Weiterhin null WM-Zähler und zwei heftige Unfälle inklusive Totalschaden - auf Mick Schumacher prasselt Kritik von allen Seiten ein. Und ausgerechnet Haas-Teamchef Günther Steiner setzte der Debatte um das Crash-Verbot vor dem Großen Preis von Aserbaidschan die Krone auf.
Schumacher: Wolff lässt aufhorchen
Inzwischen steht deswegen auch Steiner in der Kritik, Micks Onkel Schumacher hat die Frage aufgeworfen, ob Schumacher unter einem anderen Teamchef besser dran wäre, in eine ähnliche Kerbe schlägt im SPORT1-Interview Timo Glock - und auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
„Man muss den Druck von ihm [Mick Schumacher] wegnehmen“, forderte der Österreicher in einem Interview bei RTL und übte damit recht unverblümt Kollegenschelte. Es sei der „völlig falsche Weg“, Schumacher darauf hinzuweisen, dass er ohne Schäden durch das Wochenende kommen soll und dadurch eine zusätzliche Last zu schüren. „Mick kann Auto fahren und hat Intelligenz. Man muss ihn jetzt so fahren lassen, wie er das auch kann und wie es sein Instinkt ermöglicht“, sagte Wolff.
Inzwischen hat Wolff seine Worte etwas relativiert: „Günther hat seine Art, ich habe meine“, sagte der Wiener am Samstag bei Sky, er habe seinem Kollegen „keine Ratschläge geben wollen“. Inhaltlich bleibt die Art und Weise, wie sich Wolff bei dem Thema öffentlich positioniert, dennoch bemerkenswert. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Wolff würde Schumacher „von der Rolle lassen“
Der Teamchef der Silberpfeife würde den entgegengesetzten Stil von Steiner einschlagen und Schumacher „einfach von der Rolle lassen - mit der Möglichkeit, dass es wieder in der Wand endet. Das muss er aber lernen“. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Wolff merkte zudem an, dass der 23-Jährige erst seine zweite Formel-1-Saison bestreitet, noch in der Ausbildungsphase steckt und man „ihm das Vertrauen schenken“ müsse. Schumacher solle sich daher auf die Arbeit mit seinen Ingenieuren konzentrieren und das Umfeld ausschalten. „Ich lese nicht im Internet und höre nicht auf Zwischenrufe, sondern mache mein Ding“, rät er dem deutschen Fahrer.
Schumacher bei Mercedes? Wolff ist offen
Wolffs ausführliche Wortmeldung lässt auch deshalb aufhorchen, weil der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher bei Ferrari unter Vertrag steht und auch dieses Vertragsverhältnis in Frage stehen wird, sollte er sich bei Haas nicht durchsetzen.
Ob der Formel-2-Champion von 2020 vielleicht stattdessen eines Tages doch noch bei Mercedes im Cockpit sitzen wird? „Warum nicht?“, antworte der Teamchef trocken, untermauerte aber gleichzeitig seine Zufriedenheit mit der aktuellen Fahrerpaarung sowie der Entwicklung im eigenen Nachwuchskader. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
„Aber: Mick, mit oder ohne den Namen Schumacher, ist mit seinen Stärken jemand, der für uns immer auf dem Radar sein wird“, erklärte Wolff abschließend.