Das klingt nach ordentlich Kritik für Sebastian Vettel!
Kritik an Vettel: „Komplett bescheuert“
Nach seinem gescheiterten Versuch, beim Großen Preis der Türkei mit Trockenreifen das Feld aufzurollen, nahm SPORT1-Experte Christian Danner im AvD Motor & Sport Magazin auf SPORT1 kein Blatt vor den Mund: „Das war komplett bescheuert.“
Durch diesen Versuch musste der Heppenheimer nochmal in die Box kommen und hatte damit sein Rennen mehr oder weniger selbst zerstört (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1).
„Es war komisch. Die Strecke war natürlich nicht trocken, aber der Intermediate so abgefahren, dass er eigentlich aussah wie ein Trockenreifen und an den Schlüsselstellen schon kein Profil mehr hatte. Deswegen dachte ich, ein neuer Trockenreifen kann vielleicht besser funktionieren und habe das Risiko genommen“, erklärt dieser seine Entscheidung nach dem Rennen. (BERICHT: Vettel mahnt Ferrari-Piloten)
Situation mit Lewis Hamilton nicht vergleichbar
Zwar habe auch Lewis Hamilton für einen weiteren Stopp in die Box kommen müssen, bei dem Engländer habe es sich aber um Graining gehandelt. „Manchmal gibt es Strecken, die ganz spezielle Probleme bei einem ganz bestimmten Auto hervorrufen. Das war bei Mercedes der Fall und man hat gewechselt“, erklärte Danner die Situation bei Hamilton. Vielleicht hätte es für den siebenmaligen Weltmeister zum Podium gereicht, wenn man ihn hätte weiterfahren lassen.
Dennoch ist die Situation nicht mit Vettel vergleichbar. Beim Istanbul-GP, wo es gerne regne und nass sei, war es auch bei diesem Rennen wieder nieselig und nass. Daher bestand keine Chance, dass es komplett abtrocknen hätte können. Der Slick braucht aber eine trockene Strecke. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Man könne zwar, wenn man hinten herumfahre wie Vettel, auch mal Risiko gehen. „Aber das Risiko von Vettel war besonders groß“, erklärte Danner weiter.
Dazu sprach der 63-Jährige über Mick Schumacher und das Titelduell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen.
Christian Danner über ...
... Mick Schumacher beim Istanbul-GP: „Das war wirklich ein Fortschritt im Qualifying. Ob es jetzt an der Strecken-Charakteristik gelegen hat? Aber man muss es dann auch erstmal mitnehmen. Das hat er sehr gut hinbekommen. Für ihn ist das Entscheidende, dass er da einen psychologischen Boost mitnimmt. Das sind so Kleinigkeiten, die für einen Rennfahrer enorm wichtig sind.“
... den Titelkampf: „Ich sehe Verstappen vorne. Der Zweikampf zwischen den beiden ist aber nach wie vor ausgeglichen. Die Türkei war kein normales Rennen. Da ging es etwas drunter und drüber. Das ist nicht repräsentativ. Da kann man nicht sagen, dass das der Umschwung war. Die werden weiter auf Augenhöhe fahren. Den Weltmeister werden wir erst ganz am Ende in Abu Dhabi haben.“ (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
... den Motorenwechsel bei Mercedes: „Die Motorengeschichte, sowas kannte man bisher nicht bei Mercedes, dass man einen wechseln musste, weil er kaputt gegangen ist. Das ist zum allerersten Mal in dieser Motorengeneration passiert.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
... Sergio Pérez und Valtteri Bottas: „Die sind wichtig im Duell. Hamilton ist eben nicht Dritter geworden, sondern Perez. Das kann wichtig sein. Aber auch Bottas hat gewonnen und eben nicht Verstappen. Das nivelliert sich so aus und die Nummer-2-Piloten haben in dieser Saison eine wichtige Position. Nicht nur, dass sie in Standardrennen dazu verwendet werden, dem Gegner einen Boxenstopp zu vermiesen. Es ist natürlich auch praktisch, wenn so einer mal gewinnt statt der Gegner. Perez hat dem Hamilton heute Punkte weggenommen und genau dafür sind sie da.“