Das nächste Kapitel im eisenharten Duell der beiden Mercedes-Piloten könnte einschneidende Konsequenzen haben.
Eklat: Wolff droht mit Stallorder
Motorsportchef Toto Wolff redete nach dem erneuten Crash von Lewis Hamilton und Nico Rosberg beim Großen Preis von Österreich Klartext: "So geht es nicht mehr. Vielleicht muss man unpopuläre Entscheidungen treffen und die beiden nicht mehr frei gegeneinander fahren lassen."
Auch bei Sebastian Vettel herrscht nach dem Reifenplatzer an seinem Ferrari alles andere als Jubelstimmung. Und das an seinem 29. Geburtstag.
SPORT1 fasst die Stimmen zum Österreich-GP bei Sky und RTL zusammen.
Lewis Hamilton (Mercedes), Platz 1:
"Es war ein unglaubliches Rennen und sehr, sehr schwer. Er hat in der ersten Kurve der letzten Runde einen Fehler gemacht. Deshalb habe ich mich in Kurve zwei neben ihn gesetzt und ihm genügend Platz gelassen. Ich habe nicht gecrasht. Er hatte wohl Probleme mit seinen Bremsen. Ich bin mir nicht sicher, was da so ganz passiert ist. Es war eine enge Kiste für uns. Ich habe nie aufgegeben und weiter gepusht. Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen."
Max Verstappen (Red Bull), Platz 2:
"Was für ein fantastischer Tag! Mit dem Red Bull auf dem Red Bull Ring Zweiter zu werden, ist unglaublich. Ich habe es sehr genossen. Es war ein spannendes Rennen. Von mir aus kann es so weiter gehen."
Kimi Räikkönen (Ferrari), Platz 3:
"Das war kein einfacher Tag für uns. Wir haben nicht das Beste herausgeholt. Unser Speed war in Ordnung, schon das ganze Wochenende über, aber das ganze Rennen lief einfach nicht so wie gewünscht. Grundsätzlich sage ich aber auch: Lieber Rang 3 als nicht auf dem Siegerpodest. Wir haben ein Geschenk erhalten, ich beklage mich nicht."
Nico Rosberg (Mercedes), Platz 4:
"Das ist echt hart. Ich war überzeugt, dass ich das Ding nach Hause fahren werde. In der letzten Runde haben dann meine Bremsen überhitzt. Dadurch hat Lewis eine kleine Chance bekommen. Mein Bremsweg war etwas länger, weil ich mit den Bremsen etwas Schwierigkeiten hatte. Mich hat es überrascht, dass er voll eingelenkt hat. Das ist mega enttäuschend.Bis zur letzten Runde war alles drin, dann war alles aus."
Pascal Wehrlein (Manor), Platz 10:
"Das Team feiert den Punkt wie einen Rennsieg! Mitte des Rennens sah es einmal ganz schlecht aus, weil wir ein blödes Timing beim zweiten Boxenstopp erwischt haben. Eine Runde später kam das Safety-Car raus. Dann bin ich von Platz zwölf auf den letzten Platz zurückgeflogen. Dann sind wir vom letzten Platz wieder bis
auf Platz zehn nach vorne gefahren, ein super Ergebnis."
Sebastian Vettel (Ferrari), Ausfall:
"Das habt ihr doch alle gesehen, was passiert ist, ganz ehrlich, was soll ich denn da noch sagen? Der Reifen fliegt weg, das Rennen ist zu Ende, das war's. Ich habe nichts falsch gemacht, wir haben nichts Dummes oder Aggressives gemacht."
Toto Wolff (Mercedes-Motorsportchef):
"Das Resultat des Teams wurde weggeworfen. Rosberg hat Hamilton nicht genug Platz gelassen beim Zurückkommen. Es war absolut vermeidbar. So geht es nicht mehr. Ich muss mich jetzt erstmal abkühlen, und dann überlegen wir, wie wir vorgehen. Vielleicht muss man unpopuläre Entscheidungen treffen und die beiden nicht mehr frei gegeneinander fahren lassen. So wie es alle Teams in der Vergangenheit gemacht haben: mit Stallorder. Wenn sie es nicht verstehen, müssen wir für sie entscheiden."
Niki Lauda (Mercedes-Aufsichtsratschef):
"Die Szene ist in erster Linie mehr Rosbergs Schuld, weil er mit überhitzten Bremsen noch das Manöver fuhr."
Maurizio Arrivabene (Ferrari-Teamchef):
"Das mit dem Reifenplatzer (bei Vettel, Anm. d. Red.) ist sehr schade. Er hat geführt und hätte einen guten Platz herausfahren können. Der Reifen ist einfach gelpatzt, das kam völlig überraschend. Wir wissen nicht, an was es lag. Das gilt es nun, herauszufinden."