Verbandspräsident Alfons Hölzl (56) geht in der Debatte um Missstände im deutschen Turnen offenbar von weiteren Vorwürfen und Enthüllungen aus.
Folgen noch krassere Enthüllungen?
„Ich weiß nicht, was noch kommt“, sagte Hölzl im Interview mit der Bild am Sonntag: „Fest steht nur, dass jede Meldung, die Sportlerinnen abgeben – egal, ob im Verband, intern oder über die Medien – legitim und sinnvoll ist, weil sie uns hilft, ein Gesamtbild zu erfassen. Die Turnhalle muss ein sicherer Ort sein.“
Turn-Skandal: Aufarbeitung wird noch lange dauern
Die Aufarbeitung des Skandals werde noch lange dauern, sagte Hölzl: „Wir sind nicht betriebsblind. Es sind strukturelle Herausforderungen, vor denen wir stehen, die zudem einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen werden.“
Das deutsche Kunstturnen wird seit Wochen erschüttert, mehrere zumeist ehemalige Spitzenathletinnen haben vor allem am Stützpunkt in Stuttgart Missstände angeprangert, die Rede war von „körperlichem und mentalem Missbrauch“.
Auch Seitz meldet sich zu Wort
Der Deutsche Turner-Bund (DTB) stellte daraufhin zwei Übungsleiter frei und beauftragte eine Frankfurter Kanzlei mit der Untersuchung, anschließend soll eine Aufarbeitung durch einen unabhängigen Expertenrat erfolgen.
Zuletzt berichtete mit Elisabeth Seitz auch die nationale Rekordmeisterin über ihre Erlebnisse am Bundesstützpunkt in Mannheim.
Hölzl verwies darauf, dass der DTB schon im Jahr 2021 das Projekt ‚Leistung mit Respekt‘ gestartet habe und daraus eine gesamtverbandliche Aufgabe gemacht habe, „um einen sicheren Sport im Turnen zu gewährleisten. Ich hätte aber gehofft, dass wir jetzt schon weiter sind“, sagte er: „Wir müssen noch mehr Fahrt aufnehmen und nachsteuern. Es bleibt viel zu tun.“