Das Comeback des Rennstalls aus Bobenheim-Roxheim begann mit einem Ausrufezeichen: Gleich im ersten Qualifying des Jahres in Oschersleben stellte Marvin Dienst den schwarz-gelben Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer "36" auf die Pole-Position.
Schütz zufrieden mit Saison 2019
Zwar fielen der ehemalige ADAC Junior Motorsportler des Jahres und sein australischer Teamkollege in der verregneten Schlussphase auf Platz fünf zurück, doch das Duo machte deutlich, dass mit ihm und ihrem Rennstall zu rechnen ist. Und dies, obwohl Schütz Motorsport gerade die Rückkehr in die "Liga der Supersportwagen" feierte.
Dort trat das Team bereits von 2012 bis 2017 an und fuhr sieben Siege und acht Pole-Positions ein - damals jedoch mit Fahrzeugen von Porsche. Nun stand bei Schütz erstmals ein GT3-Auto mit Stern in der Box. Was das Ergebnis noch unerwarteter machte: Die Schütz'sche Fahrercrew bestand aus zwei Junioren, für Read war es zudem das allererste Motorsportjahr in Europa überhaupt.
Auch beim zweiten Lauf in Most glänzte das Duo und übernahm die Führung in der Pirelli-Junior-Wertung, die es bis Zandvoort verteidigte. Am Jahresende belegten Dienst und Read Platz zwei im hart umkämpften Nachwuchsklassement.
"Mein Saisonfazit fällt positiv aus", so Teamchef Christian Schütz. "Wir hatten eine klare Vorstellung, was wir erreichen wollten. Wir wollten unter Rennbedingungen sehen, wie wir mit dem Auto klarkommen und wie sich Marvin schlägt. Wir haben in Oschersleben, in Most und am Red Bull Ring gute Ergebnisse eingefahren. Beim Auftakt hätten wir sogar fast gewinnen können. Wir waren also von Anfang an gut dabei. Hinten raus war es leider etwas zäh, da die anderen Teams etwas besser aussortiert waren und wir nicht mehr zugelegt haben. Aber es war natürlich auch erst unsere erste Saison mit dem neuen Auto und teilweise auch mit neuen Leuten, die vorher noch nicht im ADAC GT Masters gearbeitet haben. Insgesamt sind wir daher zufrieden." Den Abfall in der Formkurve hat das Team analysiert: "Wir wissen, woran es lag und haben bereits detailliert untersucht, was gut und was schlecht lief."
Obwohl sein Rennstall nur ein Jahr im ADAC GT Masters ausgesetzt hat, hat Schütz eine Weiterentwicklung der Serie registriert: "Es hat im ADAC GT Masters in den letzten beiden Jahren noch einmal einen deutlichen Sprung nach oben gegeben, was das Niveau angeht - ob das die Teams, die Fahrer oder die Autos sind. Alle sind extrem gut aussortiert. Man muss es extrem auf den Punkt bringen, um ganz vorn dabei zu sein. Und da waren wir hier und da noch nicht gut genug. Eine Zehntelsekunde Rückstand macht dann im Qualifying zahlreiche Plätze aus und dies kann man im Rennen nur schwierig aufholen, da das Fahrerlevel so hoch ist."
Viel Lob hat Christian Schütz für Marvin Dienst übrig: "Er war unsere Konstante. Er hat wirklich einen guten Job gemacht und war immer mal wieder im Qualifying der schnellste Mercedes-AMG-Pilot. Das hat uns natürlich viel Spaß gemacht. Denn die anderen Teams sind alle hochprofessionell und hatten mehr Erfahrung mit dem Auto."
Beim zweiten Fahrer hatte das Team dagegen eine Lernphase eingeplant: "Bei Aidan war uns klar, dass er sich schwerer tun wird. Die Strecken waren fast alle neu für ihn und er musste sich auch auf den Motorsport hier umstellen. An den letzten beiden Rennwochenenden konnte er noch einmal deutlich zulegen. Wenn er eine zweite Saison fahren würde, ist er sicher deutlich stärker. Mit etwas mehr Glück und ein paar Fehlern weniger hätten wir in der Pirelli-Junior-Wertung sogar noch besser abschneiden können."
Mittlerweile laufen beim Team die Planungen und Vorbereitungen für das kommende Jahr. "Die diesjährige Saison hat extrem viel Spaß gemacht. Die Rennleitung und die Serie viele haben viele Verbesserungen umgesetzt. Wir haben daher die Nennung für das ADAC GT Masters und die ADAC GT4 Germany bereits abgegeben und möchten auch nächstes Jahr wieder dabei sein. Wir planen auch wieder mit Marvin. Der Mercedes-AMG wird wohl auch das Fahrzeug bleiben, da wir damit grundsätzlich sehr zufrieden sind. Es gibt natürlich noch ein paar Fragezeichen, was zum Beispiel den zweiten Fahrer und auch die Sponsoren angeht. Aber wir arbeiten hart daran."