Sebastian Vettel hat vor dem erhofften Konter im WM-Kampf mit seinem Rivalen Lewis Hamilton noch viel Arbeit vor sich. Der Ferrari-Star kam zum Auftakt des Rennens der Wahrheit in Spanien (Sonntag, 15.10 Uhr im LIVETICKER) nach einigen kleinen Problemen nach 1:18:585 Minuten nicht über Platz fünf im freien Training am Freitag hinaus.
Silberpfeile hängen Vettel ab
Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya drehte am Vormittag zunächst Mercedes-Pilot Valtteri Bottas (Finnland) in 1:18:148 Minuten die schnellste Runde, dahinter reihte sich am Nachmittag dann WM-Spitzenreiter Hamilton ein (1:18:259/Großbritannien). Vettel bezeichnete das Training als "ganz in Ordnung", das größte Problem seien die für Barcelona neu produzierten Reifen gewesen: "Es rutscht ein bisschen viel, aber das ging vielen so."
Auch Red Bull schneller als Vettel
Schneller als Vettel, der in Barcelona seinen 50. Grand-Prix-Sieg anstrebt und damit Hamilton wieder die WM-Führung abnehmen würde, war noch das Red-Bull-Duo Daniel Ricciardo (1:18:392) und Max Verstappen (1:18:533). Der Emmericher Nico Hülkenberg (1:20:183) landete im Renault lediglich auf Platz 13.
Mit dem fünften Rennen des Jahres in Spanien startet die Saison gewissermaßen von neuem. Ferrari, Mercedes und Co. stecken mitten im Wettrüsten und haben Ausbaustufen ihrer Autos an den Start gebracht.
Zudem gilt der 4,655 km lange Kurs als Gradmesser schlechthin für den weiteren Verlauf des Jahres. In der Formel 1 heißt es: Wer in Barcelona schnell ist, ist auch im Rest der Welt schnell. (SERVICE: Die Fahrer-Wertung)
Hamilton baut nicht aufs Glück
Vettel sieht Ferrari für den Kampf um die WM gut aufgestellt. "Es ist wichtig, dass das Auto schneller wird. Wir wissen, dass wir drauflegen müssen, aber auch, dass wir drauflegen können", sagte der Heppenheimer. Die Scuderia habe "ein paar Sachen" dabei, sagte Vettel und machte aus den Updates ein Geheimnis. Klar ist hingegen, dass seine Rückspiegel nun am Halo-System angebracht sind.
In der Vergangenheit entwickelte Mercedes stets seinen Wagen am besten weiter. "Wir sind weiter auf der Jagd", sagte Vettel, der vor dem Europa-Auftakt eigentlich die WM-Wertung nach seinen zwei Siegen in den ersten beiden Saisonrennen bequem anführen müsste, deshalb.
Dass Hamilton vier Zähler vorne liege, sei noch kein Problem. "Es ist sehr eng an der Spitze, Kleinigkeiten können den Unterschied ausmachen", sagte Vettel.
Auch Titelverteidiger Hamilton weiß, der er nur durch ziemlich ungewöhnliche Umstände an der Spitze liegt. "Wir haben durch zwei verrückte Rennverläufe die WM-Führung übernommen. Aber wir wissen, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass uns das Glück auch weiterhin in die Karten spielt", sagte der 33-Jährige: "Wir brauchen mehr Vertrauen ins Fahrzeug und ein schnelleres Auto."
Kubica gibt F1-Comeback
Mit viel Interesse wurde der Auftritt von Williams-Ersatzfahrer Robert Kubica am Vormittag verfolgt. Der hoch veranlagte Pole ist nach einem Rallye-Unfall im Jahr 2011 noch immer in der Beweglichkeit seiner rechten Hand stark eingeschränkt. (SERVICE: Die Team-Wertung)
Am Freitag war er nun erstmals seit 2010 an einem Grand-Prix-Wochenende im Einsatz. Kubica war trotzdem etwas schneller als Stammpilot Sergej Sirotkin.