Die bizarren Schlagzeilen im Schach hören nicht auf.
Schach-Eklat bizarres Missverständnis?
Erneut ist es eine Partie von Hans Niemann, die den Fokus auf sich sieht. Dabei ist der US-Amerikaner, der sich gegen Betrugsvorwürfe wehren muss, in diesem Fall das Opfer. Bei den US-Meisterschaften hat sein Gegner Samuel Sevian für eine martialische Szene gesorgt. Während Niemann über seinen 45. Zug nachdachte, griff er nach dessen König.
Sevian spielte mit der Figur, ehe er dem König das Kreuz abriss und ihn wieder zurück auf das Brett stellte - allerdings auf eine vollkommen falsche Position. „Höhepunkt der Respektlosigkeit erreicht. Sam enthauptete Hans‘ König“, schrieb Superstar Fabiano Caruana auf Twitter.
In Schachmedien und bei Fans in sozialen Medien fielen Sätze wie „Plötzlich brach die Hölle los“ und „Der bizarrste Vorfall, den ich je auf dem Schachbrett erlebt habe“.
Niemann spielt Eklat von Sevian runter
Niemann war sichtlich verwundert über die Aktion des 21 Jahre alten Sevian und fragte sich, was das sollte.
Sein Gegner - der zunächst über sich selbst und das Ergebnis seines Übergriffs irritiert wirkte - reagierte schließlich mit einer Zeigegeste, die wie die Aufforderung wirkte, ob sie das Ganze nicht draußen klären wollten.
Der 19 Jahre alte Niemann, der unlängst selbst für Aufsehen gesorgt hatte, ließ sich nicht darauf ein und holte stattdessen den Schiedsrichter, um die Situation zu klären. Schließlich verbieten die Regeln, die Figuren des Gegners während dessen Spielzug anzufassen.
Nach einem klärenden Gespräch setzten die beiden ihr Spiel fort. Dabei behielt Niemann die Oberhand und verbleibt somit im Turnier.
Nach dem Duell versuchte Niemann dann die Wogen zu glätten und sprach von einem schlichten „Missverständnis“ zwischen den beiden: „Die Spitze des Königs war abgefallen, er hat sie aufgehoben, aber ich war verärgert, weil ich dran war. Er wollte das Stück zusammenkleben. Ich war einfach sehr verwirrt.“
Inzwischen wird auch spekuliert, ob Sevian sich womöglich schlicht vergriffen habe und alles weitere seiner Überforderung mit der Situation geschuldet gewesen sei.