Über diesen Fehler muss Sebastian Vettel selbst schmunzeln.
Vettel begeistert mit wildem Manöver
Der Aston-Martin-Star rast in Baku auf den starken sechsten Platz, findet sich auf dem Weg dahin nach einem Duell mit Esteban Ocon in Runde 13 aber einmal im Notausgang wieder.
Vettel reagiert nach dem Missgeschick blitzschnell und dreht den Aston Martin im feinsten Rallye-Stil um - wie bei einer Wende mit der Handbremse. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
„Vielleicht hilft es, dass ich einige Male beim Race of Champions mitgefahren bin“, lacht Vettel über die Szene und fügt selbstironisch an: „Die Rallye-Künste sind da, um zumindest das mit dem Auto anzustellen. Immerhin bin ich schnell auf die Strecke zurückgekommen, die Rettungsaktion war gut.“
Über den Fehler davor ärgert sich der Deutsche trotzdem: „Ich wollte unbedingt vorbei, weil wir auf den frischen Reifen schneller waren. Ich habe mich vorbeigedrückt, aber etwas zu spät gebremst, was schade war, weil Esteban schon aufgegeben hatte“, erklärt Vettel, der durch den Verbremser von der Linie abkommt: „Dann habe ich sichergestellt, dass ich nicht in der Wand lande, deswegen bin ich in den Notausgang.“
Positionskampf mit Hamilton? Das sagt Vettel
Die Konsequenz: Der Hesse verliert nicht nur das Positionsduell mit Ocon, sondern auch noch zwei weitere Plätze an Lewis Hamilton und Yuki Tsunoda. Letzteren schnappt sich Vettel später aber wieder, weil der Japaner mit einem DRS-Defekt in die Box muss. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Ob er Hamilton hinter sich hätte halten können, bezweifelt Vettel indes. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
„Wir hatten einen großartigen Boxenstopp, wo wir Mercedes geschlagen haben. Man muss fairerweise aber sagen, dass Lewis‘ Rennpace schneller war. Realistisch wäre der Kampf um Platz fünf mit Pierre (Gasly; Anm. d. Red.) gewesen. Aber es sind immer noch viele Punkte, also bin ich wirklich happy.“
Der Trend stimmt bei Vettel und Aston Martin
Fast noch wichtiger für den Heppenheimer ist aber der Aufwärtstrend bei Aston Martin: „Die letzten Rennen waren ganz gut. Selbst in Miami schon, wo es auch nach Punkten aussah und wir dann den Crash (mit Mick Schumacher, Anm. d. Red.) hatten. Zuletzt waren wir zweimal in Q3, heute konnten wir auch von den Ausfällen vor uns profitieren“, sagt Vettel.
Der Trend stimmt also. „Das Mittelfeld ist sehr eng und wir scheinen jetzt ein bisschen mehr mitspielen zu können“, glaubt der vierfache Weltmeister. „Wir kommen dem Limit des Autos jetzt schon ein bisschen näher, waren hier schneller als Alfa und auf Augenhöhe mit Alpine und AlphaTauri.“
Vettels Fazit: „Das Wochenende war insgesamt stark. Das Qualifying gestern hat Spaß gemacht und heute auch der Großteil des Rennens, mit Ausnahme des einen Moments, wo ich geradeaus gefahren bin.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Für die Zeit nach seiner Formel-1-Karriere hat der Deutsche dafür am Sonntag schon mal eine Bewerbung in Richtung Rallyesport abgeschickt.