Schwerer und womöglich vorentscheidender Rückschlag für Mercedes-Star Lewis Hamilton im Formel-1-Titelkampf: Die Rennkommissare haben den im Qualifying eingesetzten Heckflügel des Rekordweltmeisters als illegal eingestuft.
Harte Strafe! Rückschlag für Hamilton
Hamilton wurde daraufhin vom Qualifying in Sao Paulo disqualifiziert, in dem er sich Startplatz eins für den Sprint am Samstag (20.30 Uhr) gesichert hatte. Diesen muss Hamilton vom Ende des Feldes angehen, während sein Rivale Max Verstappen von Rang zwei nach ganz vorne rückt. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Gegen den Niederländer hatten die Stewards ebenfalls ermittelt, beließen es aber bei einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro.
Verstappen übte nur „geringfügige Kraft“ aus
Verstappen hatte nach dem Qualifying den Heckflügel an seinem Red Bull begutachtet und diesen auch berührt, dies wiederholte er anschließend an Hamiltons Mercedes. Damit verstieß Verstappen gegen die Parc-ferme-Regeln. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Allerdings stellten die Stewards klar, dass Verstappen auf den Heckflügel an Hamiltons Rennwagen „nur eine geringfügige Kraft ausgeübt“ habe. Es sei „kein direkter Schaden“ verursacht worden. Dennoch wurden Fahrer und Teams für die Zukunft angehalten, derartiges zu unterlassen.
Bei weiteren Fällen könnten „abweichende Strafen“ verhängt werden, teilte der Automobil-Weltverband FIA mit. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Der Vorwurf gegen Hamilton war deutlich schwerwiegender: Bei Einsatz des Drag Reduction Systems (DRS) öffnete sich der verstellbare Heckflügel weiter, als es das Reglement gestattet.
Akzeptanz - aber keine Gnade bei Rennkommissaren
„Die Sportkommissare akzeptierten grundsätzlich die Erklärung des Wettbewerbers, dass die Ursache für den fehlgeschlagenen Test eher ein ‚Missgeschick‘ als eine vorsätzliche Handlung war“, hieß es in der Urteilsbegründung, die Hamilton allerdings nicht vor der schweren Bestrafung bewahrte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Im Sprint werden die Top Drei im Ziel mit Punkten (3-2-1) belohnt, vor allem aber wird die Startreihenfolge für den Grand Prix am Sonntag (18.00 Uhr MEZ/Sky) ermittelt, in dem bis zu 26 Zähler zu gewinnen sind. Für das eigentliche Rennen, den viertletzten WM-Lauf der Saison, erwartet Hamilton aufgrund eines Motorenwechsels ebenfalls eine Strafversetzung, diesmal um fünf Startplätze.
Der Brite reiste bereits mit 19 Punkten Rückstand auf Red-Bull-Pilot Verstappen nach Brasilien. Sollte der Niederländer Sao Paulo mit mindestens 24 Punkten Vorsprung verlassen, kann Hamilton seinen Widersacher in den dann verbleibenden drei Rennen aus eigener Kraft nicht mehr von der Spitze der WM-Wertung verdrängen.