Die Entscheidung, die eigentlich nie getroffen werden musste, ist jetzt gefallen: Ex-Weltmeister Lewis Hamilton (36) fährt auch 2022 in der Formel 1. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
So brisant wird Hamiltons nächstes Jahr
Das soll der Vizeweltmeister seinem Arbeitgeber Mercedes noch einmal bestätigt haben. Der siebenmalige Weltmeister wird demnach seinen bis Ende 2023 hochdotierten Vertrag erfüllen. Mehr als 40 Millionen Euro soll er pro Jahr verdienen, wird spekuliert.
Die Rücktritts-Gerüchte hatte sein Teamchef Toto Wolff in einer emotionalen Brandrede angeheizt, kurz nachdem Hamilton im letzten Saisonrennen in Abu Dhabi in der letzten Runde den schon sicher geglaubten achten Titel gegen Red Bull-Fahrer Max Verstappen verloren hatte. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
„Das Schweigen ist da, weil ihm auch einfach die Worte fehlen“, jammerte der Wiener unter anderem in einer eigens anberaumten Pressekonferenz. „Es wird eine lange Zeit brauchen, um das zu verdauen, was da am Sonntag passiert ist. Ich denke nicht, dass wir je darüber hinwegkommen. Das ist unmöglich. Ganz besonders nicht für ihn als Fahrer. Ich hoffe, dass Lewis weitermacht.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Max Verstappen: „Nie daran gezweifelt“
Allein: Der neue Weltmeister Max Verstappen hat die Gerüchte nie richtig ernst genommen. „Natürlich fährt Lewis auch im nächsten Jahr, ich habe nie daran gezweifelt“, sagt er bei Servus TV.
Verstappens Chef Helmut Marko (78) ist da ganz seiner Meinung. Der Grazer zu SPORT1: „Lewis wird alles tun, um den achten Titel zu holen. Er ist immer noch viel zu gut, um aufzuhören. Er konnte vorher mit Niederlagen umgehen und kann es auch jetzt.“
George Russell als Hamilton-Kollege: Helmut Marko ist gespannt
Marko rechnet auch damit, dass der siebenmalige Weltmeister weiter um den achten Titel kämpft - und mit einem Zweikampf zwischen Mercedes und Red Bull. „Das einzige, auf das ich gespannt bin: Wie viel Druck sein neuer Teamkollege George Russell auf Hamilton machen kann. Das konnte Bottas nicht. Das könnte dann ein Vorteil für uns sein.“
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In der Tat: Einen hochbegabten Mercedes-Zögling als Teamkollegen zu haben, der dazu noch von Wolff persönlich gemanagt wird, ist neu für den kürzlich von Prinz Charles zum Ritter geschlagenen Sir Hamilton. Der Brite war es bisher gewohnt, dass jeder im Team ihm jeden Wunsch von den Lippen ablas und erfüllte. Konkurrenz aus dem eigenen Team musste er nicht mehr befürchten, seit Nico Rosberg 2016 – am Ende erfolgreich aber seelisch ausgelaugt – seinen Rücktritt erklärt hatte.
Russell mit gutem Standing bei Mercedes
Russell (23), der drei Jahre bei Williams gelernt hat, bewies schon Ende 2020 einmal, wie gefährlich er Hamilton werden kann. In Bahrain ersetzte er den an Corona erkrankten Briten. Russell dominierte Bottas auf ähnliche Art wie es Hamilton zuvor immer tat und gewann nur deshalb seine Mercedes-Premiere nicht, weil dem Team ein Malheur beim Boxenstopp passierte.
Was dazu kommt: Russell hat anders als Bottas viele Sympathisanten im Team. Ein Beispiel: Chefstratege James Vowles, ein wichtiger Baustein der bisherigen Hamilton-Erfolge, ist einer der besten Freunde von Russells Vater. Deshalb steht fest: Das Duell Hamilton gegen Russell wird 2022 für genauso viel Spannung sorgen wie die Rivalität von Sir Lewis mit Max Verstappen.