Die ukrainischen Flagge, Friedens-Taube und „Peace-Zeichen“, der Schriftzug „Kein Krieg“ und der Text von John Lennons legendärem Lied „Imagine“.
Vettel ändert Helm - Strafe gefordert
Der Helm von Sebastian Vettel bei den Formel-1-Tests in Bahrain war im Kontext des russischen Angriffs auf die Ukraine ein Zeichen mit eindeutiger und scheinbar unverfänglicher Botschaft - doch er beinhaltete ein Detail, das für Ärger sorgte, der von dem Statement ablenkte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Der Aufdruck des deutschen Aston-Martin-Piloten wurde deswegen nun geändert und der verantwortliche Designer hat um Entschuldigung gebeten.
Vettel trug auf Helm auch Flagge von Nordzypern
Stein des Anstoßes: Unter der Ansammlung aller denkbaren Landesflaggen als Wunschsignal für den Weltfrieden am unteren Rand des Helms war eine Fahne, die für Unmut sorgte - die von Nordzypern. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Das Heikle daran: Bei Nordzypern handelt es sich um einen Staat, der von der Weltgemeinschaft nicht anerkannt wird, die „Türkische Republik Nordzypern“ entstand aus der türkischen Okkupation der nördlichen Inselhälfte im Jahr 1974.
Der Status des vom EU-Staat Zypern de facto abgespaltenen Gebiets ist seit Jahrzehnten ein Politikum - vor allem auch im mit Zypern verbundenen Griechenland -, die Türkei ist das einzige Land der Welt, das Nordzypern als Staat anerkennt. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Trotz der geringen Größe der Fahnen fiel die verpönte Fahne auf - und sorgte für Kritik. Unter anderem legte auch der zyprische Automobilverband CAA - das Pendant zum deutschen ADAC - Beschwerde bei der FIA ein und nannte den Aufdruck der Flagge „unakzeptabel“. Der CAA verlangte nicht nur die „unverzügliche“ Entfernung, sondern auch „eine Strafe für Fahrer und Team“.
Flagge kam von Stock-Plattform - „nicht gründlich geprüft“
Nach Angaben der auf F1-Helme spezialisierten Designfirma Jens Munser ist die Flagge ohne böse Absicht auf das Motiv geraten: „JMD hat eine Grafikvorlage von einer Stock-Plattform verwendet und wir bitten um Verzeihung, nicht alle Flaggen gründlich auf ihre politische Geschichte geprüft zu haben.“ (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Ohne konkret auf das Nordzypern-Thema einzugehen,drückte JMD via Twitter allgemeines Bedauern aus, „falls manche Fahnen gefehlt haben, andere nicht da hätten sein sollen oder was immer aufgrund unterschiedlicher Meinungen daran falsch war“.
JMD äußerte die Hoffnung, dass trotzdem die eigentliche Message angekommen ist, „ein weltweiter, gemeinsamer Standpunkt gegen den Krieg und dass wir zusammenstehen sollten“.
Nordzypern beschäftigt Formel 1 nicht zum ersten Mal
Es ist nicht das erste Mal, dass das Thema Nordzypern in der F1 für Verwerfungen sorgt: Im Jahr 2006 gab es Riesenwirbel nach dem Türkei-GP, weil dort der nicht anerkannte nordzyprische Mehmet Ali Talat die Siegertrophäe an Felipe Massa überreichen durfte.
Nach einem diplomatischen Protest aus Zypern verhängte die damals vom im vergangenen Jahr verstorbenen Max Mosley geführte FIA eine 2,5-Millionen-Euro-Strafe, die bis dahin härteste finanzielle Sanktion der Formel-1-Geschichte.