Es war ein Duell, das aus Freunden Feinde gemacht hat. Von 2014 bis 2016 haben Lewis Hamilton und Nico Rosberg um den Formel-1-Titel gekämpft.
Nächste Runde bei Rosberg vs. Hamilton
Zwei Mal setzte sich bei Mercedes teamintern Hamilton durch, einmal Rosberg. Nach Siegen hat Hamilton Rosberg mit 31:20 geschlagen. Als Rosberg 2016 den Titel holte, trat er zurück – vielleicht auch im Wissen, dass er es nicht noch einmal schaffen würde, Hamilton zu schlagen.
Doch fünf Jahre später hat er ihn wieder geschlagen. Dieses Mal nicht in der Formel 1, sondern in der Extreme E. Nicht im Cockpit, sondern als Teambesitzer. Aber noch immer fasziniert dieses Duell, elektrisiert trifft es in Anbetracht der Elektro-Offroad-Serie vielleicht sogar noch besser.
Hamilton vs. Rosberg elektrisiert
2021 hatte das Rosberg-Team die Nase vor Hamiltons X44 Rennstall, 2022 aber schlug X44 zu. 2023 kommt es zur dritten Staffel des extremen Duells.
Zwar führen nach dem ersten Event zwei andere Teams die Tabelle an (Veloce und das Acciona Sainz-Team von Carlos Sainz), aber Rosberg und Hamilton werden noch zurückschlagen – da sind sich viele Experten sicher. Nächster Versuch: Schon an diesem Samstag und Sonntag beim Hydro X Prix in Schottland.
Dabei dürfte Rosberg im Vorteil sein. Das hat mehrere Gründe. Zum Beispiel blieb die Fahrerpaarung stabil. Johan Kristoffersson und Mikaela Åhlin-Kottulinsky sind ein eingespieltes Team, „beide ergänzen sich super“, sagt zum Beispiel Teamchef Kimmo Liimatainen.
Fahrerwechsel bei Hamilton
Im X44-Team von Lewis Hamilton ist dagegen Rallye-Rekordweltmeister Sébastien Loeb raus. Die Gründe wurden nie offiziell kommuniziert. Wahrscheinlich liegt es aber daran, dass Loeb mit einem Lancia Delta Evo 2023 die volle Rallycross-Weltmeisterschaft bestreitet.
Zudem ist Loeb durch das Prodrive-Team von Ex-Formel-1-Teamchef David Richards zu X44 gekommen. Für die Briten fährt Loeb die Rallye Dakar - und Prodrive hat zwei Jahre lang die Einsätze von Hamiltons Team in der Extreme E geleitet. Jetzt übernimmt diese Aufgabe Rodin Carlin - ein Team, das eigentlich in Nachwuchs-Formelserien statt in der Offroad-Sparte unterwegs ist.
Statt Loeb fährt nun Fraser McConnell bei X44. Er ist 20 Jahre jünger als Loeb und der erfolgreichste Rallycross-Pilot aus Jamaica. Vor allem in Amerika hat er einige Erfolge gefeiert.
Rosberg bringt Formel-1-Präzision mit
Ein zweiter Punkt, der für RXR spricht: Nico Rosberg widmet sich voll seinem Extreme-E-Team, während Lewis Hamilton noch immer Vollzeit in der Formel 1 unterwegs ist. „Nico ist immer präsent, auch wenn er nicht vor Ort ist. Dann schaltet er sich online bei jedem Meeting dazu. Er will alles wissen“, beschreibt Teamchef Liimatainen.
Und: Rosberg bringt dabei die Perfektion der Formel 1 mit. Nochmal Liimatainen: „Er ist ein 100-prozentiger Rennfahrer, ein Perfektionist. Er dreht jeden Stein zwei, drei, vier Mal um und lässt mich nicht in Ruhe, macht Druck, aber damit muss man leben können.“
Sein Verdacht: Das Duell mit Hamilton hätte dazu geführt, dass er genau diese Perfektion verinnerlicht hat. Nur so konnte er den Briten schlagen.
Der Finne ist übrigens ein erfahrener Teamchef, hat schon das Rosberg-Team in der DTM geführt. Kurios: 2002 ist er noch selbst für Rosberg in der deutschen Formel 3 gefahren.
Hamilton hat die schnellste Frau
Was spricht für Hamilton? Die Frau!
Cristina Gutierrez war auch beim Auftakt in Saudi-Arabien die schnellste Frau im Feld, fuhr dabei sogar schneller als ihr Teamkollege McConnell.
Dabei gilt: Fast fünf Sekunden sind die Frauen im Schnitt langsamer als die Männer. Wer die schnellste Lady am Streuer hat, hat also einen Vorteil.