Was für eine Machtdemonstration!
Hamilton-Gala! Fällt Schumacher-Rekord?
Lewis Hamilton hat den erstmals ausgetragenen Großen Preis von Katar mit spielerischer Leichtigkeit gewonnen und den Rückstand auf WM-Leader Max Verstappen weiter verkürzt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Der Red-Bull-Pilot betrieb zumindest Schadensbegrenzung nach seiner Rückversetzung und schaffte es dank eines Raketenstarts, der ihn von Startplatz sieben direkt drei Plätze nach vorne brachte, auf die zweite Position.
Mit der schnellsten Rennrunde holte Verstappen zudem einen Extrapunkt und hat damit noch acht Punkte Vorsprung auf Hamilton in der Gesamtwertung. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Lewis Hamilton kann Schumacher übertreffen
Auf dem Wüstenkurs muss Hamilton auf den Niederländer dennoch wie eine weit entfernte Fata Morgana gewirkt haben. „Es war ganz schön einsam da vorne“, sagte der Mercedes-Star lachend.
„Wir haben diese Punkte heute gebraucht. Es war wirklich ein hartes Jahr bisher. Zwei Siege nacheinander sind ein großer Schritt nach vorne“, sagte Hamilton: „Ich fühle mich fit wie noch nie vor den letzten zwei Rennen.“
Umso enger geht es nun in der Fahrer-WM zu: Noch zwei Rennen in Saudi-Arabien (5. Dezember) und Abu Dhabi (12. Dezember), sind zu fahren, das Saisonfinale wird das engste seit Jahren sein.
Und der achte WM-Titel, der alleinige Rekord vor Michael Schumacher, ist für Hamilton wieder völlig realistisch - dabei wirkte er vor einigen Wochen beinahe geschlagen.
Alonso rettet Podest - Vettel holt Punkt
Den dritten Platz rettet der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso knapp vor Verstappens Teamkollege Sergio Pérez ins Ziel. Für den Alpine-Piloten war es das erste Podium seit 2014.
Valtteri Bottas schied im zweiten Mercedes aus. Der Titelverteidiger liegt in der Konstrukteurs-WM damit nur noch fünf Punkte vorn.
Sebastian Vettel holte trotz eines miserablen Starts, der ihn von Startplatz 10 bis auf Rang 17 zurückspülte, immerhin noch einen WM-Punkt als Zehnter. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Mick Schumacher kam im unterlegenen Haas auf Rang 16 ins Ziel und überrundete dabei fast seinen Teamkollegen Nikita Mazepin.
Red Bull sauer über Verstappen-Strafe
Schon in den vergangenen Wochen war der Titelkampf nicht nur auf der Strecke ausgefochten worden, der Ton wurde auch abseits immer rauer.
In Katar setzte sich das nahtlos fort. Ein Mercedes-Protest gegen ein Verstappen-Manöver beim vergangenen Rennen sorgte für Ärger, wurde letztlich aber abgewiesen. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Doch für Red Bull gab es noch vor dem Rennstart den nächsten Aufreger: Verstappen verlangsamte im Qualifying unter Gelber Flagge nicht ausreichend, kassierte eine erwartbare Fünf-Plätze-Strafe für die Startaufstellung.
Sein Rennstall allerdings empfand sie als „brutal“, ein Marshall habe die Flagge fälschlicherweise geschwenkt, „im WM-Kampf ist das ein massiver Schlag“, sagte Teamchef Christian Horner. Die Formel 1 brauche „Erwachsene, die erwachsene Entscheidungen treffen.“
Max Verstappen gelingt Raketenstart
Am Start stand also Hamilton ganz vorne, Verstappen nur auf sieben, unter umgekehrten Vorzeichen war das eine ähnliche Situation wie sieben Tage zuvor in Brasilien.
Und auch dieses Mal sollte es nicht lange dauern, bis die Titelrivalen wieder unter sich waren.
Hamilton blieb am Start locker vorne, Verstappen benötigte nur fünf Runden, um Bottas, Carlos Sainz (Ferrari), Lando Norris (McLaren), Alonso und Pierre Gasly (AlphaTauri) zu überholen.
Hamilton zu schnell für Verstappen
Nun allerdings zeigte sich Hamiltons Geschwindigkeitsvorteil: Der Engländer konnte seinen Vorsprung ausbauen, lag bald fast zehn Sekunden vor Verstappen, der seinerseits über abbauende Reifen klagte.
Red Bull holte ihn zum Wechsel, gab ihm die harten Reifen - und Hamilton wollte am liebsten noch eine Weile weiterfahren.
Mercedes ging allerdings kein Risiko und kopierte die Strategie der Rivalen. Nur eine Runde später bekam auch Hamilton harte Reifen und war nicht ganz glücklich. „Dieser Stopp kam viel zu früh“, funkte er an die Box.
Mercedes-Taktik im Katar-GP geht auf
Doch die Taktik ging auf, Verstappen konnte zu keinem Zeitpunkt Druck aufbauen.
Auch die zweiten Stopps brachten keine Spannungsmomente, Hamiltons Vorsprung war einfach zu groß.
Verstappen sicherte sich kurz vor Rennende nach einem erneuten Reifenwechsel immerhin den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde.
Verstappen erklärte: „Am Ende auf dem zweiten Platz zu sein und die beste Runde gefahren zu haben, ist sehr schön. Wir wissen, dass es schwer wird bis zum Ende.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)