Der Rückstand von Mercedes auf Red Bull und Ferrari ist auch beim Rennwochenende in Baku groß (Rennen am Sonntag ab 13 Uhr im LIVETICKER).
Mercedes-Pilot befürchtet Katastrophe
Während George Russell im Qualifying für den Aserbaidschan-GP mit Rang 5 noch das bestmögliche Resultat erzielt, muss sich sein Teamkollege Lewis Hamilton mit Startplatz 7 zufrieden geben. Die Silberpfeil-Piloten haben jedoch größere Sorgen als das reine Ergebnis.
Der diesjährige Qualifying-König Charles Leclerc freut sich derweil über eine weitere Pole für Ferrari. Doch die beiden Red-Bull-Piloten Sergio Pérez und Max Verstappen sehen für das Rennen einen entscheidenden Vorteil auf ihrer Seite. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
SPORT1 fasst die Stimmen zum Qualifying in Baku von Sky, aus der Boxengasse und der Pressekonferenz zusammen.
Charles Leclerc (Ferrari), Startplatz 1:
„Klar schmeckte die Pole in meiner Heimatstadt Monte Carlo sehr süß, aber das heute auch viel Spaß gemacht. Mit dieser Pole hatte ich nicht gerechnet, weil ich dachte, dass Red Bull stärker wäre. Aber dann hat in der letzten Runde alles gepasst. Sektor 1 und Sektor 2 waren schon sehr gut.“
... über seine Aussichten im Rennen: „Ich kann nur sagen, was ich schon vor den Grands Prix von Spanien und Monaco sagte - ich will am Sonntag den Job zu Ende bringen. Ich denke, dass es morgen spannend wird, weil das Reifenmanagement hier eine sehr große Sache ist. Aber insgesamt ist unsere Rennpace besser geworden, seit wir das Upgrade gebracht haben. Morgen wird es interessant sein, ob das auch hier der Fall ist.“
Sergio Pérez (Red Bull), Startplatz 2:
„Charles ist eine tolle Runde gefahren, und es hätte wohl so oder so nicht gereicht gegen ihn. Aber wir hätten näher dran sein können. Was mich tröstet: Das ist eine Strecke, auf welcher du gut überholen kannst, und wir haben ein Auto mit tollem Top-Speed. Wir sollten morgen im Rennen stark sein und können Charles hoffentlich unter Druck setzen.“ (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
... über seinen Fast-Crash: „Ich kann wirklich von Glück reden, dass alles gut ging, denn ich hatte einige heftige Mauerküsse. Zum Glück haben wir nicht nur ein schnelles Auto, sondern auch ein widerstandfähiges. Vor allem in der ersten Runde war ich zu stürmisch und hatte Glück, keinen Unfall zu bauen. Ich war einfach etwas über dem Limit und habe zu viel gewollt. Das war nicht ideal, aber dann haben wir es in der letzten Runde zusammengebracht.“
Max Verstappen (Red Bull), Startplatz 3:
„Ich verliere konstant Zeit. Das ist ein Trend, der sich aus Monaco fortsetzt. Auch hier finde ich es ganz schwierig, eine Balance zwischen Vorder- und Hinterachse zu finden, mit der ich gut leben kann. Das passt derzeit einfach nicht.“
... über die Siegchancen im Rennen: „So wie es aussieht, sind wir auf den Geraden schneller als Ferrari, das ist fürs Rennen gewiss nicht von Nachteil. Aber die Rennen in Baku haben gezeigt, dass hier immer alles passieren kann. Wir wollen für das Team das bestmögliche Ergebnis erzielen.“
George Russell (Mercedes), Startplatz 5:
... über die Gefahr durch Bouncing: „Es ist brutal. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem größeren Unfall. kommt. Viele von uns können das Auto über diese Bodenwellen kaum in einer geraden Linie halten. Wir fahren mit 300 km/h um die letzten beiden Kurven, kommen ins Schleudern, und man kann auf dem Asphalt sehen, wie eng die Autos über den Boden fahren.“
„Es scheint unnötig zu sein, dass wir ein F1-Auto mit 200 km/h Millimeter über dem Boden fahren. Damit ist eine Katastrophe vorprogrammiert. Ich kann die Bremszone kaum sehen, weil ich so viel herumhüpfe, und wenn man in die letzte Kurve kommt, hat man auf beiden Seiten Wände, die fast 200 Meilen pro Stunde fahren, und das Auto hüpft auf dem Boden auf und ab.“
Lewis Hamilton (Mercedes), Startplatz 7:
... via Boxenfunk: „Das Aufsetzen ist richtig gefährlich.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
... über die Bouncing-Probleme: „Es ist verrückt - in Barcelona hat sich der Wagen so manierlich benommen, und hier ist das Bouncing in voller Stärke zurück. Ich finde es unglaublich, dass wir das nicht in den Griff bekommen. Irgendwann wird das wirklich zum Sicherheitsproblem. Wir fahren mit 290 km/h durch Kurven und der Wagen setzt wie irre auf. So etwas geht auf Dauer einfach nicht.“
„Am Freitag konnte ich meinen Longrun nicht zu Ende fahren, so stark hat der Wagen immer wieder aufgesetzt. Mein Rücken war futsch. Ich habe jeden Abend Physio und Akupunktur, und ich hatte heute Morgen arge Schmerzen. Ich ging zu Valtteri (Bottas, Anm. d. Red.) und sagte - hüpft euer Auto auch so wie unseres? Und er meinte: ‚Nein.‘ Ich dachte - wow, der hat es gut!“
Sebastian Vettel (Aston Martin), Startplatz 9:
... über seinen kleinen Ausritt: „In Kurve 15 hatte ich mich etwas vertan: Ich dachte erst, ich schaffe es noch um die Ecke. Dann habe ich gemerkt, es geht nicht auf. Nach rechts abzubiegen, hielt ich für bedenklich, weil ich noch etwas Speed draufhatte und deshalb Angst, die Seite abzufahren. Also bin ich lieber geradeaus reingefahren, weil wir ja einen Ersatzfrontflügel haben. Das hat funktioniert, also habe ich es wenigstens geschafft, klug zu crashen.“
... über die Chancen im Rennen: „Hier ist alles drin, lassen wir uns überraschen. Aber ich glaube, dass sehr viel über die Reifen gehen wird. Ob es in diesem Jahr ein bisschen besser ist, wird man sehen. Das Rennen starten wir aber um drei Uhr (Ortszeit), dann scheint die Sonne, und der Asphalt wird knapp 60 Grad Celsius heiß sein. Die Bedingungen sind dann also doch sehr anders als im Qualifying.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Mick Schumacher (Haas), Startplatz 20:
„Das Qualifying spricht für sich. Es war enttäuschend. Wir wussten, dass es mit Q2 knapp werden würde, aber wir hätten auf jeden Fall die Pace gehabt, um noch ein wenig weiter vorne zu sein. „Wir sind reingekommen, um einen frischen Satz Reifen zu holen, was im Nachhinein wohl die falsche Strategie war, weil wir eine gute Runde weggeschmissen haben.“
... über die Chancen im Rennen: „Baku ist chaotisch. Hier kann man auch vom letzten Platz noch in die Punkte fahren. Das Ergebnis ist natürlich schade, aber mein Papa hat es früher auch schon geschafft, von hinten aus nach vorne zu fahren - von daher gibt es keinen Grund, warum ich das nicht auch kann.“