Damit hatte Mick Schumacher offenbar nicht gerechnet.
Platzt bei Schumacher der Knoten?
Der Haas-Pilot lieferte beim Qualifying zum Großen Preis von Barcelona (Das Rennen am Sonntag ab 15.00 im SPORT1-Liveticker) sein bisher bestes Ergebnis ab und qualifizierte sich erstmals für Q3.
Am Ende hatte der 23-Jährige allerdings auch das Glück des Tüchtigen, denn eigentlich war er nach dem zweiten Qualifikations-Abschnitt nur Elfter. Da McLaren-Pilot Lando Norris bei seiner schnellen Runde aber die Track Limits missachtete, wurde dessen Zeit gestrichen – zur Freude des Deutschen. (Die Stimmen des Qualifyings)
Kein Wunder also, dass Schumacher mit seinem Ergebnis zufrieden war. Zumal er offenbar ein so gutes Ergebnis nicht für möglich gehalten hat. „Ich war überrascht, dass wir doch ein recht gutes Qualifying hatten“, verriet er bei Sky. Er ergänzte: „Ohne heute Morgen gefahren zu sein, war dann doch auch Unsicherheit im Setup.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Schumacher erneut von Magnussen geschlagen
Wenige Stunden vor dem Qualifying hatte er noch ganz andere Sorgen. Schumacher konnte im 3. Freien Training nur vier Runden absolvieren, weil seine rechte hintere Bremse Feuer gefangen hatte.
Sein Team schaffte es zwar, den Schaden im Eiltempo zu reparieren, dennoch fehlten Schumacher natürlich wertvolle Testkilometer auf dem Circuit de Catalunya. Davon ließ er sich allerdings nicht beeindrucken und fuhr cool in Q3.
Ein kleiner Wermutstropfen: Erneut war sein Teamkollege schneller – und zwar deutlich. Kevin Magnussen wurde Achter, nahm Schumacher rund sieben Zehntel ab. Und beim Dänen wäre nach eigener Aussage sogar noch mehr drin gewesen, denn offenbar hatte nicht nur Red-Bull-Pilot Max Verstappen ein Problem mit dem DRS. Auch bei Haas funktionierte der verstellbare Heckflügel nicht richtig.
Nach dem Qualifying wurden Schumacher und Magnussen noch zu den Stewards zitiert. Der Grund: Die extrem langsamen Outlaps der Haas-Piloten. „Es gibt in den Teams verschiedene Outlaps, weil einige Teams die Reifen mehr und andere weniger beanspruchen“, erklärte Schumacher und betonte: Wir haben für uns den besten Effekt gefunden, in dem wir eine langsame Outlap fahren. Daher sind wir so langsam gefahren.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Druck auf den Deutschen wächst
Eine Strafe gab es am Ende nicht, Schumacher und Magnussen wurden lediglich verwarnt und durften ihre Startplätze behalten.
Der Auftritt der Haas-Piloten verdeutlicht einmal mehr: Mit diesem Auto sind Punkte drin. Und für Schumacher sind diese langsam aber sicher auch mal Pflicht. Schließlich ist er neben Williams-Pilot Nicholas Latifi der einzige Fahrer im Feld ohne einzigen WM-Punkt. Zum Vergleich: Teamkollege Magnussen hat bereits deren 15.
Schon vor dem Miami-GP vor zwei Wochen, dem Heimrennen des Haas-Teams, hatte Teamchef Günther Steiner den Druck auf den Deutschen erhöht. „Wir warten auch auf die Punkte!“, hatte der Südtiroler gesagt.
Im Rennen sah es dann auch nach den ersten WM-Punkten für Schumacher aus, doch diese warf er leichtfertig weg. Beim Versuch, Sebastian Vettel zu überholen, verschätzte sich Schumacher und räumte seinen Landsmann ab. Am Ende wurde er Letzter, nichts war es mit den erhofften Punkten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Zudem zog er sich den Unmut seines Teamchefs zu. „Wir können nicht immer sagen, dass es am nächsten Wochenende auch noch ein Rennen gibt, denn irgendwann ist die Saison dann vorbei und wir warten auf den 24. GP.“
Im sechsten Rennen soll es nun also endlich klappen mit den ersten Punkten. Eine gute Ausgangslage hat Schumacher auf jeden Fall. „Das Qualifying zählt hier schon“, erklärte er. Er hofft auf einen guten Start am Sonntag, dann seien Punkte drin. „Wenn es dann weiter nach vorne ginge, wäre das natürlich noch schöner“, sagte Schumacher, der in Sachen Strategie einige Überraschungen erwartet. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Bisher war ein elfter Patz in Bahrain Schumachers bestes Ergebnis. Eine bessere Ausgangsposition für die ersten Karrierepunkte hatte er noch nie. Dafür sollte er allerdings geduldiger als in Miami sein.
Platzt nun endlich der Knoten?