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Kurz vor Olympia: Hochbrisanter Doping-Streit eskaliert

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Kurz vor Olympia: Hochbrisanter Doping-Streit eskaliert

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Brisante Doping-Affäre eskaliert

Das US-Justizministerium soll nun in der von der ARD mit aufgedeckten Doping-Vertuschungsaffäre um chinesische Schwimm-Stars ermitteln. Die unter Beschuss geratene Agentur WADA reagiert „enttäuscht“.
Die WADA und Chef Witold Banka (l.) stehen in der Kritik
Die WADA und Chef Witold Banka (l.) stehen in der Kritik
© IMAGO/Newspix
Das US-Justizministerium soll nun in der von der ARD mit aufgedeckten Doping-Vertuschungsaffäre um chinesische Schwimm-Stars ermitteln. Die unter Beschuss geratene Agentur WADA reagiert „enttäuscht“.

Wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris eskaliert ein hochbrisanter Streit um die mutmaßliche Doping-Vertuschungsaffäre um chinesische Top-Schwimmer.

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Wie die Nachrichtenagentur AP enthüllt hat, untersucht nun das US-Justizministerium die Vorwürfe im Fall der 23 positiv getesteten Schwimmerinnen und Schwimmer aus China. Die über den Umgang mit der Affäre stark in die Kritik geratene Welt-Anti-Doping-Agentur WADA übte umgehend Kritik und zeigte sich „enttäuscht“ von dem Schritt der Regierung Joe Bidens.

Schon seit längerem tobt zwischen WADA und den USA ein Kompetenzstreit: Die USA berufen sich auf den 2020 verabschiedeten „Rodchenkov Act“ - benannt nach dem russischen Whistleblower Grigori Rodtschenkow, der das Staatsdopingprogramm rund um Olympia 2014 in Sotschi aufgedeckt hatte. Das Gesetz bemächtigt die USA, auch in Dopingaffären jenseits des eigenen Staatsgebiets aktiv zu werden - aus Sicht der WADA und auch des IOC ein Eingriff in fremdes Hoheitsgebiet.

Die WADA - deren größter Geldgeber die USA sind - steht ihrerseits wegen des wenig transparenten Umgangs mit der chinesischen Schwimm-Affäre unter Beschuss.

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Doping-Streit gärt seit längerem

Der Fall wurde publik durch eine Recherche der ARD-Dopingredaktion und der New York Times, die die Glaubwürdigkeit von Chinas Anti-Doping-System und die Wächterfunktion der WADA erschütterte.

Demnach wurden die 23 Spitzenschwimmer vor den Sommerspielen 2021 positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet, allerdings nicht sanktioniert. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) glaubt der nationalen Anti-Doping-Agentur CHINADA und den chinesischen Behörden, deren Untersuchung eine Kontaminierung in einer Hotelküche ergeben haben will.

Zuletzt kamen zusätzliche Vorwürfe auf. Laut eines Berichts der New York Times sollen drei der 23 Schwimmer schon Jahre vorher bei Proben aufgefallen sein. Die Athleten - darunter angeblich zwei Goldmedaillengewinner von 2021 und ein Weltrekordhalter – sind demnach 2016 und 2017 positiv auf Clenbuterol getestet worden. Elf der angeblich verwickelten Schwimmerinnen und Schwimmer sind auch für Paris nominiert, unter ihnen Schmetterling-Spezialistin und Doppel-Olympiasiegerin Zhang Yufei, Goldmedaillengewinner Wang Shun sowie Shootingstar Qin Haiyang.

Die WADA zog auch in Deutschland Kritik auf sich: Dem unabhängigen Verein Athleten Deutschland sowie der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) reicht die WADA-Erklärung nicht aus. Die WADA wird seit Anfang 2020 geführt von dem polnischen Ex-Sportminister Witold Banka. Der frühere 400-Meter-Sprinter gehört zu der nationalistischen Partei PiS von Jaroslaw Kaczynski.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)