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Schluss mit Schmerzmittel-Missbrauch im Sport - SPORT1-Kommentar

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Schluss mit Schmerzmittel-Missbrauch im Sport - SPORT1-Kommentar

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Sportler vor sich selbst schützen!

Schmerzmittel gehören im Fußball, aber auch sonst im Leistungssport mehr oder weniger zum Alltag. Daran muss sich dringend etwas ändern. SPORT1-Kommentar.
Müssen Sportler in Sachen Schmerzmittel vor sich selbst geschützt werden?
Müssen Sportler in Sachen Schmerzmittel vor sich selbst geschützt werden?
© SPORT1-Grafik/Imago
Matthias Becker
Schmerzmittel gehören im Fußball, aber auch sonst im Leistungssport mehr oder weniger zum Alltag. Daran muss sich dringend etwas ändern. SPORT1-Kommentar.

Die Zahlen sind erschreckend. Die ARD-Dopingredaktion und das Recherchezentrum Correctiv haben gemeinsam ermittelt, dass der Schmerzmittelgebrauch und damit auch der Schmerzmittelmissbrauch im Fußball erheblich sind. 

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Überraschend kann das aber für niemanden sein, der sich in irgendeiner Form mit dem Thema Leistungssport beschäftigt.

Leistungssport hat nichts mit Gesundheit zu tun. Es geht um das Erreichen von Grenzen, mentaler, aber eben auch körperlicher. Und da ist es egal, ob es um Fußball, Wasserball oder Turnen geht. Der Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers: "Hier ist die Grenze." Wer über diese hinausgeht, begibt sich in Gefahr, dauerhaft Schaden zu nehmen.

Schmerzmittel einschränken - nicht nur im Fußball

In Einzelfällen geht das gut. Wenn der Schmerz aber standardmäßig betäubt wird, wird es gefährlich. Deshalb sollten Schmerzmittel eingeschränkt werden. Nicht nur im Fußball, generell im Leistungssport.

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Nicht jeder Sportler, der eine Ibuprofen einwirft, hat eine Doping-Absicht. Aber eigentlich erfüllt die Schmerzmitteleinnahme die nötigen Doping-Kriterien, wie die Kollegen von ARD und Correctiv plausibel zeigen: Sie steigert die Leistung, da sie eine Leistung ermöglicht, die ohne Einnahme der Mittel nicht möglich wäre. Und sie ist gesundheitsschädlich.

Deshalb müssen Sportler an dieser Stelle vor sich selbst geschützt werden. Denn es ist ein Irrglaube, anzunehmen, dass das Problem nur im hochgezüchteten, hochbezahlten kommerziellen Sport zu finden ist. Vom Jugend-, bis zum Amateur- und Randsport hat fast jeder solche Erfahrungen gemacht.

Sport kann Vorreiterrolle einnehmen

Ich selbst habe in meiner sehr bescheidenen "Sportlerlaufbahn" (Badminton, kein Profi-Sport und schlecht für die Gelenke) mal eine gesamte Saison mit Voltaren-Salbe Knieschmerzen betäubt. Fünf- bis sechsmal pro Woche. Der Meniskusschaden, der die Ursache war, wurde erst nach einem Jahr behoben. Das Knie macht noch heute Probleme.

Das Problem hört beim Sport längst nicht auf. Schmerzmittelmissbrauch ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Wer hat sich nicht schon mal mit ein, zwei Ibu fürs Büro fitgemacht, weil das Projekt unbedingt zu Ende gebracht werden musste? Die Mittel sind rezeptfrei erhältlich, das suggeriert Unbedenklichkeit. Die Langzeitschäden für den Körper können aber verheerend sein - unter anderem deuten Studien auf ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko hin.

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Dem Sport und vor allem dem Fußball bietet sich hier aus meiner Sicht deshalb sogar eine Chance. Er kann eine gesellschaftliche Vorreiterrolle einnehmen und positive Schlagzeilen schreiben, wenn er den Gebrauch von Schmerzmitteln beschränkt und damit Aufmerksamkeit auf das Problem lenkt.