Ferraris Toptalent Oliver Bearman hat auf der größten Bühne der Formel 2 einen kleinen Befreiungsschlag gelandet. Der Brite im Prema-Boliden holte sich auf dem schwierigen Stadtkurs in Monaco am Sonntag den vierten Platz im Hauptrennen, es war sein bislang bestes Resultat in dieser Saison - und das Ergebnis einer Aufholjagd in den engen Straßen: Gestartet war Bearman von Rang 12.
Ferrari-Junior gelingt Befreiungsschlag
Knapp drei Monate nach seinem aufsehenerregenden Ausflug in die Formel 1 machte Bearman damit endlich auch eine Etage tiefer wieder auf sich aufmerksam. Auf dem Weg dorthin überholte er gleich nach dem Start fünf Konkurrenten, später setzte er unter anderem ein starkes Manöver gegen Andrea Kimi Antonelli, den anderen Jungstar bei Prema.
In der Haarnadelkurve ging Bearman am italienischen Mercedes-Junior vorbei, Antonelli wurde am Ende Siebter.
Brite holt sich Sieg in Monaco
Der Sieg ging an den Briten Zak O'Sullivan (ART). Der Williams-Junior wartete als einziger bis in die Schlussrunden auf seinen Pflichtboxenstopp und wurde belohnt, ein Virtuelles Safety Car kurz vor Rennende ermöglichte ihm den Überraschungssieg und kostete nebenbei Bearman das Podest.
Bearman hatte bis Sonntag im Unterbau gerade mal sechs Punkte eingefahren - ebenso viele wie in seinem bislang einzigen Formel-1-Rennen.
Anfang März sprang er in Saudi-Arabien bei Ferrari kurzfristig für Stammpilot Carlos Sainz ein, auf dem schwierigen Stadtkurs kam er fast ohne Vorbereitung bemerkenswert zurecht, wurde am Ende Siebter. Im Anschluss an das Rennen war sich das Fahrerlager weitgehend einig: Bearman wird in Zukunft einen Stammplatz in der Königsklasse erhalten.
In der Formel 2 tut er sich trotz seines offensichtlichen Talents besonders in diesem Jahr aber bemerkenswert schwer, erst zum dritten Mal im achten Rennen fuhr der 19-Jährige in die Punkte. Seine Rookiesaison in der Formel 2 hatte Bearman 2023 als Gesamtsechster abgeschlossen.