In der Formel-1-Sicherheitsdebatte hat sich Force-India-Pilot Nico Hülkenberg gegen die Einführung des "Halo"-Konzepts ausgesprochen, das der Motorsport-Dachverband FIA als zusätzlichen Cockpit-Schutz ab 2017 favorisiert.
Hülkenberg gegen "Heiligenschein"
"Formel-Autos sollten offen sein. Es gibt natürlich ein Sicherheitsargument, was ich auch sehe. Aber ich finde, man sollte den Motorsport nicht komplett sterilisieren. Ein gewisses Risiko fährt immer mit", sagte der 28-Jährige am Rande der Formel-1-Testfahrten in Barcelona.
Das "Halo"-Konzept (deutsch: Heiligenschein) umfasst zwei Streben, die seitlich am Cockpit nach vorne geführt und in der Mitte von einer Hauptstrebe gestützt werden. Dieser Schutz soll größere Trümmerteile oder Reifen aufhalten und so stark sein, dass er notfalls ein komplettes Auto aufhalten kann.
Kritiker des Systems führen an, dass der Kopf bei "Halo" nicht vor umherfliegenden Kleinteilen geschützt ist und plädieren daher für eine komplett transparente Schutzkapsel wie bei einem Kampfjet.
Die Debatte um einen verbesserten Kopfschutz in der Formel 1 brandete nach dem Tod von Jules Bianchi auf, der 2014 beim Großen Preis von Japan mit seinem Marussia bei regennasser Strecke unter einen Bergungskran rutschte. An den Folgen seiner schweren Kopfverletzungen starb der Franzose am 17. Juli 2015.
Hülkenberg peilt derweil in seinem siebten Jahr in der Motorsport-Königsklasse seinen ersten Podiumsplatz an. "Ich bin motivierter und hungriger denn je und will 2016 zum erfolgreichsten Jahr meiner Karriere machen", so Hülkenberg: "Das erste Podium ist überfällig, von daher muss es in diesem Jahr unbedingt her."
Bei 94-Grand-Prix-Starts seit 2010 erreichte der Emmericher als beste Platzierung zweimal den vierten Platz. In seiner Debüt-Saison schaffte er es beim Großen Preis von Brasilien auf die Pole Position.