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Nach Protest: Iranische Sportlerin Elnaz Rekabi plötzlich verschwunden - oder doch nicht?

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Nach Protest: Iranische Sportlerin Elnaz Rekabi plötzlich verschwunden - oder doch nicht?

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Nach Protest: Iranerin verschwunden

Bei den Asienmeisterschaften in Seoul überrascht die iranische Kletterin Elnaz Rekabi mit einer mutigen Geste. Mittlerweile gilt die Iranerin als vermisst und soll in ihr Heimatland zurückgebracht worden sein.
In der Vergangenheit war Elnaz Rekabi bei Wettkämpfen mit Kopftuch gestartet
In der Vergangenheit war Elnaz Rekabi bei Wettkämpfen mit Kopftuch gestartet
© Imago
Manuel Habermeier
Bei den Asienmeisterschaften in Seoul überrascht die iranische Kletterin Elnaz Rekabi mit einer mutigen Geste. Mittlerweile gilt die Iranerin als vermisst und soll in ihr Heimatland zurückgebracht worden sein.

Sorge um Elnaz Rekabi!

Nach ihrem Wettkampf bei den Asienmeisterschaften in Seoul galt die iranische Kletterin zunächst als vermisst. Mittlerweile vermeldete unter anderem Rana Rahimpour von BBC Persian, dass die 33-Jährige mit einem Flugzeug in den Iran gebracht wurde. „Es besteht Sorge um ihre Sicherheit“, brachte sie ihre Besorgnis zum Ausdruck. (NEWS: Alles aus dem Sport)

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Inzwischen hat der internationale Sportkletter-Weltverband (IFSC) Kontakt zu ihr aufgenommen. „Soweit wir wissen, kehrt sie zurück in den Iran, und wir werden weiter beobachten, wie sich die Situation nach ihrer Ankunft entwickelt“, heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes.

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Man versuche aktuell, „die Fakten zu ermitteln“. Die Sicherheit von Sportlerinnen und Sportlern stehe „an erster Stelle“, der Verband unterstütze „alle Bemühungen, ein geschätztes Mitglied unserer Gemeinschaft in dieser Situation zu schützen“.

Plötzliche Rückkehr nach Wettbewerb ohne Kopftuch

Grund für ihre plötzliche Rückkehr in den Iran ist mutmaßlich ihr Auftritt beim Kletter-Wettbewerb: Die letztlich Viertplatzierte startete ohne Kopftuch. Dies wurde als Solidarität mit den Protesten gegen Geschlechterdiskriminierung in ihrer Heimat verstanden.

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Seit Wochen gehen nach dem Tod von Mahsa Amini vor allem Frauen auf die Straße, um mit dem Verbrennen ihrer Kopftücher und dem Abschneiden der Haare gegen die Regierung und deren Regeln in Bezug auf Frauen zu protestieren.

Auf Rekabis Instagram-Seite wurde am Dienstag jedoch ein persönliches Statement veröffentlicht. Sie entschuldigte sich zunächst „für die Sorgen, die ich verursacht habe“, heißt es da. Dass sie bei ihrem Wettkampf am Sonntag ihre traditionelle Kopfbedeckung nicht getragen habe, sei „unabsichtlich“ gewesen. Ihr Hidschab sei „ungewollt problematisch geworden“, da sie schnell und plötzlich zum Wettkampf gerufen worden sei.

Iran geht gegen Protest vor

Die iranische Regierung geht derzeit entschlossen gegen die aktuellen Proteste vor und macht auch vor bekannten Sportlern, die sich mit diesen Protesten solidarisieren nicht halt. Vor drei Wochen soll nach Informationen der ARD-Journalistin Natalie Amiri Ali Karimis Haus in Teheran von iranischen Behörden beschlagnahmt worden sein. Der ehemalige Nationalspieler, der von 2005 bis 2007 beim FC Bayern München unter Vertrag stand, hatte zuvor via Twitter die Proteste unterstützt.

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Auch Ali Daei, als Profi in der Bundesliga bei Arminia Bielefeld, Bayern München und Hertha BSC unter Vertrag, hatte in den sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, „die Probleme des iranischen Volks zu lösen, anstatt auf Unterdrückung, Gewalt und Verhaftungen zurückzugreifen“. Daraufhin wurde dem iranischen Rekordnationalspieler (149 Einsätze, 109 Tore) der Pass entzogen.

Rekabi in den Iran zurückgebracht

Nun könnte auch Rekabi die Reaktion auf ihren Protest zu spüren bekommen. Laut dem regierungskritischen Online-Portal IranWire soll Reza Zarei, Vorsitzender des iranischen Kletterverbands, Rekabi mit einem Trick in die iranische Botschaft gebracht haben. Dies soll via Mohammad Khosravivafa, Vorsitzender des iranischen Olympischen Komitees, auf Anweisung der iranischen Revolutionsgarden angeordnet worden sein.

Eigentlich hätte die Sportlerin am Mittwoch mit der gesamten Sport-Delegation zurückreisen sollen, um aber Proteste am Flughafen zu verhindern, sei sie nach einer IranWire-Quelle stillschweigend einen Tag früher in die Heimat gebracht worden. Zudem sei ihr nach dessen Aussage unter einem Vorwand das Handy abgenommen worden.

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Wie das Nachrichtenportal weiter berichtet, sei Rekabi nach der Ankunft in Teheran direkt in das Evin-Gefängnis überstellt worden. Das Gefängnis ist berüchtigt für seine schlechten Haftbedingungen, die von Menschenrechtsgruppen immer wieder kritisiert werden. Zahlreiche politische Gefangene werden dort festgehalten. Dies kann bislang jedoch nicht bestätigt werden.

Mit ihrem Auftritt ohne Kopftuch hatte die Sportlerin für großes Aufsehen gesorgt. Natalie Amiri, frühere ARD-Korrespondentin in Teheran, schrieb von einer „Revolution im iranischen Profisport“ und stellte zugleich die Frage, ob sie wieder in den Iran zurückkehren könne.

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Die BBC-Korrespondentin Bahma Kalbasi sprach von einem unglaublichen Moment für alle Iranerinnen.

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Seit der iranischen Revolution 1979 gilt für Frauen im Iran eine Kopftuchpflicht. Auch im Ausland muss dieses von Sportlerinnen getragen werden, wenn sie den Iran repräsentieren. In der Sportwelt wird der Umgang der iranischen Regierung mit den Protesten heftig kritisiert. (NEWS: Iran-Ausschluss bei der WM?)

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mit Sport Informationsdienst SID