Nelson Piquet junior hat sich als erster Weltmeister der neu eingeführten Formel E in die Geschichtsbücher eingetragen.
Piquet holt ersten WM-Titel
Der 29 Jahre alte Sohn der gleichnamigen brasilianischen Rennfahrer-Legende sicherte sich den Titel am Sonntag beim dramatischen Saisonfinale der Elektroserie in London. Piquet junior reichte dazu ein siebter Platz, weil auch seine Konkurrenten Sebastien Buemi (Schweiz) und Lucas di Grassi (Brasilien) nicht über die Plätze fünf und sechs hinauskamen.
"Das war ein unglaubliches Jahr für uns, ich bin sprachlos", sagte Piquet mit Tränen in den Augen: "Mein Team hat mir im ganzen Rennen keine Zwischenstände verraten, das war so abgesprochen. Ich wollte mich einfach nur auf mein Rennen konzentrieren."
Ein Punkt Vorsprung auf Buemi entschied letztlich die WM.
Der frühere Formel-1-Pilot Nick Heidfeld (Mönchengladbach) konnte das Rennen nicht beenden, der zweite deutsche Starter Daniel Abt (Kempten) verpasste die Top Ten.
Lokalmatador Sam Bird gewann das elfte Saisonrennen vor Jerome D'Ambrosio (Belgien) und Loic Duval (Frankreich).
Schon das Qualifying hatte für große Spannung gesorgt, bei Regen über dem Battersea Park landete WM-Spitzenreiter Piquet nur auf Startplatz 16, auch di Grassi (11.) und Buemi (6.) hatten Probleme.
"Ich wusste nicht mehr, ob es klappen kann. Aber ich hatte in diesem Moment nichts mehr zu verlieren", sagte Piquet.
Lange Zeit schien der Titel auch greifbar für Buemi, doch der Schweizer drehte sich kurz nach der Rennhalbzeit und verlor wichtige Plätze.
Zeitgleich arbeitete sich Piquet durch das Feld, bis er schließlich nah genug an die Konkurrenten herangerückt war. Bis zur letzten Runde der Saison war der Ausgang der WM jedoch offen.