Der Verein Athleten Deutschland hat die verweigerte Beitragszahlung der USA an die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) begrüßt. Die US-Regierung habe damit „ein starkes Zeichen gesetzt“, teilte die Athletenvertretung auf SID-Anfrage mit. Staaten seien neben den Sportverbänden „die einflussreichsten Akteure innerhalb der WADA-Strukturen. Deshalb ist es wichtig, dass sich Regierungen für Reformen einsetzen. Das erwarten wir auch von der Bundesregierung.“
"Starkes Zeichen": Athleten begrüßen Zahlungsstopp an die WADA
Die Vereinigten Staaten hatten am Mittwochabend verkündet, die jährliche Beitragszahlung von 3,6 Millionen Dollar (rund 3,5 Millionen Euro) an die WADA zurückgehalten zu haben, weil die Anti-Doping-Behörde keine unabhängige Betriebsprüfung durchgeführt habe. Der Schritt der USA ist die Konsequenz des umstrittenen Umgangs der WADA mit positiven Dopingtests von 23 chinesischen Schwimmern, die später an Wettkämpfen teilnehmen durften, sowie der nicht nur aus US-Sicht mangelhaften Aufarbeitung durch einen selbst bestellten Gutachter.
Die WADA sei „stark reformbedürftig“, ließ Athleten Deutschland verlauten. Die Forderungen seien dabei vergleichbar mit denen der USADA: „Eine unabhängigere und transparentere Governance-Struktur, der Abbau von Interessenkonflikten im Stiftungsrat und Exekutivkomitee, die gänzlich unabhängige Besetzung des Exekutivkomitees und die Stärkung von Athletenvertretung in den WADA-Gremien“.