Am letzten Testtag zieht Red Bull also tatsächlich nach: Auch das Team von Weltmeister Max Verstappen präsentiert für die finalen Kilometer vor dem Saisonauftakt in Bahrain am 20. März überarbeitete Seitenkästen.
Red Bull kontert Mercedes-Sensation
Ganz so dramatisch wie bei Mercedes, die die Konkurrenz zum Start der Bahrain-Tests mit ihrem extremen Magerwahn und nahezu wegrationalisierten Seitenkästen geschockt hatten, fällt die Red-Bull-Lösung aber nicht aus. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Während der Lufteinlass am RB18 vorne gleichgeblieben ist, sticht dahinter eine neue Form ins Auge, die den Seitenkasten in zwei weiche Stufen aufteilt und die Luft so nach unten und außen abführt. Insgesamt ist die Karbonhülle nochmal deutlich enger angelegt, die Seitenkästen deutlich stärker unterschnitten.
Red-Bull-Upgrade funktioniert auf Anhieb
Der Unterboden wird dadurch noch exponierter. Die Luft kann so noch in Richtung Heck geleitet werden, um die aerodynamische Effizienz zu erhöhen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Dass das Upgrade auf Anhieb funktioniert, bewies Sergio Pérez beim ersten Einsatz der neuen Konfiguration gleich mal mit der Bestzeit am Samstagvormittag: Mit einer Zeit von 1:33,105 Minuten auf C4-Reifen lag der Mexikaner nach 43 Runden an der Spitze des Klassements.
Am Nachmittag legte Titelverteidiger Max Verstappen noch eine Schippe drauf und dreht mit 1:31,720 Minuten auf der weichsten Reifenmischung die schnellste Runde der Wintertests. Charles Leclerc im Ferrari hatte auf etwas härteren Gummis rund 0,7 Sekunden Rückstand.
Bei Red Bull zeigt das Upgrade also Wirkung - auch, was die Stimmung angeht: „Wenn man sich die Zeiten anschaut, sind wir offenbar nicht so schlecht“, grinste Red Bull-Berater Helmut Marko und wagte eine Prognose: „Wir sind mindestens auf Augenhöhe mit Ferrari.“
Die Italiener machten bisher den stärksten Eindruck, doch mit dem neuen Aero-Paket beschleunigt auch der Red Bull besser aus langsamen Kurven.
Verstappen lobt Ferrari
Max Verstappen will die Bestzeit allerdings noch nicht überbewerten. „Ich würde nicht zu viel in die Testzeiten hineinlesen“, meinte der Weltmeister. „Erst nach dem Qualifying wissen wir wirklich, wo wir stehen.“
Zu Ferrari sagt der Niederländer: „Sie sind allem Anschein nach sehr gut aufgestellt. Nach einigen schwierigen Jahren ist es auch für die Formel 1 wichtig, dass wir konkurrenzfähige Ferrari haben.“