Lewis Hamilton stapfte frustriert in die Mercedes-Box.
Hamilton tobt nach Pokerspiel
Der Mercedes-Pilot war nach Rang fünf und nun wieder sechs Zählern Rückstand im WM-Kampf auf Max Verstappen sauer - wegen der Entscheidung seines Mercedes-Teams, ihn vom Durchfahren auf einem einzigen Reifensatz abzuhalten.
Dem Niederländer im Red Bull reichte beim Großen Preis der Türkei derweil ein zweiter Platz hinter Mercedes-Pilot Valtteri Bottas, der von der Pole startend den zehnten F1-Sieg seiner Karriere feierte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
„Es fühlt sich gut an. Es war eines der besten Rennen meiner Karriere“, sagte Bottas, der sich auch den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde beim 16. WM-Lauf holte. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Weltmeister Hamilton widerspricht Mercedes
Nachdem er aufgrund einer Startplatzstrafe wegen des Wechsels des Verbrennungsmotors von Rang 11 gestartet war, hatte sich Hamilton im Rennverlauf bereits bis auf Rang drei vorgekämpft.
Der 100-malige Grand-Prix-Sieger wollte dann sogar die mehr als 309 km auf einem einzigen Reifensatz durchziehen: „Ich rutsche hin und her, aber es geht noch“.
Deshalb widersprach der Brite zuerst, als Mercedes ihn in die Box rief. Doch einige Runden später setzte sich das Team dann doch durch und Hamilton kam widerwillig in die Box.
Hamilton sauer auf Mercedes-Team
Dadurch fiel Hamilton jedoch zwei Plätze zurück und hatte anschließend stark mit den Reifen zu kämpfen. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Immer wieder funkte er deshalb wütend: „Verdammt, warum habt ihr diesen Platz aufgegeben?“ und „Wir hätten nicht reinkommen sollen, ich habe es auch gesagt.“
Auf eine Ansage des Renningenieurs, dass ihm gleich Pierre Gasly nahe kommt, erwiderte ein genervter Hamilton nur noch: „Lass mich in Ruhe, Mann.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Sebastian Vettel verzockt sich
Enttäuschend verlief das Rennen für die deutschen Piloten.
Sebastian Vettel kam im Aston Martin nach einer kapitalen Fehlentscheidung in Sachen Reifen nur auf Rang 18 ins Ziel.
Während sämtliche Kontrahenten auf Intermediates fuhren, ließ der Aston-Martin-Pilot nach 40 von 58 Runden Trockenreifen aufziehen. Schnell musste Vettel feststellen: Das bringt gar nichts.
Mick Schumacher von Alonso abgeräumt
Einen gebrauchten Tag erlebte auch Mick Schumacher.
Haas-Pilot Mick Schumacher belegte trotz guter Ausgangslage nur den 19. Rang, nachdem er kurz nach Rennbeginn von Fernando Alonso (Alpine) abgeräumt worden war.
Schumacher, der im Qualifying den starken 14. Startplatz erobert hatte und Richtung Top 10 schielte, fiel dadurch ans Ende des Feldes zurück und belegte letztlich Rang 19.
Schwierige Bedingungen bei Türkei-GP
Über Nacht hatte es wieder geregnet vor den Toren Istanbuls, beim Start war der Asphalt noch nass, immer wieder tröpfelte es leicht.
„Heute wird es schwierig“, sagte Hamilton über die Bedingungen: „Es ist feucht, es nieselt, die Strecke ist ganz anders als im letzten Jahr. Keiner von uns weiß, was heute passieren wird.“
Am Start jedenfalls geschah wenig. Pole-Setter Bottas bog vor Verstappen in die erste Kurve ein, Hamilton kam bei schlechter Sicht zwar zügig an Vettel vorbei, hing aber sieben Runden hinter dem AlphaTauri des Japaners Yuki Tsunoda fest.
Der Weltmeister arbeitete sich danach Platz um Platz nach vorne. Dann wartete in Sergio Pérez ein fahrendes Hindernis.
Pérez und Hamilton liefern sich Duell
In Runde 34 lieferten sich die beiden Fahrer ein spektakuläres Rad-an-Rad-Duell über mehrere Kurven, Pérez verließ dabei die Strecke und benutzte teilweise die Boxeneinfahrt.
Hamilton und auch Ferrari-Pilot Charles Leclerc blieben lange auf ihrem ersten Reifensatz - in der Hoffnung, die Strecke würde doch noch ausreichend für Trockenreifen abtrocknen.
Zehn Runden vor dem Ende gab Leclerc seinen Plan auf, nachdem er immer langsamer wurde und holte sich neue Intermediates. Auch Hamilton gab nach, was er kurz darauf bereits bereute.
Für das Podest reichte es für beide nicht, denn den dritten Platz schnappte sich Verstappens Teamkollege Pérez.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)