Ihr eigenwillig anmutender Auftritt bei den Olympischen Spielen in Paris sorgte für Häme und Spott in Netz, nun feiert Rachael „Raygun“ Gunn eine späte Revanche - sollte sie es als solche betrachten.
Bei Olympia verspottet, nun Nr. 1
Die 37-jährige Australierin führt die Weltrangliste des World DanceSport Federation (WDSF) an und ist zumindest vorübergehend die offiziell beste Breakerin der Welt.
Rachael „Raygun“ Gunn steigt zur Nummer 1 der Weltrangliste auf
Die Rangliste basiert auf den vier besten Leistungen in den letzten zwölf Monaten. Wie der Verband klarstellte, flossen die Ergebnisse olympischen Qualifikationswettkämpfe sowie die Olympischen Spiele, bei denen Gunn die Jury nicht überzeugte, aufgrund begrenzter Athletenquoten nicht in das Ranking ein. Zudem hätten "viele Athleten nur ein einziges Wettkampfergebnis, das zu ihrem Ranking beiträgt", da zwischen Dezember 2023 und den Sommerspielen nur wenige Ranglisten-Events stattfanden.
Gunn gewann in diesem Zeitraum die ozeanische Kontinentalmeisterschaft, was ihr 1000 Ranglistenpunkte einbrachte. Das japanische B-Girl Riko erhielt für ihren Sieg bei der Gold World Series in Hongkong im Dezember 2023 ebenfalls 1000 Punkte. Die WDSF stuft Rayguns Wettkampf aber als höherwertig ein.
Breakdance bei Olympia: „Tür für viel Hass geöffnet“
Raygun erlangte für ihren Auftritt in Paris unfreiwillig viel Berühmtheit beim weltweiten Sportpublikum, es gab sogar eine Petition, die ihre nachträgliche Disqualifikation forderte. Auch Sängerin Adele amüsierte sich über Gunn.
In einem Video, das Gunn später veröffentlichte, zeigte sie sich tief getroffen von den teils bösartigen Reaktionen: „Ich wusste nicht, dass das auch die Tür zu so viel Hass öffnen würde, was ehrlich gesagt ziemlich niederschmetternd war“, erklärte sie sichtlich bewegt. Gunn kündigte eine Auszeit in Europa und einen längeren Rückzug aus der Öffentlichkeit an.
Gunns Zeit an der Spitze der Weltrangliste dürfte von kurzer Dauer sein. Die World Series wird im Oktober in Shanghai fortgesetzt. Ihre Punkte aus der Kontinentalmeisterschaft verfallen Ende des kommenden Monats. Bei Olympia 2028 in Los Angeles ist Breakdance - wie schon vor Paris feststand - nicht mehr Teil des Programms.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)