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Formel 1: Mercedes um Hamilton in Bahrain desolat - was hinter dem F1-Absturz steckt

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Formel 1: Mercedes um Hamilton in Bahrain desolat - was hinter dem F1-Absturz steckt

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Das steckt hinter dem Mercedes-Absturz

Vom Dauer-Dominator zur dritten Kraft: Mercedes landet in Bahrain auf dem harten Boden der Tatsachen. Lewis Hamilton spricht sogar von „fundamentalen Problemen“ - doch der Rennkalender macht dem Team Mut.
Bereits vor dem Saisonstart in Bahrain verspricht die Formel 1 so spannend wie nie zuvor zu werden - auch dank der beiden Titelanwärter Max Verstappen und Lewis Hamilton.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen
Bianca Garloff
Bianca Garloff
Vom Dauer-Dominator zur dritten Kraft: Mercedes landet in Bahrain auf dem harten Boden der Tatsachen. Lewis Hamilton spricht sogar von „fundamentalen Problemen“ - doch der Rennkalender macht dem Team Mut.

Die Vorzeichen hatten es zwar angedeutet, doch selbst erfahrene Experten trauten dem Braten beim oftmals tiefstapelnden Seriensieger der letzten Jahre nicht.

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Im ersten Formel-1-Qualifying 2022 hat Mercedes am Samstag in Bahrain nun aber tatsächlich eine empfindliche Schlappe hinnehmen müssen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Sieben Zehntelsekunden Rückstand und nur Platz fünf für Rekordweltmeister Lewis Hamilton. Teamkollege George Russell fehlten als abgeschlagenem Neunten schon 1,658 Sekunden zur Spitze. (F1-Auftakt in Bahrain am So. ab 16 Uhr im LIVETICKER)

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Hamilton sogar mit Startplatz 5 zufrieden

Mercedes‘ W13 wird der Unglückszahl immer mehr gerecht - und bereitet seinem Team großes Kopfzerbrechen. Ein regelrechter „Albtraum“ sei das Auto bei den Testfahrten gewesen, räumt Hamilton am Samstag ein.

Und ist deshalb mit dem Qualifying sogar zufrieden: „Platz fünf haben wir nicht erwartet, gemessen an unseren Problemen und daran, wo wir die letzten Wochen waren.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Auch Teamchef Toto Wolff findet: „Es könnte viel schlimmer sein, wenn ich sehe, wie das Auto hüpft und welch gute Performance einige andere Teams gebracht haben.“

Der Wiener glaubt: „Eine Stärke unseres Teams ist es, sehr realistisch zu sein. Wo wir stehen, haben wir heute gesehen, das ist die neue Ausgangsposition: Wir sind dritte Kraft, das ist nicht katastrophal, aber natürlich eine neue Herausforderung. Jetzt müssen wir lernen.“

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Einerseits sei das „die harte Realität“, andererseits auch „Teil des Spiels“, findet Wolff.

Mercedes will an superschlanker Version festhalten

Doch wie konnte das erfolgsverwöhnte Team überhaupt in solche Schwierigkeiten geraten? (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

„In gewisser Weise sind wir über die Umstände gestolpert“, erklärt Wolff. „Wir hatten einen soliden ersten Test, wussten aber, dass der nicht so relevant sein wird, weil wir zum zweiten in Bahrain ein massives Upgrade bringen. Als wir das Auto dann hier auf die Straße gebracht haben, waren wir überrascht von den Problemen. Es hat eine Weile gedauert sie zu verstehen und jetzt befinden wir uns im Prozess sie auszumerzen.“

Trotzdem will Mercedes an der neusten, superschlanken Version des Autos festhalten. „Wir stehen zu unserem jetzigen Konzept und glauben stark, dass wir den richtigen Weg gewählt haben. Wenn wir das Potenzial im Auto entfalten, haben wir keinen Zweifel daran, dass wir mit den Jungs vorne wieder mitspielen“, sagte Wolff.

Das Gute aus Sicht des Wieners: „Es ist alles Physik und kein Hexenwerk.“

Hamilton: „Einfacher Set-up-Wechsel hilft nicht“

Allein: Wie Mercedes vor allem dem für die neue Ground-Effect-Generation typischen Hüpfen des Autos Herr werden will, stellt die Ingenieure noch vor Rätsel.

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Die Fahrer schlagen jedenfalls Alarm: „Wir haben fundamentale Probleme, ein einfacher Set-up-Wechsel hilft da nicht“, sagt Vizeweltmeister Hamilton. „Das Bouncing ist ein Problem, wie ich es mit einem F1-Auto zuvor noch nie erlebt habe. Die Autos sind einfach nicht dafür gemacht so zu hüpfen, man verliert und gewinnt dadurch beim Fahren die ganze Zeit an Abtrieb.“

Teamkollege Russell erklärt das Mercedes-Dilemma: „Wenn man ein derart herausstechendes Problem hat, dann überstrahlt das gewissermaßen alles. Im Moment liegt unser ganzer Fokus darauf, erst danach können wir uns auch andere Baustellen anschauen.“

Zu denen gehören unter anderem das hohe Gewicht des Autos sowie die Motor-Performance.

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Wolff: Mercedes muss auch noch abspecken

Wolff kündigt zumindest beim Thema Abspecken Lösungen an: „Wir werden uns diesen Sektor anschauen, ob wir einige zu schwere Komponenten wegbekommen.“

Die Motor-Leistung steht für den Österreicher aber erstmal hinten an: „Definitiv haben Ferrari und auch Honda da einen guten Job gemacht, ich sehe aber keine massiven Unterschiede beim Motor. Wir haben viel mehr Probleme beim Chassis zu lösen, als uns jetzt auf die Suche nach Millisekunden bei der Power-Unit zu machen.“

Immerhin: Den Abstand zur Spitze sieht der Sportchef nicht ganz so dramatisch wie er am Samstag auf dem Papier steht: „Wahrscheinlich ist es eine halbe Sekunde pro Runde. Heute sah es nach mehr aus, wir hatten aber (in Q3; d. Red.) nur eine Runde auf den weichen Reifen.“

Russells großer Rückstand gehe zudem auf die Kappe des Teams, weil man den Briten auf der Outlap anwies, zu hart zu pushen.

Hamilton: „Die Jungs sind in einer anderen Liga“

Russell stellt nach seinem ersten Qualifying als Mercedes-Stammpilot trotzdem ernüchtert fest: „Im Moment sind wir klar hinter den Rivalen.“

Stallgefährte Hamilton macht sich mit Blick auf das Rennen deshalb keine Illusionen: „Die Jungs vor uns sind in einer anderen Liga, die werden morgen vorne wegfahren.“

Den größten Lichtblick angesichts Mercedes‘ Fehlstart bringt Russell auf den Punkt: „In den nächsten drei Monaten haben wir nur sechs Rennen. Wir haben also Glück, dass der Kalender aktuell nicht so intensiv ist und wir etwas Zeit bekommen.“

Zeit, die Mercedes dringend braucht, um sich doch noch in den Titelkampf einzumischen, bevor der WM-Zug abgefahren ist.

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