Auf den Schultern seiner Mechaniker reckte Max Verstappen die mexikanische Flagge in die Höhe und brachte die Menge endgültig zum Toben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
„Übermächtigem“ Verstappen gelingt Big Point
Unter dem ohrenbetäubenden Jubel Tausender enthusiastischer Fans feierte der WM-Spitzenreiter der Formel 1 am Sonntag ausgelassen einen weltmeisterlichen Sieg - und hatte bei der „Fiesta Mexicana“ mit Lokalmatador Sergio Perez den passenden Teamkollegen an seiner Seite.
Nach einem Traumstart hatte Verstappen seinen Rivalen Lewis Hamilton zuvor demoralisiert. „Ich hatte eine unglaubliche Geschwindigkeit, ich konnte mich einfach nur auf mein Rennen konzentrieren“, sagte Verstappen, der den zweitplatzierten Hamilton im Mercedes am Ende um mehr als 16 Sekunden distanzierte.
„Dieses Auto“, sagte der Titelverteidiger und Rekordweltmeister mit Blick auf den Red Bull, „war einfach übermächtig. Ich konnte nichts dagegen machen. Immerhin ist es noch der zweite Platz geworden.“
Vettel fährt in die Punkte
Diesen verteidigte er mit Mühe vor Perez im zweiten Red Bull. Verstappen feierte seinen 19. Grand-Prix-Erfolg in der Königsklasse, vier Rennen vor Saisonende liegt er nun 19 Punkte vor Hamilton. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Der von Platz neun gestartete Sebastian Vettel zeigte eine gute Leistung und kämpfte sich im Aston Martin auf den siebten Rang vor. Der viermalige Weltmeister fuhr damit erneut in die Punkte.
Mick Schumacher erlebte im unterlegenen Haas dagegen einen schwarzen Tag. Der 22-Jährige schied nach einer unverschuldeten Kollision mit dem Franzosen Esteban Ocon schon in der ersten Runde aus. Für Schumacher war es der zweite Ausfall in seiner Debütsaison.
Verstappen überholt Hamilton und Bottas am Start
Red Bull war in der Höhenluft in Mexiko-Stadt wegen eines größeren Turboladers im Honda-Motor stärker als Mercedes eingeschätzt worden und hatte die Erwartungen im Training auch bestätigt. Im Qualifying folgte dann der Schock: Red Bull patzte, Mercedes fand dagegen die Balance und sicherte sich unerwartet die erste Startreihe mit Valtteri Bottas auf der Pole Position.
Ein „schreckliches Qualifying“ bilanzierte Verstappen, der als Dritter mit einem Nachteil ins Rennen ging. Im langen Sprint zur ersten Kurve musste der Niederländer im Idealfall beide Mercedes passieren - und lieferte spektakulär ab. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Verstappen gelang ein perfekter Start. Im Windschatten von Bottas holte der 24-Jährige Meter um Meter auf, schob sich außen an beiden Silberpfeilen vorbei und bog als Führender in die erste Kurve ein. Die Mercedes-Strategie war endgültig hinfällig, als Bottas in Kurve eins von Daniel Ricciardo (McLaren) am Heck touchiert wurde.
Schumacher raus in Runde eins
Dem Chaos, das der Dreher des Finnen verursachte, fiel auch Schumacher zum Opfer.
Im dichten Gedränge auf der Strecke nahm Ocon sowohl den Deutschen als auch den Japaner Yuki Tsunoda (AlphaTauri) aus dem Rennen. „Es war sehr eng an der Stelle. Da passen keine drei Autos nebeneinander“, sagte Schumacher bei Sky: „Es ist passiert, aber es ist schade.“
Nach dem Ende der Safety-Car-Phase nahm Verstappen an der Spitze seinen neunten Saisonsieg in Angriff. Bei freier Fahrt baute er seinen Vorsprung auf Hamilton sukzessive aus. „Er ist schnell“, funkte Hamilton schon in der achten Runde an die Box. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Perez setzte Hamilton unter Druck
Früh zeichnete sich ab: Für den siebenmaligen Champion geht es in Mexiko nur noch um Schadensbegrenzung. Denn ein weiteres Problem lauerte im Rückspiegel: Sergio Perez. Der Lokalmatador im zweiten Red Bull ließ sich nicht abschütteln.
Die Mercedes-Strategen reagierten in der 30. Runde mit einem Stopp. Hamiltons erste schnelle Runde auf frischen Hart-Reifen wurde von Ferrari-Pilot Charles Leclerc ausgebremst, in der Folge drückte Hamilton aber aufs Tempo. Auf Verstappen, der wenig später an die Box kam, holte Hamilton aber nicht entscheidend auf.
Hamiltons Vorsprung auf Perez, der zehn Runden später die Reifen gewechselt hatte, verringerte sich schnell. Zehn Runden vor dem Ende war Perez im DRS-Fenster, bei Tausenden Mexikanern in der Stadionsektion Foro Sol brach Jubel aus. Ein Überholmanöver gelang Perez aber nicht mehr.