Auch Sebastian Vettel (33) sieht die Kostenexplosion im Nachwuchsbereich als Problem für den gesamten Motorsport.
Vettel sorgt sich im F1-Nachwuchs
"Es war schon immer ein teures Hobby, aber zuletzt hat es eine wilde Entwicklung genommen", sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister im Vorfeld des Großen Preis von Aserbaidschan (Sonntag ab 14 Uhr im LIVETICKER): "Das ist auch nicht schnell zu beheben, die Kosten sind einfach zu hoch."
Motorsport soll nicht mehr Club der Reichen sein
Es müsse "Kindern aus allen Schichten" möglich sein, Motorsport zu betreiben. Auch in seiner Jugend und schon davor sei eine Karriere im Motorsport allerdings kein günstiges Unterfangen gewesen. "Michael Schumacher brauchte Hilfe, ich brauchte Hilfe, etwa die Hälfte des Weges hat man alleine geschafft, danach wurde es schwierig", sagte Vettel, "ich hatte das Glück, Unterstützung zu bekommen."
Zuletzt hatten bereits Rekordweltmeister Lewis Hamilton und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auf eine rasante Kosten-Entwicklung hingewiesen. Hamilton nannte die moderne Formel 1 im Interview mit der spanischen Sportzeitung As einen "Billionaire Boys Club", einen Klub der Milliardärssöhne.
"Wenn ich es nochmal aus einer Arbeiterfamilie schaffen müsste, wäre das unmöglich, weil die anderen Kinder viel mehr Geld hätten", sagte der 36-Jährige: "Wir müssen daran arbeiten, das zu ändern, damit es ein zugänglicher Sport ist."
Auch Wolff sieht die Notwendigkeit, den Jugendsport erschwinglicher zu machen, "damit auch Kinder ohne diesen finanziellen Hintergrund in den Nachwuchsklassen erfolgreich sein können." Momentan koste "eine gute Go-Kart-Saison" 250.000 Euro, eine Formel-4-Saison 500.000 und eine Formel-3-Saison eine Million Euro. "Das ist total absurd und muss aufhören", sagte Wolff.