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Nach dem Tod von Jules Bianchi diskutiert die Formel 1 über Sicherheit

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Nach dem Tod von Jules Bianchi diskutiert die Formel 1 über Sicherheit

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Fünf Maßnahmen für das Überleben

Jules Bianchis tödlicher Unfall lässt in der Formel 1 den Ruf nach mehr Sicherheit lauter werden. SPORT1 zeigt, welche Maßnahmen folgen und welche diskutiert werden.
McLaren-Honda by Andries van Overbeeke
McLaren-Honda by Andries van Overbeeke
© Andries van Overbeeke (andriesvanoverbeeke.com)
Jules Bianchis tödlicher Unfall lässt in der Formel 1 den Ruf nach mehr Sicherheit lauter werden. SPORT1 zeigt, welche Maßnahmen folgen und welche diskutiert werden.

Das Schicksal von Jules Bianchi hat die Formel 1 wachgerüttelt.

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Der Tod des jungen Franzosen, der nach seinem schweren Unfall in Suzuka vor einem Dreivierteljahr im Koma lag, löste große Trauer aus. Er führte aber auch zu Forderungen, die Sicherheit in der Königsklasse weiter zu verbessern.

"Wir dürfen so etwas nie wieder passieren lassen", mahnte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone.

Doch wie konkret könnte die Sicherheit verbessert werden, und welche Konsequenzen wurden bereits aus dem Unfall beim vergangenen Japan-GP gezogen?

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SPORT1 nennt fünf Maßnahmen und erklärt ihre Wirkungsweise.

  • Virtuelles Safety Car:

Das VSC wurde als erste Reaktion auf den Bianchi-Unfall für die laufende Saison eingeführt und erlebte seine Formel-1-Premiere beim Großen Preis von Monaco nach dem heftigen Einschlag von Max Verstappen in der Sainte-Devote.

Dem FIA-Rennleiter Charlie Whiting wird dadurch die Möglichkeit gegeben, noch schneller als mit dem realen Safety Car auf schwere Unfälle zu reagieren. Auf Knopfdruck schickt er ein Signal an die Piloten, die daraufhin unverzüglich ihr Tempo drosseln müssen.

So können die Rettungskräfte besser geschützt und die Bergungsarbeiten beschleunigt werden.

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  • Frühere Startzeiten:

Zu dem Zeitpunkt, als Bianchi in Japan mit seinem Auto unter einen Bergekran rutschte, herrschte nicht nur starker Regen. Nach einigen Unterbrechungen zuvor begann es gegen Rennende bereits zu dämmern, die Sicht war entsprechend eingeschränkt.

Um die einsetzende Dunkelheit bei Grands Prix ohne Flutlicht als zusätzliche Gefahrenquelle auszuschließen, hat der Weltverband FIA bei fünf Rennen frühere Anfangszeiten für 2015 eingeführt. So wird mit Ausnahme von Flutlichtrennen kein GP mehr nach 16 Uhr Ortszeit gestartet. Die Änderung betrifft die GP von Australien, Malaysia, China und Russland.

Wie schwer sich die Formel 1 aber mit diesen Veränderungen zugunsten einer verbesserten Sicherheit tut, zeigt die Reaktion aus Australien. Bis zuletzt kämpften die dortigen Veranstalter mit Blick auf Vermarktung und TV-Zeiten in Europa und Asien für die Beibehaltung des Starts um 17 Uhr - am Ende vergeblich.

  • Geschlossene Cockpits:

Nicht erst seit Bianchis Unfall wird der Einsatz eines geschlossenen Cockpits in der Formel 1 diskutiert.

Während sich Fernando Alonso und Felipe Massa eindeutig dafür aussprechen, gibt Sebastian Vettel zu bedenken, dass das offene Cockpit eines der besonderen Merkmale der Formel 1 sei. Für eine Verbesserung der Sicherheit wäre aber auch er bereit, auf dieses Kennzeichen zu verzichten.

Erste Prototypen einer Cockpitkanzel existieren bereits, die bisherigen Tests verliefen erfolgreich. Wie die Boliden der Zukunft aussehen könnten, zeigt unter anderem der niederländische Designer Andries van Overbeeke.

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  • Einsatz von Crashkameras:

Im Bestreben, die Gefahr von schweren Unfällen weiter zu minimieren, setzt die Formel 1 auch Prävention durch Datensammlung.

Anhand von Bildern einer Mini-Kamera, die an den Rückspiegeln oder direkt am Cockpit angebracht werden, können bei Unfällen die Erschütterungen des Kopfes genau analysiert werden.

Wie die Bild berichtet, soll schon in den kommenden Monaten ein erster Prototyp einer acht Zentimeter großen Kamera getestet werden. Bereits ab der Saison 2016 sollen die Kameras dann an allen Boliden angebracht werden.

  • World Accident Database:

In dem Zusammenhang ist auch die Einführung einer Datenbank zu sehen, welche die FIA im Mai diesen Jahres bekanntgegeben hat.

In der World Accident Database werden weltweit Unfalldaten von 25 verschiedenen Rennserien - auch Tourenwagen- und Rallyesport - gesammelt. Diese Daten sollen dabei helfen, die Sicherheit in sämtlichen Meisterschaften zu verbessern.