Drei Jahre - oder, um präzise zu sein, 1.099 Tage - musste Frikadelli auf einen weiteren Sieg in der VLN warten. Beim 60. ADAC ACAS H&R feierte das Team aus Barweiler am Nürburgring mit den Fahrern Lance David Arnold und Felipe Fernandez Laser endlich einen erneuten Sieg - den sechsten in der Teamgeschichte.
VLN3: Arnold/Laser feiern ersten Frikadelli-Sieg seit drei Jahren
Im Porsche 911 GT3 R setzten sich Arnold/Laser mit einem Vorsprung von 34,506 Sekunden vor Frank Stippler und Vincent Kolb im Audi R8 LMS von Phoenix durch. Platz drei sicherten sich die Vorjahressieger Georg Weiss, Oliver Mayer und Jochen Krumbach im Wochenspiegel-Ferrari.
Der Weg zum Sieg war für die Lokalmatadore steinig, denn erst in letzter Sekunde fuhr der Frikadelli-Porsche in die Startaufstellung. Nach einem Unfall im Zeittraining hatte das Team alles darangesetzt, den 911er rechtzeitig zum Rennen wieder flott zu machen. "Ich bin in Breidscheid von der Strecke gerollt und unsere Mechaniker haben bereits dort begonnen, beschädigte Teile abzumontieren", so Laser, der dennoch seinen zweiten VLN-Sieg feierte.
"Nach dem Ende des Trainings haben die Jungs dann alles gegeben. Sie haben einen großen Teil zu unserem Erfolg beigetrage. Am Ende ist Platz eins auch Balsam für meine Seele, denn ich hatte in den vergangenen Jahren schon eine Hand am Pokal und musste dann einen Rückschlag hinnehmen", so Laser. Arnold ergänzt: "Ich habe mich im Auto heute auf Anhieb wohlgefühlt. So waren wir schnell in der Lage, voll anzugreifen."
Mit Platz zwei feierte Phoenix-Pilot Kolb bei seinem ersten GT3-Rennen auf der Nordschleife auf Anhieb einen Podiumsplatz. "Das ist der Hammer", sagt er. "Ich bin überglücklich und hätte nie damit gerechnet, auf Anhieb so erfolgreich zu sein." Eine wichtige Rolle spielt aus Sicht des 23-Jährigen auch sein Teamgefährte und Mentor Stippler: "Ich kann von ihm eine Menge lernen. Wir haben gemeinsam Daten verglichen und analysiert. Bei mir ist noch Luft nach oben. Aber nach diesem tollen Einstand bin ich zuversichtlich."
Das Wochenspiegel-Team Monschau feierte bereits im Zeittraining einen historischen Erfolg. Christian Menzel, der sich den zweiten Ferrari des Teams mit Leonard Weiss teilt, fuhr in 7:58,060 Minuten die Bestzeit. Damit verdrängte der Kelberger in letzter Sekunde Teamkollege Krumbach von der Pole-Position. Der Vorsprung betrug nur 1,458 Sekunden. So standen zum ersten Mal in der Geschichte der Langstreckenmeisterschaft zwei Ferrari in Startreihe eins.
"Lauf drei scheint uns zu liegen", so Weiss, der am Vortag seinen 59. Geburtstag feierte. "Wir hatten mit diesem Traumergebnis im Zeittraining nicht gerechnet, weil es anfangs schwierig war, schnelle Zeiten zu fahren." Mit einem breiten Grinsen scherzt Krumbach: "Ich wusste genau, wo ich im Training die Zeit liegengelassen habe. Daher konnte ich damit leben, dass er mir die Pole abgeluchst hat. Im Rennen habe ich ihn dann ja schließlich direkt auch wieder überholt." Menzel/Weiss hatten im Rennen technische Probleme und verloren so am Ende fünf Runden auf die Spitze.
Hinter dem Spitzentrio fuhren Alexandre Imperatori und Jens Klingmann im BMW M6 GT3 von Falken auf Platz vier vor dem zweiten Frikadelli-Porsche von Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Alexander Müller. Sechste wurden Jonathan Hirschi, Hunter Abbott und Jordan Tresson im BMW M6 GT3 von Walkenhorst. Platz sieben belegten Steve Jans, Marek Böckmann und Christopher Gerhard im Porsche von GetSpeed. Den schnellsten Mercedes AMG GT3 pilotierten Patrick Assenheimer und Kenneth Heyer für AutoArena Motorsport auf Rang acht.
Der vierte Lauf der VLN 2018 findet bereits in zwei Wochen statt. Am 7. Juli führt die 49. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy über die gewohnte Renndistanz von vier Stunden.
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