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Formel 1: Lewis Hamilton gewinnt Chaos-GP in Brasilien und hält WM offen

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Formel 1: Lewis Hamilton gewinnt Chaos-GP in Brasilien und hält WM offen

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Chaos-GP: Hamilton hält WM offen

Lewis Hamilton vertagt in einem chaotischen Rennen die Titelentscheidung und schickt eine Kampfansage an Nico Rosberg. Der WM-Leader hat aber weiter die besseren Karten.
Lewis Hamilton
Lewis Hamilton
© Getty Images
Stefan Schnürle, Sportinformationsdienst
Lewis Hamilton vertagt in einem chaotischen Rennen die Titelentscheidung und schickt eine Kampfansage an Nico Rosberg. Der WM-Leader hat aber weiter die besseren Karten.

Während WM-Leader Nico Rosberg sich Platz zwei hart erkämpfen musste, spazierte Weltmeister Lewis Hamilton zum Sieg beim Chaos-Rennen in Brasilien (Fahrerwertung der Formel 1).

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Wie leicht ihm dies gefallen war, ließ er dann auch seinen Mercedes-Teamkollegen Rosberg wissen: "Es war ein sehr einfaches Rennen. Ich habe an der Spitze eigentlich ein bisschen rumgechillt", sagte der Brite und schickte direkt eine Kampfansage an Rosberg hinterher: "Ich bin auf der Jagd, ich werde in Abu Dhabi noch einmal alles versuchen."

Trotz des Erfolges von Hamilton, der in der WM auf zwölf Punkte heranrückte, hat Rosberg beim Saisonfinale in Abu Dhabi (27.11.) aber erneut Matchball. Mit Platz drei in der Wüste wäre der 31-Jährige der dritte deutsche Weltmeister nach Rekordchampion Michael Schumacher und Sebastian Vettel. 

Verstappen zeigt irre Aufholjagd

In einem von fünf Safety-Car-Phasen und zwei zwischenzeitlichen Abbrüchen geprägten Rennen bei Dauerregen fand Rosberg nie ein Mittel gegen Hamilton, der in der Heimat des legendären Ayrton Senna seine Qualitäten als "Regengott" bewies und souverän seinen ersten Sieg in Interlagos einfuhr.

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"Ich hätte hier gerne gewonnen. Aber Lewis hat einen super Job gemacht. Es waren sehr schwierige Bedingungen heute. Ich kann mit dem zweiten Platz leben", sagte Rosberg.

Dritter wurde in einem furiosen Finale der Niederländer Max Verstappen im Red Bull, der sich im Reifenpoker verzockt hatte und zwischenzeitlich auf Platz 14 zurückgefallen war.

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Rosberg sicherte sich wie schon in den USA und Mexiko nur mit Glück zum dritten Mal in Folge den zweiten Rang hinter seinem Dauerrivalen Hamilton. Verstappen war deutlich schneller, zog in der 32. Runde sogar locker am Wiesbadener vorbei, hatte aber dann Pech mit der Reifenwahl.

Hamilton nur noch hinter Schumacher

Hamilton übernahm mit seinem 52. Grand-Prix-Sieg in der "ewigen" Bestenliste den alleinigen zweiten Rang vor dem Franzosen Alain Prost. Vor Hamilton liegt nur noch Schumacher (91), der auf den Tag vor 22 Jahren in Adelaide seinen ersten Titel gefeiert hatte.

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Sebastian Vettel blieb erneut hinter den hohen Erwartungen zurück. Nach einem Ausritt in der elften Runde weit zurückgefallen, reichte es für den erneut enttäuschenden Ferrari-Piloten nur zu Rang fünf.

Nico Hülkenberg, der 2010 in Brasilien seine bislang einzige Pole erreicht hatte, kam nach einem Reifenschaden auf Rang sieben ins Ziel. Pascal Wehrlein landete im Manor auf Position 15. Lokalmatador Felipe Massa (Williams) schied in seinem vorletzten Rennen nach einem Fahrfehler aus.

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Grosjean crasht auf der Installationsrunde

Das Chaos bahnte sich bereits vor dem Rennen an: Romain Grosjean verlor in seiner Installationsrunde die Kontrolle über seinen Haas-Ferrari und lädierte seine Radaufhängung so stark, dass er nicht an den Start gehen konnte. Der Franzose blieb unverletzt. Der Unfall war der Rennleitung Anlass genug, das Rennen hinter dem Safety-Car zu starten.

Nach sieben Runden verschlief Rosberg den fliegenden Start und musste Hamilton zunächst ziehen lassen. Sein Fehler wurde aber nicht weiter bestraft, weil das Safety-Car nach einem Crash des Schweden Marcus Ericsson (Sauber) bereits in der 13. Runde erneut ausrückte.

Nach nur einer Runde bei freier Fahrt kam es im 20. Umlauf nach einem kapitalen Unfall von Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen (Finnland) zum ersten Abbruch.

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Vettel wettert gegen die Rennleitung

Nach 35 Minuten Pause versuchte es die Rennleitung erneut, doch wegen starken Regens wurden die Fahrer nach acht weiteren Runden hinter dem Safety-Car wieder in die Box geschickt. Eine Fortsetzung war aufgrund der starken Regenfälle fraglich.

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In die Erwägungen um einen möglichen Komplettabbruch spielte wohl auch der Tod von Jules Bianchi hinein, der 2014 in Japan bei einem Unfall im Regen schwere Kopfverletzungen erlitt, an deren Folgen er im Juli 2015 starb, ohne aus dem Koma erwacht zu sein.

"Wie viele Crashs wollen wir noch sehen? Wir brauchen die Rote Flagge. Ich wäre fast in Kimi gefahren. Mitten auf der Geraden! Ich konnte nichts sehen!", hatte Vettel vor dem ersten Abbruch im Funk gewettert. Trümmerteile von Räikkönens Ferrari waren wild umher geflogen. Unter anderem Hülkenberg hatte Glück, dass er knapp verfehlt wurde.

Hamilton zeigte sich von all dem unbeeindruckt. Sein dritter Sieg in Folge und sein neunter der Saison beschert den Formel-1-Fans ein heißes Finale in der Wüste.