschaft mit dem saudi-arabischen Mineralölhersteller Aramco ist ihr ein Dorn im Auge. „Saudi Aramco hat die größte tägliche Ölproduktion aller Unternehmen der Welt. Seit 1965 trägt es von allen Unternehmen am meisten zu den globalen Kohlenstoffemissionen bei“, schrieb sie.
An Vettel gerichtet, ergänzte sie: „Anstatt die Teersandvorkommen zu verteufeln, die auf dem Weg zu einer Netto-Null-Quote sind, könnten die Menschen ihren persönlichen Kohlenstoff-Fußabdruck verringern. Vielleicht ein Tretauto für die Formel 1?“
Vettel werde im neunten Saisonrennen (Sonntag ab 20 Uhr im LIVETICKER) auch einen Helm mit entsprechender Botschaft tragen, erklärte der Heppenheimer. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
„Es ist ein Horror für die Natur. Das sollte nicht erlaubt sein“, sagte Vettel bei der Pressekonferenz. Viele Menschen in Kanada wüssten „nichts davon“, merkte er an.
Vettel will Punkte holen in Kanada
Im Verlauf der Saison hat Vettel unter anderem auch auf den steigenden Meeresspiegel in Miami aufmerksam gemacht - ein Rennen im Jahr 2060 sei in der „Magic City“ nicht mehr möglich, lautete seine Botschaft im Mai. Des Öfteren sah man ihn zudem mit Regenbogen-Symbolen oder mit Accessoires in den Landesfarben der Ukraine.
Vettel, der auf den Tag 15 Jahre zuvor in Indianapolis sein erstes von bislang 285 Formel-1-Rennen bestritt, ist mit gedämpften Erwartungen nach Montreal gereist, wo erstmals seit 2019 wieder gefahren wird: „Wir müssen realistisch sein. Ein Ergebnis in den Punkterängen ist gut.“
Vor drei Jahren war er als Erster über die Ziellinie gefahren, wurde aber wegen einer umstrittenen Fünf-Sekunden-Zeitstrafe wegen Blockierens gegen Lewis Hamilton letztlich als Zweiter hinter dem Briten geführt. Vettel konnte am Freitag darüber lachen: „Ich habe beim letzten Mal hier gewonnen... Zumindest fühlte es sich für mich so an.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)