Die ukrainische Regierung hat die Sportlerinnen und Sportler des von Russland überfallenen Landes angewiesen, Wettbewerbe zu boykottieren, an denen Aktive aus Russland und Belarus teilnehmen. Diese Entscheidung wurde von Oleh Nemtschinow, Kabinettsminister und Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine, am Donnerstag im ukrainischen Fernsehen verkündet.
Ukraine weist Boykott von Wettkämpfen mit Russen an
"Auf der Regierungssitzung wurde auf Vorschlag des Kollegen Wadym Hutzajt (ukrainischer Sportminister und NOK-Präsident; d.Red.) ein Protokollbeschluss gefasst, wonach wir nur an Qualifikationswettbewerben (für die Olympischen Spiele 2024; d.Red.) teilnehmen dürfen, bei denen keine Russen anwesend sind", sagte Nemtschinow laut insidethegames.
Dementsprechend könne die Teilnahme "außerhalb dieser Kriterien ein Grund dafür sein, den Verbänden ihren nationalen Status abzuerkennen", erklärte der Minister weiter.
Die Ukraine reagierte damit von höchster Stelle auf die Empfehlung der Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vom Dienstag, einzelne Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus unter Bedingungen wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen.
In den Tagen danach riefen einzelne ukrainische Sportler zum Boykott auf beziehungsweise kündigten individuell an, nicht gegen Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus anzutreten.
Mehrere ukrainische Aktive prüfen nach eigenen Angaben eine Klage gegen die Entscheidung des IOC. Verschiedene Sportrechts- und Menschenrechtsexpertinnen räumen diesem Vorhaben durchaus Chancen auf Erfolg ein.