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Snooker: Regeln, Spielregeln, Vorgaben, Tischmaße, Kugelwerte beim Snooker

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Snooker: Regeln, Spielregeln, Vorgaben, Tischmaße, Kugelwerte beim Snooker

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Das SPORT1-Regelwerk für Snooker

Snooker sorgt weltweit für Begeisterung und findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger. SPORT1 erklärt die Regeln dieses faszinierenden Sports.
World Snooker Championship - Day Seventeen Snooker ist ein Punkte- und Ansagespiel, bei dem es um Geschicklichkeit geht. Das Regelwerk ist sehr genau definiert
World Snooker Championship - Day Seventeen Snooker ist ein Punkte- und Ansagespiel, bei dem es um Geschicklichkeit geht. Das Regelwerk ist sehr genau definiert
© Getty Images
Snooker sorgt weltweit für Begeisterung und findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger. SPORT1 erklärt die Regeln dieses faszinierenden Sports.

Snooker ist eine besondere Spielvariante des Billards und hat seine Ursprünge in Indien. Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Variante von englischen Kolonialoffizieren im Ooty Club von Ootacamund erfunden.

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Vor allem Sir Francis Fitzgerald Chamberlain war maßgeblich an der Weiterentwicklung der damals gebräuchlichen Varianten Black Pool und English Billiards beteiligt. Aufgrund dieser Entstehungsgeschichte ist Snooker auch lange Zeit traditionell in England und anderen Commonwealth-Ländern populär gewesen.

Mittlerweile hat Snooker aber in der ganzen Welt Verbreitung gefunden und erfreut sich zunehmender Begeisterung. (Hier zum SPORT1-Snooker-Glossar)

Name

Der Begriff Snooker leitet sich aus einer besonderen Situation während des Spiels ab. Ist der anzuspielende Ball so von einer anderen Kugel verdeckt, dass diese von Weiß nicht direkt anspielbar ist, so liegt er Snooker. Daher muss der Spielball über Umwege gespielt werden. Regelkonforme "Umwege" sind über die Bande oder per Bogenball.

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Von einem freien Ball spricht man nur, wenn beide Seiten des Objektballs frei anspielbar sind. Ist nur die linke oder rechte Seite verdeckt, spricht man auch schon von Snooker. 

Ziel des Spiels

Snooker ist ein Ansage- und Punktespiel, bei dem der Spieler gewinnt, der als Erstes eine bestimmte Anzahl von Durchgängen (Frames) für sich entscheidet. Die Frames ihrerseits werden über Punkte entschieden. Der Spieler mit den meisten Punkten bekommt den Frame gutgeschrieben.

Ein Frame ist beendet, wenn alle Bälle vom Tisch entfernt worden sind. Allerdings gibt es eine Besonderheit zum Billard. Wenn ein Spieler bereits mehr Punkte auf dem Konto hat, als auf dem Tisch noch liegen, ist es durchaus üblich, dass der Kontrahent das Frame aufgibt. Dann wird das Frame ebenfalls dem Gewinner zugeschrieben.

Der Tisch und die Kugeln

Der Snookertisch hat eine Größe von 356,9x177,8 cm und ist damit der mit Abstand größte Tisch aller Billardvarianten. Die Höhe des Tischs beträgt zwischen 851 und 876 mm. Insgesamt kann ein Snookertisch bis zu 1500 kg wiegen. Die Taschen sind beim Snooker abgerundet, um die Schwierigkeit zu erhöhen und haben einen Durchmesser von 90 mm.

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Die Spielfläche des Tischs ist mit grünem Kammgarn-Tuch überzogen, dessen Noppen in Richtung der Kopfbande gebürstet sind. Um dem Tisch einen optimalen Stand zu geben und eine möglichst glatte Laufebene zu gewährleisten, befindet sich unter dem Tuch eine 5 cm dicke Schieferplatte.

Auf dem Tisch gibt es mehrere Markierungen. Die Baulk-Linie ist 737 mm von der Fußbande entfernt. Vom Mittelpunkt der Baulk-Linie wird ein Halbkreis mit 292 mm gezogen - das sogenannte D. Genau in der Mitte des Tischs ist der Spot für den Blauen Ball markiert. Auf der halben Distanz zwischem Blauen Ball und Kopfbande ist der Spot für Pink.

Neben dem Tisch sind die Kugeln, die im Snooker nur als Bälle bezeichnet werden, der wichtigste Bestandteil. Sie haben einen Durchmesser von 52,2 mm (damit sind sie kleiner als Poolbillardkugeln) und wiegen zwischen 130 bis 150 Gramm. Die Abweichung in einem Set darf maximal drei Gramm betragen.

Insgesamt wird Snooker mit 22 Kugeln gespielt. Diese teilen sich folgendermaßen auf:

- 15 Rote (Wertigkeit 1)
- je eine Gelbe (2), Grüne (3), Braune (4), Blaue (5), Pinke (6) und Schwarze (7)
- eine Weiße als Spielball

Das Heiligtum - der Queue

Das wichtigste Utensil eines Snooker-Spielers ist sein Queue. Allein mit diesem darf er die Weiße berühren und damit das Spiel absolvieren. Daher verwundert es nicht, dass Profi-Spieler meist eine sehr intensive Beziehung zu ihrem Queue haben. Meist verwenden sie diese Spezialanfertigungen über ihre ganze Karriere.

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Snooker-Queues werden aus sehr hartem Holz (meist Ahorn oder Esche) gefertigt und verjüngen sich vom Griff zur Spitze hin. In der Regel sind sie zwischen 140 und 150 cm lang. Die Mindestlänge ist mit 91 cm vorgeschrieben. Ob die Queues aus einem Stück gefertig sind oder zweiteilig mit Schraubgewinde ist dem Spieler überlassen. Ein zweiteiliger Queue mit Schraubgewinde wird aber meist bevorzugt, da er bequemer zu transportieren ist.

Im Profibereich wird zumeist eine 3/4-Teilung bevorzugt. Dies bedeutet, dass das Griffteil 3/4 der Länge ausmacht. Damit verhindern die Spieler, dass die Verschraubung beim Stoß am Kinn entlangfährt und damit die Balance des Queues beeinflusst.

Zusätzlich zum Queue können sogenannte Hilfsqueues (Brücken) verwendet werden. Diese kommen immer dann zum Einsatz, wenn aufgrund der Tischgröße der Spieler nicht richtig an den Weißen Ball kommt.

Der Schiedsrichter

Der Schiedsrichter ist, wie bei allen Sportarten üblich, für die Einhaltung des Regelwerks verantwortlich. Allerdings ist Snooker ein Gentleman's Sport, weshalb es Usus ist, dass die Spieler von sich aus Regelverstöße zugeben. Korrektheit, Fairplay und Contenance sind sehr wichtige Attribute für einen Snooker-Spieler.

Neben der Regelüberwachung hat der Schiedsrichter auch die Aufgabe, den Punktestand laut zu verkünden und die Farbigen wieder auf den Tisch zu bringen, solange das Endspiel noch nicht begonnen hat. Dazu ist er auch zur Unterstützung der Spieler da. Er reicht den Spielern die Hilfsqueues an und sorgt dafür, dass diese ungestört spielen können. Sollte z.B. ein Spieler durch eine niedrig hängende Lampe über dem Tisch behindert werden, hält der Schiedsrichter die Lampe weg, bis der Spieler seinen Stoß ausgeführt hat.

Auf Veranlassung der Spieler übernimmt er auch die Reinigung der Bälle. Dafür wird an die Stelle des Balls ein Marker gelegt und der Schiedsrichter reinigt den Ball dann mit einem Samttuch. Danach legt er den Ball wieder an die richtige Stelle zurück.

Allerdings darf der Schiedsrichter keinerlei Fragen bezüglich des Spielstandes beantworten oder einen Spieler vor dem Stoß auf ein mögliches Foul aufmerksam machen. Da aber heutzutage digitale Punkteanzeigen üblich sind, ist die nicht erlaubte Information über den Spielstand ein Relikt aus vergangenen Zeiten.

Der Stoß

Der Stoß als wichtigste Aktion im Snooker ist im Regelwerk sehr genau definiert und muss penibel eingehalten werden. Ein Stoß gilt dann als ausgeführt, wenn der Spieler die Weiße mit der Queue-Spitze berührt. Bevor der Stoß aber korrekt durchgeführt wurde, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

- alle anderen Bälle müssen im Moment des Stoßes still liegen
- die Weiße darf nicht geschoben werden
- die Weiße darf nur ein Mal berührt werden (ein Doppelstoß ist ein Foul)
- der Spieler muss während des Stoßes mit mindestens einem Fuß den Boden berühren
- kein anderer Ball darf berührt werden
- lediglich die Queue-Spitze darf für den Stoß verwendet werden
- kein Ball darf den Tisch verlassen
- der Stoß ist erst dann offiziell beendet, wenn sich kein Ball mehr bewegt

Die Spielvorbereitung

Bevor ein Frame beginnen kann, baut der Schiedsrichter die Bälle nach einem vorgeschriebenen Muster auf. Jede Farbige hat ihren speziellen Spot auf dem Tisch. Die Roten werden in einer Pyramidenform direkt hinter Pink platziert. Danach bekommt der Spieler die Weiße, die er nach eigenem Belieben im D platzieren darf.

Der Spielablauf

Egal, ob beim Anstoß oder Wechsel im Frame, wenn ein Spieler an den Tisch geht, ist immer als Erstes ein Roter der Objektball. Danach wird immer abwechselnd Rot und Farbig versenkt. Die Reihenfolge der Farbigen spielt in dieser Phase des Spiels noch keine Rolle, sie unterscheiden sich lediglich in ihrer Wertigkeit.

Erst, wenn alle 15 Roten vom Tisch entfernt wurden, beginnt das Endspiel. In dieser Phase des Frames müssen die Farbigen nun in der Reihenfolge ihrer Wertigkeit entfernt werden, wobei mit dem niedrigsten Ball (Gelb) begonnen wird. Der Spieler, der den letzten Ball des Frames versenkt, ist nicht automatisch der Gewinner des Frames. Es entscheidet immer die Punktzahl über den Frame-Gewinn.

Unabhängig vom Entfernen aller Bälle vom Tisch gibt es eine besondere Variante des Frameendes. Begeht ein Spieler ein Foul, wenn nur noch Schwarz und Weiß auf dem Tisch sind, ist das Frame sofort beendet.

Schafft es ein Spieler nicht, den richtigen Ball zu treffen oder begeht ein anderes Foul, kommt es zu einem Spielerwechsel.

Das Wiedereinsetzen der Farbigen

Solange Rote auf dem Tisch sind, werden die versenkten Farbigen immer wieder neu auf den Tisch gebracht. Dazu platziert der Schiedsrichter die Farbige auf dem zugewiesenen Spot der Anfangsaufstellung. Sollte dieser Spot belegt sein, wird die Farbige auf dem nächsten freien Spot mit höherer Wertigkeit platziert. Sind alle Spots belegt, wird die Farbige so nah wie möglich an ihrem Ursprungsspot Richtung Kopfbande platziert.

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Die Punktezählung

Punkte werden beim Snooker durch das Entfernen der Bälle vom Tisch erzielt. Jedem Ball ist eine Wertigkeit zugewiesen, Rot und Farbig müssen abwechselnd entfernt werden. Solange Rote auf dem Tisch sind, werden die entfernten Farbigen immer wieder zurückgelegt. Die Anzahl der Punkte, die ein Spieler in einem Frame ohne Unterbrechung macht, nennt man Break. Die maximale Punktzahl in einem Frame, das Maximum Break, sind 147 Punkte. Dieses wird nur erreicht, wenn zwischen jeder Roten die Schwarze entfernt wird.

Allerdings ist das nicht die einzige Möglichkeit, Punkte zu sammeln. Es ist auch möglich, durch Fouls des Gegners Punkte zu bekommen. Ein Foul wird dabei mindestens mit der Wertigkeit vier gutgeschrieben.

Gewinner ist der Spieler, der als Erstes die erforderliche Anzahl von Frames gewinnen kann. Dies wird vorher als Best-of festgelegt. In einem Best-of-9-Spiel benötigt man fünf Frames, um das Match für sich zu entscheiden.

Was ist ein Foul oder Miss?

Ein Foul liegt grundsätzlich vor, wenn der Spieler den angesagten Ball nicht trifft. Da Snooker ein Ansagespiel ist, muss der angesagte Ball auch zwingend als Erstes angespielt werden. Gelingt dies nicht, bekommt der Gegner eine Gutschrift von mindestens vier Punkten. Damit Spieler nicht absichtlich Foul spielen, um ihren Kontrahenten in schwere Situationen zu bringen, kann der Kontrahent die Aufnahme verweigern. Dann muss der Spieler aus der Foulsituation heraus weiterspielen.

Wenn der Spieler nicht nur den angesagten Ball verpasst, sondern gar keinen Ball trifft, spricht man von einem Foul and Miss.

Spezialfall beim Framegewinn

Das Maximum Break in einem Frame ist 147. Allerdings können von beiden Spielern zusammen mehr Punkte als 147 erzielt werden. Da Fouls ebenfalls mit Punkten für den Gegner bestraft werden, kann ein Spieler  auch dann noch gewinnen, wenn sein Rückstand höher ist als noch Punkte auf dem Tisch liegen.

Dafür muss er durch schwierige Spielsituationen und Snooker versuchen, seinen Kontrahenten in Fouls zu zwingen. Allerdings ist diese Variante nur sehr schwer zu realisieren und nur bis zu einem gewissen Rückstand realistisch.

Die wichtigsten Turnier im Snooker

Die World Professional Billiards and Snooker Association (WPBSA) veranstaltet die jährliche Main Tour in der alle professionellen Turniere zusammengefasst werden. Ausnahmen sind die Snookerweltmeisterschaft, die Turnier der Home Nation Series und sonstige Einladungsturniere ohne Qualifikationen.

Das wichtigste Turnier ist die Snookerweltmeisterschaft, die jährlich einen Weltmeister kürt. Hier gibt es das höchste Preisgeld zu gewinnen und die meisten Weltranglistenpunkte werden verteilt.

An zweiter Stelle rangiert die UK Championship. Dies ist ebenfalls ein alljährlich stattfindendes Event, das seit 2011 in York ausgetragen wird.

Das dritte große Turnier ist das Masters. Im Gegensatz zur Weltmeisterschaft und dem UK Championship ist das Masters ein reines Einladungsturnier. Teilnehmen dürfen nur die 16 besten Spieler der Weltrangliste.

Gewinnt ein Spieler alle drei Turniere (in seiner Karriere, nicht zwingend in einer Saison), wird er Mitglied der Triple Crown. Dies schafften bisher lediglich zehn Spieler. nur drei von ihnen schafften es innerhalb eines Jahres.