Als hätten die Formel-1-Genossen in Zeiten eines eskalierenden Krieges mitten in Europa nichts Besseres zu tun ...
Gewichts-Zoff! F1-Teams streiten sich
Fakt ist: Die Saison (Auftaktrennen ist der GP von Bahrain am 20. März) hat noch nicht begonnen, da streiten sich die Teams schon. Grund ist das Mindestgewicht der Autos, das in dieser Saison auf 795 Kilo inklusive Fahrer festgelegt wurde.
Weil die Antriebseinheit nach der Anpassung an E10-Sprit und die neuen 18-Zoll-Reifen schwerer sind, mussten die Regelhüter um 43 Kilo hoch mit dem Mindestgewicht.
Acht F1-Teams stellen Antrag bei der FIA
Doch das ist den meisten Teams noch nicht genug. Sie haben ihre Autos offenbar zu schwer gebaut und wollen jetzt nachbessern statt einen Diätplan aufzustellen. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Acht Mannschaften haben nach SPORT1-Informationen deshalb einen Antrag beim Weltverband FIA gestellt, das Mindestgewicht auf 800 Kilogramm anzuheben. Red Bulls Teamchef Christian Horner erklärt: „Wir müssen das Gesamtgewicht der Autos zugunsten des Sports erhöhen.“
Soll heißen: Je höher das geforderte Gewicht, desto weniger kann sich ein Team durch eine besonders schlanke Figur einen entscheiden Vorteil erarbeiten.
McLaren und Alfa Romeo gegen Antrag
Allein: McLaren und Alfa Romeo akzeptieren die Forderung nicht. Sie bezeichnen die Gründe als fadenscheinig. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Tenor: Die anderen Teams hätten einfach zu schwere Autos gebaut und wollen jetzt ihren Fehler mit einer Änderung des Reglements korrigieren. Dabei sei das Reglement seit Monaten bekannt gewesen.
Warum streiten sich die Teams aber überhaupt um fünf Kilogramm? In der Formel geht es um Hundertstelsekunden. Fünf Kilo Mehrgewicht entsprechen im Durchschnitt einen Verlust von 0,3 Sekunden pro Runde.
McLaren und Alfa Romeo, die das Mindestgewicht in der Konstruktion ihrer Autos berücksichtigt haben, haben keine Lust, jetzt ihren Gewichtsvorteil aufzugeben.
Red Bull will Erhöhung des Mindestgewichts
Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko bestätigt bei SPORT1 den Antrag der Teams.
Marko: „Es gibt im Moment noch Streit um den Antrag. Was uns betrifft: Es stimmt, dass wir bei den ersten Tests in Barcelona übergewichtig unterwegs waren. Aber das ist nicht repräsentativ, weil wir schon beim letzten Test nächste Woche und zum Saisonauftakt in Bahrain mit neuen, leichteren Teilen fahren werden. Trotzdem schließen wir uns dem Antrag an, weil die Mehrheit der Teams es so will.“
Am Ende entscheidet die FIA. Sie hat trotz des Antrags der acht Teams die Möglichkeit, ihr Veto einzulegen.
Eine Entscheidung wird innerhalb der nächsten zehn Tage erwartet.