Nach dem Sieg von Lewis Hamilton beim Großen Preis von Mexiko gerät das spannende Titelrennen mit Nico Rosberg in den Hintergrund. (Fahrerwertung der Formel 1)
Verstappen: Vettel in die Schule
Großes Thema sind spektakuläre Platzierungskämpfe, in die Max Verstappen involviert war. Der junge Niederländer teilt gegen Sebastian Vettel aus - und muss selbst heftige Kritik einstecken.
SPORT1 fasst die Stimmen von RTL, Sky und der Pressekonferenz zusammen.
Lewis Hamilton (Mercedes, 1. Platz): "Nico macht einen tollen Job. Er hat gemacht, was er machen musste. Für mich ist das mein erster Sieg hier. Ich werde noch den Sombrero aufsetzen heute."
Nico Rosberg (Mercedes, 2. Platz): "Nach dem Start kam irgendein Red-Bull-Kamikaze-Fahrer angerauscht. Der ist voll auf dem Pinsel geblieben über das Gras. Im Duell mit Max, das war wieder ein bisschen Harakiri von ihm."
Daniel Ricciardo (Red Bull, 3. Platz): "Ich hatte das Gefühl, dass Sebastian das widerfahren ist, worüber sich am Ende jeder beschwert: Unterbremsen. Er verdient es nicht, auf dem Podium zu stehen."
Max Verstappen (Red Bull, 4. Platz) über Vettel: "Es ist lächerlich, was er gemacht hat. Er war neben Daniel und ist in ihn reingefahren. Dann schreit er herum und ich weiß nicht, wie oft er irgendwelche Schimpfwörter verwendet hat. Er sollte zurück in die Schule gehen und Sprachverhalten lernen. Das ist doch lächerlich. Ich werde mit ihm sprechen. Er ist immer frustriert. Einfach ein sehr frustrierter Kerl!
Zum Bremsmanöver von Vettel gegen Ricciardo: "Ich kann das wenigstens gut machen, er kann das nicht so gut." (Das Rennen zum Nachlesen im Ticker)
Zur Fünf-Sekunden-Strafe gegen ihn: "Es ist so ähnlich, wie das was in der ersten Runde passiert. Lewis kam von der Piste, hatte keinen Vorteil, wurde nicht bestraft, so war es bei mir. Wenn man da vorne keine Strafe bekommt, sollte ich auch keine bekommen."
Sebastian Vettel (Ferrari, 5. Platz): "Ich habe ein bisschen viel Zeichensprache benutzen müssen. Es war Adrenalin pur. Die Reifen waren am Ende. Ich habe Max unter Druck gebracht, dann hat er die Strecke verlassen. Ich habe nicht verstanden, warum er mir den Platz nicht gegeben hat. Daher war ich verärgert."
Toto Wolff (Motorsportchef Mercedes): "Es war von der Strategie her nicht einfach. Wir hatten immer im Hinterkopf, dass wir sie beide mechanisch bis zum Ende bringen müssen. Wir mussten von der Power bei beiden zurücknehmen."
Zu Verstappen nach dessen Berührung mit Rosberg nach dem Start: "Für uns war es haarig, es geht um jeden Punkt. Man muss Respekt wahren, dass es nicht zu einer Berührung kommt."
Zu Rosbergs Titelchancen: "Jetzt hat er es in der Hand, mit einem Sieg in Brasilien kann er Weltmeister werden. Er ist so stark im Kopf." (Rennkalender der Formel 1)
Niki Lauda (Aufsichtsrat Mercedes): "Lewis ist wie erwartet perfekt gefahren. Nico hat hart kämpfen müssen. Aber das der heute Zweiter wird, rechne ich ihm fast höher an. Lewis verbremst sich, Nico ist klar vorn und Verstappen räumt ihn ab. Diese Aktion von Verstappen ist unakzeptabel. Nico ist klar vorne innen und Verstappen drängt ihn ab."
Zu Verstappen: "Ein Wiederholungstäter wie er muss jetzt einmal bestraft werden. Ich hätte ihm gleich zehn Sekunden aufgebrummt. Gescheiter wäre, wenn sich der Helmut (Marko, Anm. d. Red.) den an die Brust nimmt. Er ist ein Großkopf. Er glaubt, er macht alles richtig. Es ist eine Arroganz, die ich nicht verstehe. Er muss aufhören, so großkopfig Autorennen zu fahren, sonst werden ihm die anderen irgendwann auch einmal eine mitgeben."
Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull): "Es ist erst einmal sehr schade, dass so ein tolles Rennfinish mit solchen Rennentscheidungen entwertet ist. Ich habe nur die erste Runde gesehen mit Rosberg und Verstappen oder auch Hamilton, der völlig gerade ausfährt. Da wird Politik betrieben, die nicht nachvollziehbar ist."
Zur Berührung von Rosberg und Verstappen: "Nico hätte Verstappen mehr Platz lassen müssen. Der war paranoid, nicht zu viel Platz auf Hamilton zu verlieren. Mit einem Jungen, der weiß, dass er aufs Ganze geht."
Zu Vettels Schimpftiraden: "Das ist eines Weltmeisters nicht würdig."