Um im internationalen Wettbewerb auch in 15 Jahren noch konkurrenzfähig zu sein, muss der deutsche Spitzensport neue Wege einschlagen. Das ist das Ergebnis einer Delphi-Studie der WHU - Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Eine „gezielte Modernisierung und Professionalisierung“ würden dem deutschen Spitzensport „weitreichende Chancen“ eröffnen, so lautet die Quintessenz der Studie „Die Zukunft des deutschen Spitzensports im Jahr 2040“.
Spitzensport 2040: Studie mahnt zu veränderten Strukturen
Der größere Teil (53 Prozent) der 82 beteiligten Expertinnen und Experten hält es für „möglich oder teils sogar für sehr wahrscheinlich“, dass der deutsche Spitzensport im Jahr 2040 international nicht mehr konkurrenzfähig sein wird. Laut der Studie könnte ein Zusammenschluss zwischen Spitzensport und dem deutschen Mittelstand eine Möglichkeit sein, dies zu verhindern.
Die Tendenz im deutschen Sport zeigt bereits nach unten: Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris verzeichnete Deutschland mit Platz zehn im Medaillenspiegel das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung.
Die Studie kommt zu der Quintessenz, dass sich die sportliche Situation Deutschlands nur bessern könne, „wenn strukturelle und systemische Hürden – wie die reine Abhängigkeit von staatlicher Förderung, der Mangel an professionellen Ressourcen oder aber die geringe Digitalisierung und Innovationskraft – überwunden werden“. Der Handlungsbedarf sei „hoch“.
Eine Kooperation von Sport und Mittelstand verspreche „Potenzial“, vor allem, wenn sie über finanzielle Unterstützung hinausgehe, etwa in Form dualer Karriereförderung oder technologischer Partnerschaften zwischen Spitzenverbänden und Unternehmen.
Die Expertinnen und Experten erwarten bis zum Jahr 2040 weiter eine Verlagerung vom Ehrenamt hin zum Hauptamt. Auch gehen sie davon aus, dass in 15 Jahren jeder vierte Spitzenverband eine Gewinnerzielungsabsicht verfolgt, „dies könnte langfristig zu stabileren Strukturen und besseren Förderbedingungen führen“.