Michael Schumacher hat mit Willi Weber über zwei Jahrzehnte hinweg ein erfolgreiches Duo gebildet.
Weber erklärt Schumacher-Trennung
Doch als der Rekordweltmeister der Formel 1 nach einer dreijährigen Pause auf die Rennstrecke zurückkehrte, war der Manager nicht mehr an seiner Seite.
Nun hat Weber erstmals öffentlich im Detail erklärt, warum er den ehemaligen Champion bei seinem Comeback 2010 nicht mehr unterstützte. Der heute 78-Jährige nannte in einem Interview mit Motorsport-Total.com zwei Gründe.
Der deutlich wichtigere: Er habe Schumachers Comeback-Wunsch für einen schweren Fehler gehalten: "Mit Verlaub gesagt: Das war, auch im Nachhinein gesehen, das Dümmste, was er machen konnte."
"Michael, das ist ein Riesenfehler"
Schumacher habe ihm gesagt, dass ihm langweilig sei, dass er fahren müsse. "Dann sag' ich: 'Michael, was willst du? Du kannst nur verlieren. Du kannst nicht mehr gewinnen. Du hast alles gewonnen. Du bist der beste Rennfahrer der Welt. Du stehst auf dem höchsten Sockel, den es überhaupt gibt. Du kannst jetzt nur noch verlieren.'" Aber der siebenmalige Formel-1-Weltmeister habe nicht hören wollen.
Der zweite Grund für die Trennung: Weber hatte selbst genug von der Königsklasse des Motorsports: "Ich wollte nicht mehr Koffer packen, keinen Jetlag mehr haben, nicht mehr 24 Stunden im Flieger sitzen. Das war mir alles zu viel." Er habe seinem langjährigen Klienten angeboten, ihn immerhin noch bei Rennen in Europa zu betreuen - Events in Übersee wollte er aber nicht mehr mitmachen.
"Dann kam er immer wieder und hat gesagt: 'Willi, ich hab's mir überlegt, ich tu' mich allein managen. Ich mach das alles selber.' Da hab' ich gesagt: 'Michael, auch das ist ein Riesenfehler. Lass es sein!' 'Nein, nein, ich mach das. Wenn du nicht mitgehst, dann mach ich das selber.'"
Schumacher und Weber bleiben in Kontakt
Weber habe daraufhin vorgeschlagen, "als Freunde" auseinander zu gehen. Schumacher setzte in der Folge immer mehr auf die Dienste von Medienberaterin Sabine Kehm. Das Verhältnis zu Weber habe darunter aber nicht gelitten, wie dieser bekräftigte. "Im Gegenteil", man habe sich noch oft gesehen und über diverse Dinge abseits der Rennstrecke ausgetauscht. Dass er gewusst habe, dass das Comeback "in die Hose geht", verschaffe ihm keinerlei Genugtuung.
Bei seiner Rückkehr 2010 konnte Schumacher tatsächlich nicht an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen. In drei Jahren bei Mercedes war ein einziger Podestplatz in Valencia 2012 das größte Highlight.