Der WM-Kampf zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton elektrisiert die Formel-1-Fans.
Hamilton ausgebuht! So reagiert der Brite
Nicht alle bleiben dabei sportlich - und so mischten sich nach dem Qualifying in Abu Dhabi unter die Jubelrufe bei den Interviews der drei Topplatzierten bei Hamilton viele lautstarke Buhrufe. Der Mercedes-Pilot äußerte sich dazu. (Rennen am Sonntag ab 14 Uhr im LIVETICKER)
Die entscheidende Frage für das Rennen wird die unterschiedliche Reifenstrategie sein. Pole-Setter Verstappen hat aber durchaus Hoffnung, dass Red Bull die Entscheidung für die Soft-Reifen nicht bereuen wird. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
SPORT1 fasst die Stimmen zum Qualifying in Abu Dhabi von Sky, aus der Boxengasse und der Pressekonferenz zusammen.
Max Verstappen (Red Bull), Startplatz 1:
„Es ist ein großartiges Gefühl. Wir haben das Auto im Qualifying noch einmal verbessern können. Dieses Wochenende war bis dahin immer ein Auf und Ab. Ich bin unglaublich happy damit. Es war nicht immer einfach bei der Form des Mercedes. Aber ich freue mich auf das Rennen, das ist das Wichtigste.“
... über die Chancen mit den weichen Reifen im Rennen: „Ich habe mich mit den weichen Reifen auch gut gefühlt. Am Abend war es kühler, das machte es für den weichen Reifen einfacher. Wichtig wird sein, einen guten Start zu bekommen, danach musst du dein eigenes Rennen fahren.“
... über die Bedeutung des Windschattens: „Mit dem ersten Run hat mir Sergio einen schönen Windschatten gegeben, aber auch meine zweite Runde ohne Hilfe war gut.“ (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Lewis Hamilton (Mercedes), Startplatz 2:
„Max hat eine großartige Runde rausgehauen. Mit der Zeit konnten wir nicht mithalten. Es sah im Training richtig stark aus. Ich hatte keine Antwort auf die Runde von Max, das war fantastisch. Aber wir sind auch mit unseren Reifen in einer guten Position und ich hoffe auf ein gutes Rennen.“
... über seine Versuche in Q3: „Ich glaube schon, dass im Mercedes mehr Speed drin ist, aber im ersten Versuch unterlief mir in Kurve 5 ein Fehler und der zweite Versuch war zwar sauber, aber die Reifen nicht optimal auf Temperatur. Aber die Zeit, die Max hingehauen hat, hätte ich nicht erreichen können. Aber wir sind auf unterschiedlichen Reifen unterwegs und ich sehe genau, wo er unterwegs ist.“
... über die Buhrufe gegen ihn: „Ich bin jedes Mal ein wenig überrascht, wenn das passiert, aber es ist verständlich – da sitzen viele Fans in Orange auf den Tribünen. Das ist nichts, was mich aus der Ruhe bringen könnte.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Lando Norris (McLaren), Startplatz 3:
„Ich fühlte mich zwar sehr wohl im Auto, aber ich hätte nie erwartet, dass ich direkt hinter Max Verstappen und Lewis Hamilton landen würde. In Q3 im ersten Versuch hatte ich mich schon verbessert, aber noch ein paar Fehler drin. Zum Schluss war es eine saubere Runde. Es war schon eine Überraschung.“
... über seine Position hinter den WM-Rivalen: „Ich bin etwas nervös. Der Racer in mir würde natürlich am Sonntag am liebsten entschlossen in Führung gehen, aber ich habe Angst, mich da bei Max und Lewis einzumischen und eine Kontoverse loszutreten. Ich will diese WM nicht entscheiden. Aber ich werde mein Bestes versuchen und die Chance nutzen.“
Sergio Pérez (Red Bull), Startplatz 4:
„Es war großartiges Teamwork, und es hat perfekt funktioniert. Aber ich denke, es hätte auch schiefgehen können. Aber zum Glück klappte alles wie geplant und ich freue mich sehr, dass ich Max helfen konnte. Ich hätte mir natürlich gewünscht, es auf den dritten Platz zu schaffen. Ich denke, die Zeit habe ich in der letzten Kurve verloren. Aber es ist dennoch ein großartiges Ergebnis für das Team.“
... über die Chancen mit den weichen Reifen: „Ich denke, wir können auch damit viel erreichen. Natürlich können wir nicht behaupten, dass es keinen Unterschied machen wird. Ich hoffe aber einfach, dass wir einen guten Start hinlegen können und dann schauen wir, was möglich ist.“
Sebastian Vettel (Aston Martin), Platz 15:
„Das war übel mit so vielen Autos auf einem Haufen und den üblichen Verdächtigen, die sich vordrängeln. Aber sie kommen jedes Mal davon, also machen sie wohl etwas richtig. Ich ließ mich zurückfallen, um etwas Luft zu erhalten, aber dabei haben sich meine Reifen zu stark abgekühlt. Damit war die Runde ruiniert.“
... über die Chancen im Rennen: „Ich hoffe, wir können ein paar Ränge gutmachen. Ich fürchte, heute war einfach nicht unser Tag. Ich bin wohl generell zu wenig egoistisch, denn einigen Piloten halten sich nie an Abmachungen.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Toto Wolff (Mercedes-Teamchef):
„Eindeutig 1:0 für Red Bull. Es wäre gut gewesen, vorne zu starten. Dann kannst du das Rennen kontrollieren. Zudem kommst du mit dem Softreifen besser weg. Von der Strategie her sind sie sicher suboptimal unterwegs. Der Soft wird nach sieben, acht Runden nachgeben, außer er managt es vorne. Aber die müssen früher wechseln, also eröffnet es strategisch ein paar Spielvarianten. Aber es lief definitiv wesentlich schlechter für uns als erwartet.“
... über den Windschatten-Trick von Red Bull: „Das mit dem Windschatten funktioniert meistens nie. Sie haben es clever gemacht und zwischen drei und vier Zehntel durch den Windschatten rausgeholt. Das war optimal gespielt. Aber ich glaube trotzdem, dass unser Auto nicht schnell genug war. Wir wären knapper dran gewesen, aber nicht schnell genug.“
... über die Erwartungen im Qualifying: „Es ist ärgerlich. In Q1 und Q2 waren wir besser. Da dachten wir sogar, uns gelingt vielleicht mit P1 und P2 etwas Außergewöhnliches - dann kannst du das Rennen kontrollieren. Jetzt stehen wir auf P2 und P6 - aber wir müssen versuchen, das Beste daraus zu machen.“
Helmut Marko (Red-Bull-Motorsportberater):
“Wir sind sehr zufrieden. Wir haben Max gesagt, dass er eine Qualifying-Performance wie in Jeddah hinlegen muss. Großes Kompliment auch an Pérez, die Strategie mit dem Windschatten hat optimal funktioniert. Ich war überrascht, dass Mercedes es im zweiten Turn nicht auch gemacht hat. Aber soll uns Recht sein.“
... über den Reifenpoker: “Es engt die Möglichkeit bei der Strategie dabei. Zum Glück war der Run am Freitag recht gut. Aber es wäre besser gewesen, wenn wir die Wahl gehabt hätten. Die Reifen waren eine Spur zu kalt, wodurch er härter bremsen musste. Dann kam es zu diesem Plattfuß. Der Reifen ist so beschädigt, dass auch eine Nacharbeitung zu riskant gewesen wäre.“
... über die Aussichten für das Rennen: „Wir hoffen, der Nadelstich ist massiv. Es ist leichter, wenn man vorne das Tempo diktieren kann als wenn man jagen und attackieren muss. Für uns ist es die optimale Ausgangssituation - mit der kleinen Einschränkung, dass die Optionen mit den Medium-Reifen variabler gewesen wären.“