Aus deutscher Sicht hat Mick Schumacher im Qualifying zum Großen Preis von Kanada mit Startplatz sechs die Kohlen aus dem Feuer geholt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Vettel: „War ein negativer Schock“
Und das überraschend: Denn nach den Trainingseindrücken in Montreal galt eigentlich der andere Deutsche als großer Favorit auf einen Startplatz in den Top Ten. Sebastian Vettel fuhr im zweiten Training auf Rang vier, bei nassen Bedingungen am Samstagmittag (Ortszeit) wird er sogar Dritter.
Doch im ebenfalls verregneten Qualifying säuft Aston Martin brutal ab: Das Aus kommt für beide Autos schon im ersten Qualifyingsegment. 0,446 Sekunden fehlen Vettel als 17. auf den rettenden 15. Platz. Teamkollege Lance Stroll ist sogar noch schlechter.
„Das war eine Überraschung, aber leider ein negativer Schock“, sagt Vettel nach der Enttäuschung. „Wir hatten so viel Tempo, wissen aber nicht, wo es hin ist. Das Auto war sehr schwierig zu fahren, ist viel gerutscht und war insgesamt sehr instabil. Ich hatte sehr viel Übersteuern.“
Vettel kann sich Aston-Martin-Absturz nicht erklären
Den Grund für Aston Martins Absturz kann sich der Hesse nicht erklären. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
„Wir wissen noch nicht was los war. Bei diesen Bedingungen ist es natürlich auch schwer zu sagen, weil man eh die ganze Zeit rutscht. Aber das Griplevel war nicht mit dem Training zu vergleichen. Es ist offensichtlich, dass etwas nicht funktioniert hat.“
Aus dem Cockpit heraus vermutet Vettel am Funk zunächst sogar einen Schaden hinten links.
Nach dem Aussteigen erklärt der Deutsche: „Phasenweise hat es sich so angefühlt, als wäre das Auto kaputt. Wir müssen rausfinden, was das Problem war. Im Qualifying ging gar nichts mehr, wir waren extrem langsam.“
Für den viermaligen Champion ein Mysterium: „Wir haben fast gar nichts verändert. Deswegen ist es ein Rätsel.“
Vettel ärgert sich: „Genau das falsche Timing“
Vettel ärgert sich entsprechend, denn Fernando Alonso (Alpine) zeigt, wie viel mehr drin gewesen wäre: „Es ist bitter, weil wir gestern und auch heute im Nassen jeweils eine super Session hatten. Jetzt war genau das falsche Timing, um irgendein Problem zu haben.“
Mit Blick auf seinen ehemaligen Rivalen aus Spanien glaubt der Heppenheimer: „Wir hätten eine gute Session haben können, Platz fünf wäre vielleicht drin gewesen, zumal man bei diesen Bedingungen nie wissen kann.“ (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Etwas Positives sieht Vettel, der wegen Charles Leclercs Rückversetzung nach Motorstrafe immerhin als 16. startet, dann aber doch noch: „Das Auto kann besser sein als Platz 17 und das war es ja auch das ganze Wochenende schon. Natürlich stehen wir jetzt weiter hinten als gewollt, das macht es nicht einfacher. Aber unsere Longruns gestern waren gut. Ich denke, wir können ein paar Plätze gutmachen.“
Die Aufholjagd soll ihn zurück in die Punkte und in die Nähe von Kumpel Mick Schumacher bringen.
Vettel: „Es wäre nicht das nicht das erste Mal, dass wir zurückkommen. Vielleicht können wir morgen noch einen Punkt holen.“