Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton lässt seine Fans bei Instagram seit eh und je gerne an seinem Leben teilhaben. Vor allem Bilder mit seinem Hund Roscoe stehen dabei hoch im Kurs. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Droht Mercedes ein neuer Krieg der Sterne?
Auch nach dem verregneten Renn-Wochenende in Spa erfreute er seine Follower mit einer gemeinsamen Aufnahme. Der Brite und sein Hund zeigen sich schlafend auf der Couch. An sich nichts besonderes, hätte der 36-Jährige nicht einen kleinen Fehler begangen.
Denn anstatt Roscoe mit dessen eigenem Instagram-Account zu markieren, verlinkte er den Hund mit dem Kanal von Williams-Pilot George Russell. Dem Fahrer also, der nach SPORT1-Informationen im kommenden Jahr das zweite Mercedes-Cockpit besetzen wird.
Bei den Fans sorgte die Verwechslung für ordentlich Gelächter, Hamilton selbst hat den Post inzwischen bereits wieder gelöscht.
Russell statt Bottas
Für den siebenmaligen Weltmeister dürften spätestens in der kommenden Saison unangenehmere Zeiten anbrechen. Vorbei ist es dann mit Edel-Helfer Valtteri Bottas, der zwar blitzschnell fahren kann, in Sachen Konstanz aber nicht an den Briten heranreicht.
Vier Jahre lang gab sich der Finne zuletzt als braver Teamkollege, der Hamilton im Zweifel Platz gemacht hat, wenn der Kommandostand dies von ihm verlangte. Vier Jahre, in denen sich der Brite stets als Weltmeister feiern lassen durfte und mit Rekord-Weltmeister Michael Schumacher gleichzog. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Für Hamilton eine bequeme Lösung. Vor allem nach der Zeit mit Nico Rosberg. Von 2013 bis 2016 fuhren beide gemeinsam für die Silberpfeile. Aus der einstigen Freundschaft wurde im Laufe der Jahre mehr als nur Rivalität. Beim Spanien-GP 2016 in Barcelona schossen sich beide sogar gegenseitig in der ersten Runde ab – der Saison-Tiefpunkt für den Rennstall.
Hamilton vs. Rosberg eskalierte
Immer mehr eskalierte die Stimmung zwischen den Piloten. Dass am Ende sogar Rosberg den Titel holte, ärgerte Hamilton nur noch mehr.
Unvergessen sind bis heute die Worte von Teamchef Toto Wolff, der vor der Saison erklärt hatte, „über die Besetzung der Fahrer nachzudenken“, sollte die Rivalität eskalieren. Weil der Deutsche nach seinem WM-Titel aber von selbst zurücktrat, erübrigten sich weitere Maßnahmen.
Mit George Russell könnte ein ähnliches Szenario drohen. Der junge Brite ist extrem talentiert und hat als Ersatzfahrer für den in der vergangenen Saison an Covid-19 erkrankten Hamilton bereits gezeigt, dass er der Aufgabe bei den Silberpfeilen sehr wohl gewachsen ist.
Verstappen glaubt an harten Zweikampf
Macht Russell Hamilton also ab 2022 die Hölle heiß?
„Davon gehe ich aus, denn schaut euch nur mal an, was Russell gezeigt hat, als er damals in Bahrain für Hamilton einsprang. Da war er quasi aus dem Stand gleich auf Augenhöhe mit Valtteri Bottas. Und er ist noch so jung. Er wird mit jedem Rennen besser“, frohlockte bereits Max Verstappen auf der Pressekonferenz vor den Zandvoort-GP.
Für den Red-Bull-Piloten ist der neue Teamkollege seines größten Rivalen eine gute Nachricht, droht Hamilton doch bald Ungemach aus den eigenen Reihen. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Russell gibt sich demütig
Russell selbst gibt sich im Hinblick auf seinen zukünftigen Teamkollegen demütig. „Ich glaube wirklich, dass Lewis der beste Fahrer im Feld ist. Ich denke, er ist wie ein guter Wein, er wird mit dem Alter immer besser.“
Hamilton dagegen macht keinen Hehl daraus, dass er sich seinen Landsmann nicht als zweiten Mercedes-Fahrer wünscht. „Ich habe mich immer für Valtteri eingesetzt“, erklärte er am vergangenen Wochenende, „weil wir ein wunderbares Team sind.“
Ein Team, bei dem die Rollen klar verteilt sind. Im Kampf um den WM-Titel stets ein bedeutender Vorteil - den Hamilton nun verlieren dürfte. Erst im Juli hatte der 36-Jährige seinen Kontrakt bei Mercedes noch einmal um zwei Jahre verlängert. Dass es in der aktuellen oder in einer der kommenden beiden Saisons gerne zum alleinigen Rekord-Weltmeister aufsteigen würde, ist unbestritten. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Fans sind Gewinner des Cockpit-Tauschs
Doch während sein Konkurrent Verstappen mit Sergio Perez einen klaren Nummer-2-Fahrer an der Seite hat, könnte bei Mercedes wieder ein Konkurrenzkampf entfachen.
Dass beide zudem aus Großbritannien kommen, verleiht dem Team-Duell eine besondere Würze. Wer gewinnt nicht gerne vor zehntausenden Fans im heimischen Silverstone?
Während es für den siebenmaligen Weltmeister also ungemütlich werden dürfte, sollte der Cockpit-Tausch für die Fans gewinnbringend sein: Mehr Racing, mehr Zweikämpfe, weniger Stallregie.