Saftige Strafe gegen Joey Mawson. Der Australier, der in der Saison 2016 die deutsche Formel-4-Meisterschaft vor Mick Schumacher gewann, wird für drei Jahre vom Motorsport ausgeschlossen. Hintergrund der Sperre ist ein positiver Test bei einer routinemäßigen Dopingkontrolle, die bereits Mitte Mai 2023 erfolgte.
Erst Schumacher düpiert - nun gesperrt
Nur zwei Monate später, im Juni 2023, erhielt er von der Sports Integrity Australia, die zuständige nationale Sportbehörde, sein Urteil.
„Ich darf bis zum 13. Mai 2026 nicht an Sportarten teilnehmen, die einen mit dem Welt-Anti-Doping-Code (WADA-Code) konformen Anti-Doping-Kodex eingeführt haben“, so Mawson, der sich zunächst weitgehend zurückgezogen hatte, nun aber mit der Thematik an die Öffentlichkeit geht.
„Es war eine sehr schwierige Zeit für mich, für meine Familie, die so viel geopfert und so hart gearbeitet hat, um mir die Chance und den Traum zu geben, den ich lebe“, ließ er bei Facebook verlauten.
Einst großer Rivale von Mick Schumacher
So habe er seit dem Urteil „zweifellos die dunkelsten Stunden, Tage und Monate“ seines Lebens erlebt. „Ein lebendiger Albtraum, aus dem ich monatelang nicht mehr aufwachen konnte. Das Schlimmste war das Wissen, dass ich meine Eltern, mein Team, meine Sponsoren, mein Management und alle Menschen in meinem Umfeld mit meinem Fehler im Stich gelassen hatte.“
Und weiter: „Es hat mich wirklich niedergeschmettert und meinen Gemütszustand für lange Zeit in einen beschädigten und zerstörten Zustand versetzt. Ich möchte mich aufrichtig bei allen Menschen entschuldigen, die ich im Stich gelassen habe, einschließlich der Fans.“
Nun möchte der Formel-4-Champion von 2016 - seinerzeit setzte er sich übrigens im Titelkampf gegen Mick Schumacher durch, der Platz zwei belegte - Details zu den Dopingvorwürfen publik machen. Demnach hatte seine damalige Freundin „das Supplement für ihr eigenes Training genommen, um ihre kardiale Fitness zu verbessern. Sie war jemand, dem ich vertraute und von dem ich glaubte, dass er nur mein Bestes wollte.“
In der Folge bestellte der Sportler das von der Anti-Doping-Agentur WADA verbotene Präparat „Mildronate“, ohne eigenen Angaben zufolge von dem Verbot gewusst zu haben. Denn Mildronate, auch bekannt als Meldonium, steht schon seit dem Jahr seines Formel-4-Titels auf der Dopingliste.
Im März 2023 nahm er das Präparat schließlich erstmals ein, ohne zu überprüfen, ob es auf der Verbotsliste steht.
Mawson denkt nicht an ein Karriereende
„Ich hatte nie die Absicht, das Präparat einzunehmen, um mein Rennen zu verbessern. Das Risiko und die Konsequenzen für einen Fahrer, der es einnimmt, um einen minimalen Nutzen für die Gesamtleistung zu haben, machen absolut keinen Sinn“, schrieb der Australier: „Jetzt muss ich für die Folgen dieses Fehlers aufkommen, indem ich drei Jahre meiner Karriere verliere und mein Ansehen geschädigt wird.“
An ein Karriereende denkt Mawson trotz der langen Sperre übrigens nicht: „Meine Leidenschaft wird nicht erlöschen. Ich vermisse es jeden Tag und hoffe, dass ich eines Tages wieder im Rennauto sitzen kann.“
Zuletzt fuhr der 28-Jährige übrigens in der Australian Drivers‘ Championship und belegte 2023 den dritten Rang.