Der Zoff um eine mögliche Klage von Aston-Martin-Mitbesitzer Lawrence Stroll hält weiter die Formel 1 in Atem. (Alle Rennen der Formel 1 im LIVETICKER)
Ex-Teamchef: Mercedes hat betrogen
Laut SPORT1-Informationen denkt der Mitbesitzer von Vettels Rennstall darüber nach, den Automobil-Weltverband FIA und/oder Rechteinhaber Liberty zu verklagen. Hintergrund: Aston Martin fühlt sich durch die für die laufende Saison getroffenen Regeländerungen stark benachteiligt.
Der ehemalige F1-Teamchef Colin Kolles sprach darüber ausführlich im AvD Motor & Sport Magazin auf SPORT1 und zeigte keinerlei Verständnis für eine mögliche Klage.
"Die Drohung ist meiner Meinung nach nicht nachvollziehbar. Ich denke, sie haben letztes Jahr brutal beschissen - Mercedes und Racing Point zu dem damaligen Zeitpunkt. Sie stellen sich als Saubermänner hin, die sie nicht sind. Jetzt sind sie beschnitten worden. Sie haben ein Problem im Anstellwinkel und verlieren mehr Downforce als die anderen. Das ist klar ersichtlich", sagte Kolles.
Sicherheitsbedenken? Kolles glaubt der FIA
Grund für die Regeländerungen, die für die Teams mit einem flacher angestellten Auto wie Aston Martin und Mercedes ein Nachteil ist, waren Sicherheitsbedenken von Reifenhersteller Pirelli.
"Doch direkt als die Änderungen beschlossen wurden, hat Pirelli verkündet, dass sie auch noch eine neue Reifenkonstruktion bringen", zeigte sich Aston-Martin-Teamchef Otmar Szafnauer irritiert.
Kolles folgt der Argumentation der FIA dennoch. "Klar waren das Sicherheitsgründe, weil die Reifen letztes Jahr explodiert sind", sagte der 53-Jährige. (Rennkalender der Formel 1 2021)
Aston Martin vermutet, dass die FIA ihre grünen Flitzer und Mercedes absichtlich einbremsen wollten. Nicht nur Mercedes-Teamchef Toto Wolff denkt, dass dabei vor allem das dominante Mercedes das Ziel war.
Kolles: Stroll und Wolff haben gelogen
Da Aston Martins Vorgängerteam Racing Point 2020 den Vorjahres-Mercedes jedoch kopiert hatte, leidet auch das heutige Aston Martin sehr unter der Regeländerung. (Fahrerwertung der Formel 1)
Für Kolles ist Aston Martin an dem Problem selbst schuld: "Wenn ich mir das letzte Jahr anschaue, wo Racing Point alles nur von Fotos kopiert haben wollte und so schnell ein Konzept geändert hatte, dann fällt ihnen diese Strategie aus dem letzten Jahr jetzt auf die Füße."
Kolles weiter: "Es wurde ja so dargestellt, als wenn sie ein Konzept gehabt hätten. Jetzt haben sie das umgekehrte Problem und können das nicht über Nacht lösen"
Dass bei der "Kopie" damals alles ganz legal vonstatten ging, wie es Stroll und Wollf beteuern, hält Kolles für unmöglich: "Man kann ein Konzept nicht von heute auf morgen verändern. Der Herr Stroll und Herr Wolff haben gelogen. Das ist die Tatsache."