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Formel 1: Lewis Hamilton gelingt Husarenritt - Mercedes zurück im WM-Kampf?

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Formel 1: Lewis Hamilton gelingt Husarenritt - Mercedes zurück im WM-Kampf?

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Knoten bei Hamilton geplatzt?

Lewis Hamilton zeigt nach seinem Horror-Start in Spanien altbekannte Qualitäten. Mercedes meldet sich zurück - auch im Kampf um die WM?
Beim Großen Preis von Spanien scheidet Charles Leclerc in Führung liegend aus. Nutznießer ist Max Verstappen, der die WM-Führung übernimmt. Schumacher und Vettel bleiben erneut ohne Punkte.
Lewis Hamilton zeigt nach seinem Horror-Start in Spanien altbekannte Qualitäten. Mercedes meldet sich zurück - auch im Kampf um die WM?

Ein Mercedes-Pilot kämpft in Spanien um den Sieg und steht am Ende auf dem Podest, doch von den Fans wird der andere Silberpfeil-Fahrer zum Mann des Rennens gewählt: Lewis Hamilton ist wieder da!

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Dabei will der Brite nach Kontakt mit Kevin Magnussen nach dem Start – und dem daraus resultierenden Reifenschaden inklusive langem Reparatur-Boxenstopp – schon aufgeben, „um den Motor zu schonen“, wie er funkt.

Doch Mercedes weist seinen Superstar an, weiterzumachen - und das zahlt sich aus: Von ganz hinten pflügt Hamilton bis auf Platz vier zurück nach vorne. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

„Das war wieder die emotionale Achterbahn von Lewis“, sagt Ex-F1-Champion Damon Hill. „Eine weltmeisterliche Fahrt, aus dem absoluten Nirgendwo.“ (Die Stimmen zum Barcelona-GP)

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Wasserleck bremst Hamilton aus

Daran ändert auch der Umstand nichts, dass Hamilton in den Schlussrunden Ferrari-Pilot Carlos Sainz wieder vorbeilassen muss, weil ein technisches Problem seinen W13 einbremst. „Wir hatten ein Wasserleck am Motor und konnten während des Rennens sehen, wie es größer wurde. Deshalb ging es am Ende nur darum, es über den Zielstrich zu schaffen“, verrät Teamchef Toto Wolff.

Trotz Rang fünf statt vier strahlt Hamilton nach seinem Husarenritt: „Ein Rennen wie dieses fühlt sich besser an als ein Sieg.“ In Bezug auf seine mögliche Aufgabe zu Beginn des Rennens sagt der 37-Jährige: „Ich bin natürlich froh, dass wir es nicht gemacht haben. Es zeigt einmal mehr, dass man nie aufgeben darf.“

Für seinen Lustlos-Funkspruch nach dem frühen Boxenstopp verteidigt er sich: „Es ging mir nur darum, den Motor nicht zu verbrauchen, bloß damit ich das ganze Rennen auf Platz 15 rumfahre und später dann vielleicht eine Strafe riskiere, wenn die Haltbarkeit irgendwann ins Spiel kommt. Man muss verstehen: Ich war 30 Sekunden hinter dem Feld. In Jeddah bin ich beispielsweise als 15. losgefahren und hatte Probleme in die Top-10 zu kommen. Deswegen dachte ich, es wird unmöglich das heute aufzuholen.“

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Falsch gedacht! Hamilton verrät: „Das Team hat mir dann gesagt, dass wir um Platz acht kämpfen. Ich habe zunächst gedacht, dass sie super optimistisch sind, habe es aber probiert und alles gegeben. Am Ende sind wir sogar noch weiter vorne gelandet.“ Denn der Mercedes vom Saisonbeginn hat mit der stark verbesserten Version beim Spanien-GP nicht mehr viel gemein. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Wolff: Hamilton schneller als Verstappen

Auch Teamchef Wolff ist nicht entgangen, dass die Silberpfeile wieder mit der Konkurrenz kämpfen können. Sein Indiz erklärt er Hamilton in der Auslaufrunde am Boxenfunk: „Lewis, du warst nach dem Start 50 Sekunden hinter Verstappen. Jetzt sind es nur noch 40.“

Die Rechnung, die der Österreicher aufmacht, impliziert: Hamiltons Rennen nach seinem ersten Reifenwechsel war schneller als das von Sieger Verstappen. Später stellt Wolff in seiner Medienrunde fest: „Das Rennen hat mich fast ein bisschen an welche aus unseren WM-Jahren erinnert, wo wir ein Auto hatten, mit dem wir von ganz hinten noch gewinnen konnten.“

Der Wiener räumt deshalb ein: „Ich bin immer sehr pessimistisch, aber hier war es viel besser als erwartet. Wir waren ganz klar vor dem Mittelfeld und haben im Vergleich zur Spitze aufgeholt. Wir waren eine Sekunde hinten, jetzt ist es nur noch eine halbe und wir verstehen das Auto endlich besser.“ Wolffs Kampfansage und logische Schlussfolgerung zugleich: „Wir werden bald noch mehr aufholen.“

Den Dank dafür richtet der Österreicher nicht nur an die Ingenieure sondern auch an seine Piloten: „Wir haben zwei unglaubliche Fahrer. Es sind die richtigen beiden, um unser Auto auszusortieren und wieder an die Spitze zu kommen.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Denn nicht nur Hamilton, auch Nachwuchsstar George Russell zeigt am Sonntag seine Qualitäten: Nach Charles Leclercs Ausfall und Max Verstappens Ausritt, liegt er zwischenzeitlich sogar in Führung und kämpft mit dem Red-Bull-Star um die Spitze. Dabei verteidigt er sich bravourös gegen den Weltmeister: „Es war eine mega Leistung von George mit unterlegenem Material da so gegen Max gegenzuhalten. Wirklich eiskalt und im Stile eines Top-Piloten“, lobt Ex-F1-Pilot Alex Wurz.

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Lob für Russell: „Hat Max verhungern lassen“

Auch Wolff stimmt in die Lobeshymnen für Russell mit ein: „Seine Verteidigung war unglaublich, wie er das Auto da positioniert hat: Er hat Max verhungern lassen. Er war immer genau an der richtigen Stelle auf der Strecke.“

Zur Belohnung gibt es für Russell bereits den zweiten Podestplatz der Saison. Beeindruckend auch die Konstanz des Briten: In den bisherigen sechs Saisonrennen war er nie schlechter als Rang fünf. Das zahlt sich auch beim Blick aufs Punktekonto aus: Mit 74 Zählern ist Russell WM-Vierter, nur 36 Punkte hinter dem neuen Spitzenreiter Verstappen. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Kann Mercedes noch einmal eingreifen in die Weltmeisterschaft? Zumindest Superstar Hamilton (46 WM-Punkte, Platz sechs) ist davon überzeugt, dass die Silberpfeile bald wieder Siegerschampus versprühen werden: „Ja, definitiv“, glaubt der Rekordchamp mit Blick auf mögliche Siege in naher Zukunft. „Wir haben viele Fortschritte mit dem Auto gemacht, unsere Renn-Pace ist jetzt viel besser und wir konnten hier schon teilweise mit der Spitze mithalten.“

Dass es schon beim nächsten Rennen kommendes Wochenende in Monte Carlo so weit sein könnte, daran hat Teamboss Wolff aber noch seine Zweifel: „In Monaco waren wir noch nie siegfähig“, lacht der Wiener. „Es ist eine Strecke, die irgendwie eine Seuche für uns ist. Aber wer weiß: Vielleicht sind wir mit dem ganz neuen Auto ja wider aller Erwartungen dort auf einmal gut.“

Immerhin ist 2022 ja bisher sonst auch alles irgendwie anders bei Mercedes in der Formel 1.

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