In Wahrheit ist die schöne, böse Russin aus dem Wrestling-Ring voll und ganz amerikanisch, wie so vieles in der WWE.
Die Problemdiva der WWE
Catherine Joy Perry heißt sie, geboren in Florida, ausgezogen nach Los Angeles, um zu modeln, zu tanzen, zu singen und zu schauspielern - kurz: um im Showbusiness groß herauszukommen.
Es gelang ihr schließlich im Schaukampfgeschäft, indem sie zu Lana wurde, der Begleiterin des erstaunlich erfolgreichen Wrestlingtalents Rusev.
In genau dieser Rolle ist sie am Montag bei Monday Night RAW in die WWE zurückgekehrt. Was keine Selbstverständlichkeit ist, nachdem sie in den vergangenen Wochen einigen Ärger verursacht haben soll.
Rusev zerstörte, Lana pries Putin
Seit Anfang 2014 waren Lana und Rusev ein gut funktionierendes Gespann, innerhalb wie außerhalb des Rings.
Das bulgarische Kraftpaket mimt im Ring den Zerstörer, seine Freundin Lana - die Teile ihrer Kindheit in Russlands Nachbarrepublik Lettland verbrachte - war das Sprachrohr, das Amerika niedermachte und Wladimir Putin pries. Dabei aber eben auch blendend aussah.
Ein altmodisches Gimmick-Pärchen, aber es zündete. Und sollte angeblich Sprungbrett für noch größere Aufgaben sein.
Große Pläne in der Schublade
Im Frühjahr 2015 trennte die Liga Rusev und Lana, machte die 30-Jährige zum Publikumsliebling, wollte sie nach Berichten des Wrestling Observer zu ihrer Top-Diva machen - "Diva" ist die offizielle Berufsbezeichnung der weiblichen WWE-Stars.
Lana sollte demnach als Amerikanerin enthüllt werden und womöglich auch einen neuen Namen bekommen. Im Gespräch war "CJ" - die Initialen ihres bürgerlichen Namens sollten Erinnerungen an Pamela Andersons Rollennamen in "Baywatch" wecken.
Es kam einiges dazwischen: Erst eine Handverletzung, die Lana zu mehreren Monaten Pause zwang, dann auch einige Aktionen, mit denen sich die "Ravishing Russian" bei den Verantwortlichen unbeliebt machte.
Twitter-Stunk mit Kollegin Paige
Im Oktober machte sie ihre Verlobung mit Rusev öffentlich - gegen den Willen der WWE, die es ungern sieht, wenn ihre Angestellten Privates ausbreiten, was ihrem Showprogramm widerspricht. Dort waren Lana und Rusev damals noch Feinde.
Einen Monat später trug sie bei Twitter eine private Streitigkeit mit Kollegin Paige aus, warf ihr vor, eine Mobberin und Heuchlerin zu sein (was Kolleginnen als Unfug abtaten).
Die Britin konterte und verspottete Lana als "Keyboard Warrior", als Tastaturkriegerin: "Schön, dass du eine Meinung hast. Schade, dass du ständig lügst." Hashtag: #Allyouwantisfame ("Du bist nur auf Ruhm aus.")
Für die WWE war der öffentliche Stunk doppelt peinlich: Sie engagiert sich öffentlich für Anti-Mobbing-Initiativen.
Es brodelte - angeblich "nuklear"
Die Liga versuchte das Beste daraus zu machen, stellte den wahrhaftigen Streit auf ihrer Homepage wie eine Inszenierung, einen Teil der Show dar. Hinter den Kulissen aber soll es laut Observer "nuklear" gebrodelt haben. Sogar über Lanas Entlassung wurde spekuliert.
Eine Woche später ist sie stattdessen zurück im WWE-Programm und an Rusevs Seite. Kein WWE-Aus also, aber auch kein Karriere-Neustart als Pamela Andersons Wiedergängerin.
Für den muss sie wohl erstmal etwas mehr Social-Media-Disziplin lernen.