Auf dem Weg in die Punkte rammen sich Mick Schumacher und Sebastian Vettel in Miami aus dem Rennen.
Danner: Schumacher „die Leviten lesen“
Doch wer trägt die Schuld an der folgenschweren Kollision zwischen den beiden deutschen Piloten, die Vettel zum Aufgeben zwang und Schumacher auf den 15. Platz zurückwarf? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Die Fahrer waren sich zunächst nicht einig. So fragte Vettel am Boxenfunk: „Welche Lücke war das? Ich habe das nicht gesehen!“. Haas-Pilot Schumacher funkte dagegen sofort nach dem Crash: „Das war ganz klar meine Kurve.“
Danner: „Schumacher muss abgeklärt werden“
Auch die Formel-1-Experten waren sich nicht alle einig. Ex-Rennfahrer Christian Danner sah im AvD Motor & Sport Magazin auf SPORT1 die Schuld in seiner ersten Reaktion auf Seiten von Schumacher. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
„Mick Schumacher muss einmal ein Rennen ohne Unfall zu Ende fahren. Er muss auch mal abgeklärter über die Renndistanz sein. Wenn man so weit vorne ist, muss er das auch mal zu Ende bringen“, sagte Danner.
Der SPORT1-Experte fuhr fort: „Der Teamchef (Günther Steiner, Anm. d. Red.) wird dem dermaßen die Leviten lesen. Das sind sichere Punkte gewesen und jetzt hat er nichts. Und der Vettel wird den (Mick Schumacher, Anm. d. Red.) schon auch mal fragen, ob er noch alle hat.“
Formel 1: Ralf Schumacher sieht mehr Schuld bei Vettel
Auch SPORT1-Kommentator Peter Kohl sah die Schuld unmittelbar nach der Szene beim Sohn von Rekordmeister Michael Schumacher: „Mick Schumacher ist voll in Vettel reingefahren. Er torpediert den komplett von der Seite und hebelt den Aston Martin aus.“
Kohl befürchtet sogar, dass der Druck auf Schumacher damit weiter steigen wird: „Die Diskussionen um ihn haben schon angefangen und nehmen durch solche Situationen natürlich noch mehr Fahrt auf.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Für Sky-Experte Ralf Schumacher stellte sich der Hergang des Unfalls jedoch etwas anders dar. Mick Schumacher hätte zwar nicht zögern müssen und einfach „ein bisschen später bremsen“ - doch „Sebastian muss auch mal Platz lassen“.
Sein Neffe könne sich schließlich nicht in Luft auflösen. Ralf Schumacher fuhr fort: „Da muss Sebastian in den Spiegel gucken, das ist so. Ungünstige Situation. Man kann natürlich Rennunfall sagen - aber trotzdem gilt: Bisschen Platz muss Sebastian da lassen.“
Das sagen Schumacher und Vettel zum Miami-Crash
Große Sorgen, dass das gute Verhältnis der beiden deutschen Piloten darunter leidet, muss sich aber wohl keiner machen. Beide Fahrer machten dem jeweils anderen nach dem Rennen keine großen Vorwürfe. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
„Es ist nachher immer einfach, darüber zu sprechen. Wenn man es so sieht, hätte ich einfach dahinter bleiben können oder stärker versuchen können, vorbeizufahren. Im Endeffekt sehr schade für uns beide. Ich werde mit Sicherheit noch mit ihm darüber reden“ sagte Schumacher.
Und auch Vettel haderte mit der Situation: „Das ist doof und bitter für uns beide. Es tut mir leid, dass wir beide raus sind. Ich dachte, ich hätte die Kurve, war vorne, und hatte nicht mit ihm gerechnet. Als ich ihn gesehen habe, war es zu spät. Ich muss es mir anschauen, aber ist natürlich schade für uns.“
Am meisten dürfte es dabei Schumacher schmerzen, der im 26. Formel-1-Rennen seiner Karriere zuvor auf dem besten Wege war, seine ersten WM-Punkte einzufahren. Nun muss der Haas-Pilot weiter warten.