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Kommentar zum Rücktritt von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg

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Kommentar zum Rücktritt von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg

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Rosbergs Feuer ist erloschen

SPORT1-Experte Peter Kohl nennt Gründe für Nico Rosbergs Rücktritt auf dem Zenit. Seine Motorsport-Karriere werde so nicht enden. Mercedes attestiert er jetzt ein Problem.
SPORT1-Experte Peter Kohl preist den wohlüberlegten Rücktritt Nico Rosbergs nach seinem ersten Titel
SPORT1-Experte Peter Kohl preist den wohlüberlegten Rücktritt Nico Rosbergs nach seinem ersten Titel
© SPORT1 / Getty Images
SPORT1-Experte Peter Kohl nennt Gründe für Nico Rosbergs Rücktritt auf dem Zenit. Seine Motorsport-Karriere werde so nicht enden. Mercedes attestiert er jetzt ein Problem.

Die Nachricht kommt völlig überraschend - aus heiterem Himmel für uns, aber offensichtlich wohl vorbereitet mitten in der Hochphase der Feierlichkeiten.

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Nico Rosberg erhält heute in Wien seinen Pokal für den Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft. Ein idealer Zeitpunkt, um das zu verkünden, was er offenbar schon länger mit sich herum trägt.

Auf dem Höhepunkt des eigenen Schaffens aussteigen. Wer bringt diese Größe auf? Nur die wenigsten!

Diese Saison hat ihn an seine persönlichen Grenzen gebracht, ihm wirklich alles abverlangt. Er hat im beruflichen, wie im privaten Leben diesem einen Ziel, Weltmeister zu werden, alles untergeordnet.

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Äußerlich ist er immer cool geblieben im Laufe der Saison, auch nach Rückschlägen. Aber die Enttäuschungen der vergangenen beiden Jahre, vor allem das WM-Finale 2015, in dem er  den möglichen Titelgewinn aufgrund eines technischen Defektes an seinem Wagen verpasste, haben Spuren in ihm hinterlassen.

Die Angst davor, dass sich diese Erfahrungen wiederholen könnten, müssen ihn innerlich schier aufgefressen haben.

Mit dem Titelgewinn hat er seinen persönlichen Mount Everest Gipfel, das höchste sportliche Ziel erreicht. Und es war mit ganzen fünf Punkten Vorsprung eng genug.

Eine Steigerung kann es für ihn nicht geben. Deshalb jetzt, mit diesem Glücksgefühl, auszusteigen ist ebenso konsequent, wie die Art und Weise, mit der er in den vergangenen Jahren sein Ziel verfolgt hat.

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Ein weiteres Mal mit dieser Intensität an die Aufgabe ran gehen zu müssen, ist für ihn offensichtlich keine Option. Nur wahre Champions sind in der Lage, dass so klar für sich zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Dafür hat Nico Rosberg allerhöchsten Respekt verdient.

Das ist höher anzusiedeln als ein oder zwei weitere Titelgewinne. Finanziell muss er sich wohl eh keine Gedanken machen, und vielleicht sehen wir ihn nach ein oder zwei Jahren Pause in anderen Autos erneut mit aller Leidenschaft Rennen fahren.

Denn mit Anfang 30 kann ich mir nicht vorstellen, dass das Kapitel Motorsport für ihn damit endgültig beendet ist.

Mercedes triff die Situation hart. In der kommenden Saison gibt es neue Autos, neue Regeln, neue Reifen. Erfahrene Fahrer, vor allem so Detail versessene wie Nico, sind da Gold wert.

Die direkte Konkurrenz hat jeweils zwei siegfähige Fahrer unter Vertrag. Für Toto Wolff geht es jetzt darum, die aufgerissene Riesenlücke im eigenen Team möglichst schnell zu schließen.

Dafür gibt es in meinen Augen nur drei Möglichkeiten: einen Top-Fahrer aus seinem Vertrag raus kaufen - Jenson Button überreden, da er mit Mercedes doch noch mal die Chance auf ein Auto hat, mit dem er um Siege fahren würde - oder Pascal Wehrlein befördern.

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Für den Ex-DTM-Champion ist der Ausstieg von Rosberg unter Umständen die Chance seines Lebens!

Pedal to the metal,

Ihr Peter Kohl