- Ex-Belarus-Athletin leidet mit Sportlern (19.48 Uhr)
- Bayerische Sportcamps als Unterkünfte für Flüchtlinge (15.01 Uhr)
- Frühere Gegner machen Klitschkos Mut (8.11 Uhr)
Ticker: Ex-Belarus-Athletin leidet mit Sportlern
+++ 19.48 Uhr: Ex-Belarus-Athletin leidet mit Sportlern +++
Die belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja leidet mit den Sportlern aus Belarus, die aufgrund der Sanktionen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen können, wie sie im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verriet.
„Die Sportler leiden, sie können nicht mehr antreten. Sie hatten natürlich jetzt die Chance, unter der neutralen Flagge anzutreten, aber darauf hat man sich nicht eingelassen“, erklärte die 25-Jährige und fügte hinzu: „Einige Athleten, mit denen ich gesprochen habe, darunter auch solche, die sogar an Olympia teilgenommen haben, überlegen nun, ihre Karriere zu beenden, auszuwandern, und es dann vielleicht im Ausland mit einer Sportkarriere zu versuchen.“
Das Besondere an diesen Aussagen: Timanowskaja war selbst erst bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio aus dem von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regierten Land geflohen.
Nach einem Konflikt mit Sportfunktionären hätte sie gegen ihren Willen nach Belarus zurückgebracht werden sollen. Die Sprinterin hatte sich jedoch an die japanische Polizei und das Internationale Olympische Komitee gewandt. Zuflucht hatte sie in der Folge in Polen gefunden, das ihr ein humanitäres Visum ausgestellt hatte. (BERICHT: Timanowskajas filmreife Flucht)
Nun will Timanowskaja für ihre Wahlheimat antreten. „Ich werde für Polen antreten. Wenn man aber die Nation wechselt, ist eine dreijährige „Quarantäne“ vorgesehen. Ich will nun einen Antrag stellen, dass man in meinem Fall wegen der besonderen Umstände diese Zeit verkürzt.“
Montag, 14. März
+++ 15.01 Uhr: Sportcamps als Unterkünfte für Flüchtlinge +++
Der Bayrische Landesport-Verband bietet vor dem Krieg gegen die Ukraine geflüchteten Menschen in seinen Sportcamps Notunterkünfte an. Wie der BLSV am Montag mitteilte, stehen die Standorte in Inzell, am Spitzingsee, in Regen und Bischofsgrün den Geflüchteten als Obdach zur Verfügung.
„Gerade in dieser Krisensituation zeigt sich ganz besonders, welch große integrative Kraft der organisierte Sport hat. In unserer starken Solidargemeinschaft wollen wir den Geflüchteten aus der Ukraine aktiv helfen, um ihnen in dieser humanitären Katastrophe beizustehen“, sagte BLSV-Präsident Jörg Ammon.
Den Geflüchteten werden kostenlose FFP2-Masken zur Verfügung gestellt. Die Menschen erhalten zudem einen Versicherungsschutz für die Sportausübung in den bayerischen Sportvereinen. In Bayern sind bereits mehrere Tausend Geflüchtete angekommen.
Freitag, 11. März:
+++ 8.11 Uhr: Frühere Gegner machen Klitschkos Mut +++
Vitali und Wladimir Klitschko haben in ihrer verzweifelten Situation der russischen Invasion in ihre ukrainische Heimat großen zu Zuspruch von früheren Weggefährten und sportlichen Kontrahenten erhalten.
Die ehemaligen Weltmeister im Schwergewichtsboxen werden unterstützt von unter anderem auch Tyson Fury, der 2015 gegen Wladimir Klitschko gewann: „Ich finde es fantastisch, dass sie ihr Land verteidigen. Ich wäre als Erster dabei, falls England da einsteigen würde – oder Amerika. Wenn du aus einem Land kommst, solltest du es verteidigen. Liebe deine Frau und kämpfe für dein Land!“, wird Fury in der Bild zitiert.
Eddie Chambers wiederum erklärte: „Ich bete für Wladimir und Vitali Klitschko – und all die Unschuldigen in der Ukraine!“
Auch deutsche ehemalige Boxer zogen den Hut vor den Klitschkos: „Ich habe mit den Klitschkos selbst per WhatsApp Kontakt und wünsche ihnen alles, alles Gute. Das ist der größte Kampf ihres Lebens“, so Axel Schulz.
Ex-Weltmeister Henry Maske fügte an: „Sie sind im Ring und außerhalb immer schon etwas Besonderes gewesen. Aber was sie jetzt in ihrem Land zeigen, ist extrem bemerkenswert. Hut ab, ich habe davor großen Respekt. Das Volk der Ukraine wird sich an ihnen aufrichten.“
Sonntag, 6. März:
+++ 19.22 Uhr: Skripnik versteckt Spieler im Keller +++
Extreme Aussagen über die Situation von Viktor Skripnik:
Der frühere Trainer von Werder Bremen, der seit 2019 den ukrainischen Verein Zorya Luhansk coacht, bangt offenbar wie so viele seiner Landsleute um sein Leben und das seiner Mannschaft, die nicht in Luhansk, sondern in Saporischschja spielt - dem Ort, wo Russland erst kürzlich Europas größtes Atomkraftwerk angegriffen hatte.
Wie der ehemalige Luhansk-Kicker Joel Abu Hanna der Bild mitteilte, bleibt Skripnik ungeachtet der bedrohlichen Situation in seinem ukrainischen Heimatland.
„Er hat sogar fünf oder sechs Spieler bei sich zu Hause aufgenommen. Gemeinsam suchen sie in seinem Keller Schutz, wenn Bomben fallen. Es gibt wohl ständig Luftalarm“, berichtete Abu Hanna.
+++ 11.13 Uhr: Große Sorge um ukrainische Fußballerinnen +++
Die Sorge um die Spielerinnen der ukrainischen Nationalmannschaft wächst von Stunde zu Stunde. „Sie erzählen uns nicht genau, wo sie sind, weil sie große Angst davor haben, von den Russen abgehört und ausspioniert zu werden“, sagte Nationaltrainer Lluis Cortes der Süddeutschen Zeitung: „Sie sagen, es geht ihnen gut, das beruhigt uns. Aber die Situation ist schwer zu verstehen.“
Wenige Tage vor Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hatte Cortes mit seiner Mannschaft das Turnier um den Turkish Women‘s Cup in Alanya gewonnen. „Eine unserer Spielerinnen hat noch vor ein paar Tagen eine Trophäe hochgehalten - nun wäscht sie Camouflage-Kleidung für das ukrainische Militär“, sagte der Spanier.
Ein paar Spielerinnen seien nach dem Turniersieg in der Türkei geblieben, „weil sie mit ihren Vereinen dort Trainingslager hatten“, erklärte Cortes: „Aber etwa die Hälfte des Teams ist zurück nach Kiew und am Mittwoch zu ihren Familien. Diese Spielerinnen haben das Land noch nicht verlassen, soweit ich weiß.“ Es sei gerade sehr gefährlich, sich in der Ukraine zu bewegen: „Sie verstecken sich in Bunkern und ländlichen Zonen, dort ist es am sichersten.“
Ob sich seine Spielerinnen aktiv an der Verteidigung ihrer Heimat beteiligen, weiß Cortes nicht: „Vielleicht tun sie das - und sagen es uns nicht. Es ist eine sehr heikle Situation.“ Die Spielerinnen könnten das Land verlassen, „aber viele von ihnen möchten das nicht. Sie denken: Wenn alle gehen, wer verteidigt dann ihre Heimat gegen die russische Invasion? Sie wollen bleiben, sie wollen helfen, wo sie können.“
Er selbst habe zuletzt vor allem darüber nachgedacht, „wie wir Leben retten können“, sagte Cortes. Seine Aufgabe als Nationaltrainer sei es nun nicht mehr, „mir Aufstellungen zu überlegen - sondern mich um die Gesundheit und das Leben meiner Spielerinnen zu kümmern“. Er wisse nicht, was mit den Partien im April passieren wird: „Hoffentlich haben die Angriffe bis dahin aufgehört, und wir können spielen, weil das Leben wieder normaler ist. Aber ich habe große Zweifel, dass das möglich sein wird.“
+++ 10.20 Uhr: Schalke verkündet neuen Sponsor-Deal +++
Der Nachfolger von Gazprom ist gefunden. Bundesligist FC Schalke geht eine neue Partnerschaft mit dem Wohnungsunternehmen Vivawest ein, der künftig als Trikotsponsor fungieren.
Schalke hatte sich angesichts des Ukraine-Konflikts vom bisherigen Hauptsponsor, dem russischen Staatsunternehmen Gazprom, getrennt. Der neue Partner soll auch im Rahmen des heutigen Spiels gegen Rostock vorgestellt werden. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
„Wir sehen uns als ein Unternehmen mit einer Tradition im Werkswohnungsbau für Bergleute und unserem Verwaltungssitz in Gelsenkirchen in der Pflicht, Schalke zu unterstützen“, erklärte der Vivawest-Vorsitzende Uwe Eichner: „Die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine fordern von uns allen, zusammenzustehen und Haltung zu zeigen. In diesem Sinne gehen wir eine temporäre Partnerschaft mit dem FC Schalke 04 ein, die auf gemeinsamen Werten basiert - und freuen uns darauf.“
Dr. Bernd Schröder, Vorstandsvorsitzender des FC Schalke 04, ergänzte: „Mit dieser Partnerschaft beginnt auf Schalke eine neue Zeitrechnung.“
+++ 10.00 Uhr: Haas vollzieht doppelte Trennung +++
Jetzt ist es offiziell: Der Formel-1-Rennstall Haas trennt sich von seinem russischen Sponsor Uralkali und dem Fahrer Nikita Mazepin.
Dies gab das Team des deutschen Piloten Mick Schumacher am Samstagmorgen bekannt. SPORT1 hatte bereits am Freitag von der bevorstehenden Trennung berichtet.
„Haas hat sich entschlossen, die Partnerschaft mit Uralkali und den Vertrag mit Nikita Mazepin mit sofortiger Wirkung zu beenden. Wie die restliche Formel-1-Community ist das Team schockiert und bedrückt von der Invasion der Ukraine und wünscht sich eine schnelles und friedliches Ende des Konflikts“, heißt es in einem Statement. (Alle weiteren Infos gibt es hier)
Freitag, 4. März:
+++ 22.17 Uhr: Voigtmann macht Schluss in Moskau +++
Der bis zuletzt in Russland aktive Basketball-Nationalspieler Johannes Voigtmann kann sich derzeit keine Zukunft bei ZSKA Moskau vorstellen.
In der aktuellen Situation „kann ich es nicht mit mir vereinbaren, für ein russisches Team Wettkämpfe auszutragen, wo es am Ende um Sieger und Verlierer geht. Auch wenn es nur um Basketball geht, beinhaltet das eine Symbolik, die aus meiner Sicht derzeit unangebracht ist“, führte er beim kicker aus. „Der russische Staatspräsident hat einen brutalen Angriffskrieg zu verantworten, wegen dem unschuldige Menschen in der Ukraine sterben, Millionen von Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen, gerade auch Kinder ihr Zuhause oder gar ihr Leben verlieren. Da konnte ich einfach nicht in Russland bleiben und weitermachen, als sei nichts passiert.“
Seine Frau und die beiden Söhne hatten Voigtmann am 24. Februar zum Auswärtsspiel bei Bayern München begleitet, sie blieben dann direkt in Deutschland. Voigtmann selbst reiste nochmals zurück nach Moskau, um den Familienhund und einige Gegenstände aus der Wohnung zu holen. Anschließend trat er die Reise nach Deutschland mit dem Auto an.
+++ 19.45 Uhr: Ukrainischer Skeleton-Pilot: „Du verlierst alles“ +++
Bei den Olympischen Spielen in Peking erregte der ukrainische Skeleton-Pilot Wladislaw Heraskewitsch mit seinem Appell für den Frieden großes Aufsehen, nun ist der 23-Jährige in seine vom Krieg erschütterte Heimat zurückgekehrt. „Ein schreckliches Gefühl“, sagt Heraskewitsch im Gespräch mit t-online: „Du verlierst alles, was du im Leben erreicht hast, und kämpfst nur noch um das Leben deiner Liebsten und deines Landes.“
In Peking hatte der Ukrainer nach der Zieldurchfahrt des dritten Laufs auf der Eisbahn von Yanqing ein selbst gebasteltes Schild mit der Aufschrift „No War in Ukraine“ („Kein Krieg in der Ukraine“) in die TV-Kameras gehalten. „Wie jeder normale Mensch möchte ich keinen Krieg, ich möchte Frieden in meiner Heimat“, sagte Heraskewitsch damals.
Nun hat die grausame Realität ihn eingeholt. Er habe sich für die Territorialverteidigung in der Ukraine melden wollen, aber „ich kann wegen Überfüllung nicht dorthin“, sagte Heraskewitsch. Außerdem habe er keine Erfahrung in militärischen Angelegenheiten: „Ich bin kein ausgebildeter Soldat, ich bin Profisportler. Deshalb kämpfe ich an der Sportfront.“
Allerdings höre der Überlebenskampf nicht an der Sportfront auf, sagte Heraskewitsch: „Wir bitten um Dinge, die für das Land notwendig sind. Wir brauchen jetzt eine Flugverbotszone über der Ukraine, denn wenn russische Terroristen Zivilisten bombardieren, wird die Flugverbotszone Tausende Leben retten.“
+++ 13.14 Uhr: Klitschkos warnen vor Atom-Katastrophe +++
Ein durch den russischen Krieg gegen die Ukraine verursachter Brand in Europas größtem Atomkraftwerk besorgt die Welt - und die ehemaligen Box-Brüder Vitali und Wladimir Klitschko warnen eindringlich vor einer Katastrophe.
„Wenn der Krieg in der Ukraine nicht JETZT GESTOPPT WIRD, wird die Welt ein weiteres Tschernobyl/Fukushima erleben, in Kombination“, posteten die Klitschkos in der Nachricht auf ihrem Twitter-Account: „Die Ukraine hat vier Atomkraftwerke und die russische Arme schießt mit Raketen und wirft Bomben direkt daneben. Schaut nicht weg, stoppt die russische Invasion JETZT.“
Vitali Klitschko befindet sich als Bürgermeister von Kiew im Zentrum des Kriegsgeschehens, der jüngere Bruder Wladimir ist zu seiner Unterstützung in die Heimat gereist, angeblich befinden sich die beiden auf einer Todesliste, die Söldner im Auftrag von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin vollstrecken sollen.
+++ 12.22 Uhr: Verstörende Fan-Gesänge in Belgrad +++
Die Fans von Roter Stern Belgrad haben mit verstörenden Fan-Gesängen für Aufsehen gesorgt. In einem weitgehend leeren Stadion skandierten die mitgereisten Anhänger am Donnerstag bei der Auswärtspartie gegen FK Voždovac: „Russland, Russland, Russland“
Belgrad, das im Achtelfinale der Europa League auf die Glasgow Rangers trifft, wird wie der FC Schalke vom russischen Staatsunternehmen Gazprom gesponsert. Anders als die Königsblauen halten die Serben aber an dem Erdgas-Giganten fest, das Logo prangt weiter auf den Trikots.
Verboten wurde das bisher auch von der UEFA nicht, die Gazprom selbst zum Partner hatte - und sich wie Schalke nach der russischen Invasion der Ukraine von dem Unternehmen distanziert hatte.
Am vergangenen Wochenende hatten Anhänger von Roter Stern beim 2:0-Sieg gegen Erzrivale Partizan im Fan-Block bereits russische Fahnen gehisst.
+++ 10.50 Uhr: Biathlon-Weltmeister in den Krieg gezogen +++
Dmytro Pidruchnyi ist der aktuell beste Biathlet der Ukraine - doch nun befindet er sich im Krieg, statt weiter Weltcup-Punkte zu jagen.
Pidruchnyi ist nach dem Angriffskrieg von Wladimir Putins Russland gegen seine Heimat in den Wehrdienst eingetreten, nun hat sich der Verfolgungs-Weltmeister von 2019 aus dem Kriegsgebiet gemeldet. „Ich bin derzeit in meiner Heimatstadt Ternopil und diene in der Nationalgarde der Ukraine. Dieses Foto wurde während des Luftalarms aufgenommen“, schrieb er auf Instagram.
+++ 10.08 Uhr: Chelsea-Deal noch diese Woche? +++
Nach der Ankündigung von Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch, den Verein zu verkaufen, könnten die Blues schon am Sonntag einen neuen Boss haben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Laut The Guardian gilt der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss mit seiner Gruppe um Todd Boehly, der bereits 2019 das Team kaufen wollte, als Favorit im Wettbieten um den Londoner Klub. (Hier gibt es alle weiteren Details)
+++ 06.08 Uhr: Ex-Bayern-Star am Pranger +++
Nach Russlands Überfall auf die Ukraine haben sich viele Profis geäußert, Ukrainer sowie Spieler und Trainer anderer Nationen von ihren russischen Klubs getrennt - Anatolij Tymoschtschuk nicht.
Der frühere Star des FC Bayern, der mit dem deutschen Rekordmeister 2013 die Champions League gewann, bleibt seinem russischen Klub Zenit St. Petersburg treu. (BERICHT: Ukrainische Fußballer sterben im Krieg)
Mit Zenit gewann „Tymo“ als Spieler unter anderem den UEFA-Pokal 2008. Seit 2016 ist er dort Co-Trainer - bis zum heutigen Tag. Das bringt ihm jetzt im Krieg heftige Kritik ein.
„Tolya, wie kann das sein? Du kommst aus der Ukraine. Wie kannst du schweigen und weiter dort arbeiten?“, schrieb sein ehemaliger Mitspieler Yevgen Levchenko in einem offenen Brief an Tymoschtschuk.
Donnerstag, 4. Februar
+++ 22.27 Uhr: Ukrainischer Handballer flieht aus Russland +++
Es sind fürchterliche Einzelschicksale, die der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zu verantworten hat, und auch der Sport gerät dabei immer wieder in den Blickpunkt.
Nun ist auch der ukrainische Handballer Stanislav Zhukov inmitten der sich immer weiter zuspitzenden Situation geflohen - und zwar aus Russland.
Dort spielte der 29-Jährige seit 2020 für ZSKA Moskau. Doch nach der Invasion von Russlands Präsident Wladimir Putin in sein Heimatland hielt Zhukov nichts mehr in der Hauptstadt, löste seinen Vertrag auf. (Hier geht es zum vollständigen Bericht)
+++ 17.51 Uhr: Russland klagt gegen WM-Ausschluss +++
Der russische Fußballverband will gegen den Ausschluss von der WM 2022 in Katar und sämtlichen internationalen Wettbewerben vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen.
Man werde nun die Wiederaufnahme aller Männer- und Frauennationalteams in alle Wettbewerbe fordern, und zudem beim CAS ein „beschleunigtes Verfahren“ in dieser Angelegenheit beantragen.
+++ 12.03 Uhr: DBS begrüßt Ausschluss von Russland +++
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) begrüßt die Entscheidung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), die russischen und belarussischen Athleten nun doch von den Paralympics in Peking auszuschließen.
„Es ist eine wunderbare Kehrtwende“, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher: „Uns, den Athletinnen und Athleten, aber auch den meisten Nationalen Paralympischen Komitees ist eine unwahrscheinliche Last abgefallen.“
Auch DOSB-Chef Thomas Weikert sieht die Kehrtwende als „einzig mögliche Reaktion auf die weltweiten Proteste. Die Weltgemeinschaft sendet klare Botschaften in Richtung der russischen und weißrussischen Aggressoren.“
Der internationale Sport müsse in der Verurteilung des Angriffs auf die Ukraine „ebenso eindeutig auftreten“ wie die UN-Vollversammlung mit ihrem Schulterschluss am Mittwoch, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
+++ 11.10 Uhr: New Orleans Pelicans setzen Zeichen +++
Überall in der Welt ist die Anteilnahme mit dem Menschen in der Ukraine sehr groß. Ein Zeichen der Solidarität haben jetzt auch die New Orleans Pelicans gesetzt.
In ihrer NBA-Partie gegen die Sacramento Kings trugen alle Spieler gelbe Socken mit dem Nike-Logo in blau, um an die Menschen in der Ukraine zu erinnern.
„Es ist großes Chaos. Wir versuchen daher mehr Aufmerksamkeit dafür zu schaffen, denn der Feind ist immer noch da draußen. Und es sterben immer noch unschuldige Menschen“, bemühte sich Center Jonas Valanciunas die Tragödie in Worte zu fassen.
Der Litauer sagte aber auch, dass all die „Gebete, Unterstützung und Sanktionen“ nicht helfen, den Krieg zu beenden: „Es muss etwas anders gemacht werden, denn der Krieg dauert immer noch an.“
+++ 7.23 Uhr: Ukraine-Krieg überschattet Paralympics +++
Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine überschattet die Paralympischen Winterspiele in Peking. „Komplett ausblenden funktioniert nicht“, sagte Monoskifahrerin Anna-Lena Forster dem SID: „Man bekommt es dann doch irgendwie mit und macht sich seine Gedanken dazu. Das macht einem natürlich auch Angst.“
Biathlon-Weltmeisterin Anja Wicker war nach dem Beschluss des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), die Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus in Peking zuzulassen, „kurz geschockt. Es ist eine spannende Entscheidung, ich weiß nicht, wie man darauf kommen kann.“ Das nehme „einem leider die Vorfreude“, sagte die Stuttgarterin: „Man fragt sich, was man hier eigentlich macht.“
Mit Blick auf den Wettkampf spielt für Skirennfahrerin Andrea Rothfuss die „politische Lage erstmal überhaupt keine Rolle“. In der stehenden Klasse trifft die 13-malige Medaillengewinnerin auf Goldkandidatin Warwara Worontschichina. „Sie ist der gleiche Mensch wie vorher auch“, sagte Rothfuss über die Russin: „Irgendwie gehören wir alle zu einer großen Familie.“
Das IPC hatte am Mittwoch beschlossen, dass die russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportler neutral und unter der paralympischen Flagge an den Start gehen dürfen. Beide Verbände werden zudem nicht im Medaillenspiegel berücksichtigt. Der deutsche Behindertensportverband (DBS) hatte den Beschluss scharf kritisiert.
Mittwoch, 2. März:
+++ 20.30 Uhr: Asarenka bestürzt über Ukraine-Krieg +++
Der belarussische Tennisstar Wiktoria Asarenka, ehemalige Weltranglistenerste und zweimalige Grand-Slam-Gewinnerin, hat sich bestürzt gezeigt angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. „Es bricht einem das Herz, wenn man sieht, wie viele unschuldige Menschen von dieser Gewalt betroffen sind und weiterhin betroffen sein werden“, schrieb die 32-Jährige bei Twitter.
„Ich habe die Menschen in der Ukraine und in Belarus immer als freundlich und einander unterstützend erlebt. Es ist hart, die gewaltsame Trennung mitzuerleben, die derzeit stattfindet“, führte Asarenka aus.
Am Dienstag hatte der Internationale Tennisverband (ITF) bekannt gegeben, dass die Mannschaften aus Russland und Belarus von den Wettbewerben um den Davis Cup und den Billie Jean King Cup ausgeschlossen werden. Die Spielerinnen und Spieler können jedoch weiterhin an Turnieren der ATP- bzw. WTA-Tour teilnehmen - allerdings unter neutraler Flagge.
Das autoritär regierte Belarus und Russland sind eng miteinander verbunden. Belarus wurde vom russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin als wichtiger Standort für den Einmarsch seiner Truppen in die benachbarte Ukraine genutzt.
+++ 19.32 Uhr: Premier League zeigt Solidarität mit Ukraine +++
Das Beispiel von Weltfußballer Robert Lewandowski und seiner Solidaritätsbekundung für die Ukraine macht in der englischen Premier League Schule. Angaben der Liga zufolge treten zum kommenden Spieltag in der höchsten Klasse des Fußball-Mutterlandes von Samstag bis Montag die Kapitäne aller 20 Mannschaften mit Armbinden in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb an.
Lewandowski hatte bereits am vergangenen Samstag zwei Tage nach Beginn von Russlands Einmarsch in die Ukraine das gleiche Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine gesetzt. Der Bundesliga-Torschützenkönig führte das Team des deutschen Meisters Bayern München im Punktspiel bei Eintracht Frankfurt (1:0) ebenfalls mit einer blau-gelben Spielführerbinde auf dem roten Trikot des Spitzenreiters auf das Feld.
Wie die Premier League weiter mitteilte, werden ihre Klubs auch noch auf andere Weisen ihre Solidarität mit der Ukraine demonstrieren. Demnach sollen in jedem Stadion kurz vor Spielbeginn alle anwesenden Personen inklusive des Publikums zu einer Minute der Besinnung und Solidarität verharren. Währenddessen soll auf den Videowürfeln die Botschaft „Fußball steht zusammen“ vor blau-gelbem Hintergrund angezeigt werden. Im Spielverlauf soll das Banner auch mehrfach über die LED-Werbebanden an den Spielfeldrändern flackern.
+++ 19.30 Uhr: Tönnies distanziert sich von Putin +++
Klare Worte von Clemens Tönnies!
Der Fleischproduzent und ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04 hat sich in einem Statement von Russlands Präsident Wladimir Putin distanziert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
„Ich bin fassungslos über den Vernichtungskrieg von Putin in der Ukraine und verurteile ihn aufs Schärfste. Ich habe mich wie viele andere in ihm getäuscht“, sagte der 65-Jährige in der von der Tönnies-Unternehmensgruppe veröffentlichten Stellungnahme.
„Meine Gedanken sind bei allen Ukrainerinnen und Ukrainern, die von diesem sinnlosen Krieg betroffen sind“, ergänzte Tönnies.
Darüber hinaus machte der Unternehmer deutlich: „Unsere geschäftlichen Aktivitäten in Russland haben wir 2021 beendet. Und auch Schalke hat mit dem Gazprom-Ende alles richtig gemacht.“
+++ 19.28 Uhr: Tschechien erlaubt Jubel ohne Trikot +++
Im tschechischen Fußball ist das Ausziehen von Trikots beim Torjubel künftig wieder erlaubt, wenn dabei eine Botschaft zur Unterstützung der Ukraine gesendet wird. Der nationale Verband unterrichtete seine Schiedsrichter, in diesem Fall auf eine Gelbe Karte zu verzichten.
Spieler dürfen laut der neuen Vorgabe ihr Trikot aus- oder über den Kopf ziehen, „wenn sie Symbole oder Slogans enthüllen wollen, die die kämpfende Ukraine unterstützen“, teilte der Verband mit.
Der Schritt soll die von Russland angegriffene Ukraine unterstützen und gelte bis auf Weiteres, heißt es in der Begründung.
+++ 18.20 Uhr: Putin-Versteher: „Was passiert, ist pure Hysterie“
Ungeachtet dessen, dass der Eishockey-Weltverband (IIHF) wegen des Ukraine-Krieges die russischen und belarussischen Mannschaften „bis auf Weiteres“ von allen Wettkämpfen ausgeschlossen hat: René Fasel tut sich nach wie vor schwer damit, sich von Russlands Präsident Wladimir Putin klar zu distanzieren.
In einem Interview mit der Zeitung La Liberté erklärte der frühere IIHF-Boss zwar: „Der Krieg ist ein Drama. Es ist schrecklich.“
Fasel sagte aber auch: „Acht Jahre lang hat sich niemand um Donbass gekümmert. Es gab 14.000 Tote. Niemand hat etwas gemacht. Alles ist in die Luft geflogen! Das macht mich traurig. (...) Der Westen ist mitverantwortlich. Der Krieg kann meine Liebe zu Russland nicht schmälern.“
Angesprochen auf die IIHF-Entscheidung fügte der als Putin-Versteher geltende Schweizer an: „Ich verstehe es nicht. Ich denke, es bräuchte noch eine Entscheidung des Kongresses. Im Mai ist die Weltmeisterschaft in Finnland, ich denke, dass sich die Situation bis dahin geändert haben wird. So etwas ist in der Geschichte noch nie passiert. Selbst in den schlimmsten Zeiten des Kalten Krieges und anderen ernsten Konflikten wurden Matches zwischen der USA, Kanada und Russland ausgetragen. Was jetzt passiert, ist pure Hysterie.“
Er „suche jemanden, der diese Hysterie beruhigen kann.“
Im September 2021 hatte Fasel im SonntagsBlick über Putin noch gemeint: „Putin hat in kurzer Zeit viel erreicht. So ein Land über elf Zeitzonen und mit rund 100 Sprachen stabil zu regieren, das ist ein Kunststück. Dafür, ja, bewundere ich ihn.“
+++ 17.59 Uhr: Russland-Teams werden aus FIFA 22 entfernt +++
Auch EA Sports zieht Konsequenzen aus der Invasion des russischen Militärs in der Ukraine. Wie das eSports-Unternehmen bekannt gab, werden die russische Nationalmannschaft sowie sämtliche russischen Vereinsmannschaften aus seinen Produkten entfernt, darunter FIFA 22.
EA Sports will damit Solidarität mit dem ukrainischen Volk zeigen und ruft darüber hinaus zu Frieden und einem Ende des russischen Angriffs auf.
+++ 14.05 Uhr: Ukrainer löst Vertrag mit Zenit auf (17.34 Uhr) +++
Nach gut zwei Jahren ist das Gastspiel von Yaroslav Rakitskiy bei Zenit St. Petersburg vorbei - und das obwohl der Vertrag das Ukrainers eigentlich noch nicht ausgelaufen wäre.
Stattdessen hat der 32-Jährige, der 54 Länderspiele für die Ukraine absolviert hat, um eine Vertragsauflösung gebeten. Er hat über 100 Pflichtspiele in der Heimatstadt von Russlands Präsidenten Wladimir Putin absolviert, welcher vor rund einer Woche einen Angriffskrieg in der Ukraine gestartet hat.
Zenit legte Rakitskiy keine Steine in den Weg und entsprach dem Wunsch nach Vertragsauflösung.
+++ 14.05 Uhr: Triathlon-WM ohne Russen und Belarussen +++
Infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine sind Triathletinnen und Triathleten aus Russland und Belarus von der Ironman-WM in St. George/Utah (7. Mai) ausgeschlossen worden. Dieselbe Maßnahme gilt für alle weiteren Ironman-Events in diesem Jahr. Zudem wurde der für Juli geplante Ironman in St. Petersburg abgesagt. Das teilte die Ironman-Group am Mittwoch mit.
Bereits am Dienstag hatten zahlreiche Verbände anderer Sportarten dieselbe Entscheidung getroffen. Am Montag hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine entsprechende Empfehlung abgegeben.