Offener Druck von McLaren-Boss Zak Brown, Unfall im Monaco-Training am Freitag: Daniel Ricciardo erlebt bei McLaren schwere Zeiten - und die Ausbootungs-Drohung wird nun sogar noch konkreter.
Ricciardo-Aus? Boss droht deutlich
McLaren-Boss erhöht Druck auf Ricciardo weiter
„Es gibt Mechanismen, in denen wir einander verpflichtet sind und Mechanismen, in denen wir es nicht sind“, zitiert The Race den in den USA weilenden Brown - eine unverhohlene Ankündigung, dass McLaren Mittel und Wege hat, den Ende 2023 auslaufenden und angeblich sehr lukrativen Vertrag des Australiers vorzeitig zu beenden. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Aktuell ist Sebastian Vettels früherer Red-Bull-Kollege mit nur elf Punkten WM-Elfter, deutlich hinter Teamkollege Lando Norris (Rang 7, 39 Zähler). Keine Bilanz, die ein Jahresgehalt rechtfertigt, das angeblich um die 14 Millionen Euro liegen soll.
In Monte Carlo äußerte sich der deutsche Teamchef Andreas Seidl im Tonfall zwar sanfter - machte aber klar, dass das Anziehen der Daumenschrauben eine verabredete Strategie der McLaren-Führung ist. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Teamchef Seidl spricht von verabredeter Strategie
„Wichtig ist, dass wir hier unterschiedliche Themen voneinander abgrenzen“, sagte Seidl in einer Pressekonferenz vor dem dritten Training am Samstagmittag, am Unfall im Training sei Ricciardo nicht der Alleinschuldige gewesen: „Wir als Team haben entschieden, mehr Druck zu machen, und es ging schief. Aber wir alle sind erfahren genug, um das hinter uns zu lassen.“
Ricciardo fühle noch immer „nicht hundert Prozent wohl im Auto“ und habe mit Norris einen starken Konkurrenten: „Wir können nur gemeinsam mit Daniel daran arbeiten, um die letzten Prozent zu finden. Darauf verwenden wir unsere Energie.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Bei Sky ergänzte Seidl weitere aufmunternde Worte: Ricciardo könne mehr, das habe er „in der Vergangenheit, auch 2021″ bewiesen. Ich glaube, er hat es nach wie vor in sich, und wir müssen einfach diesen letzten Schritt wieder machen.“
Ricciardo selbst hatte am Freitag im SPORT1-Interview betont gelassen auf die Kritik von Brown reagiert: „Natürlich würde ich mir wünschen, dass er nettere Dinge über mich sagt. Aber man kann es auch so interpretieren: McLarens Erwartungen an mich sind hoch - und das wiederum ist positiv. Die Wahrheit ist ja; ich bin in diesem Jahr noch nicht supertoll gefahren. Da ist es normal, dass man mich kritisch betrachtet. Und ich nehme das nicht persönlich.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)