Noah Lyles hat fünf Tage nach seinem Goldlauf über 100 m das WM-Double perfekt gemacht. Der US-Sprintstar triumphierte am Freitag in Budapest in 19,52 Sekunden auch über die 200 m. Bei den Frauen setzte sich Titelverteidigerin Shericka Jackson (Jamaika) mit Meisterschaftsrekord von 21,41 Sekunden durch, nur sieben Hundertstel fehlten zum 35 Jahre alten Weltrekord von Florence Griffith-Joyner (USA).
Doppel-Gold für Lyles
Der 26-jährige Lyles sicherte sich damit seinen dritten WM-Titel in Serie und holte als erste Sprinter seit Usain Bolt (2015 in Peking) beide Goldmedaillen über die zwei kürzesten Sprintdistanzen. Dasselbe Kunststück hatte auch Sha‘Carri Richardson (USA) angestrebt, die 100-m-Weltmeisterin musste sich jedoch mit Bronze (21,92) begnügen. Silber ging an ihre Landsfrau Gabrielle Thomas (21,81).
Lyles, der sich am Sonntag erstmals zum Sprintkönig über 100 m gekrönt hatte, hatte vor dem Rennen bereits auf den 14 Jahre alten Weltrekord von Jamaikas Sprint-Legende Bolt (19,19) geschielt. Auf die Bestmarke von Berlin 2009 fehlten dem US-Amerikaner letztlich aber 33 Hundertstel.
Silber im Männer-Rennen ging an Erriyon Knighton (USA/19,75) vor Letsile Tebogo aus Botswana (19,81). Der deutsche Rekordhalter Joshua Hartmann (Köln) war völlig überraschend im Vorlauf ausgeschieden. Andrew Hudson, der am Donnerstag vor dem WM-Halbfinale wie Lyles in einen Crash mit einem Golfcart verwickelt war, wurde Achter (20,40).
Hudson war nach seinem eigentlichen Aus im Halbfinale nachträglich für das Finale gesetzt worden. Der 26-Jährige hatte bei dem Zusammenprall zweier Fahrzeuge, die Athleten vom Aufwärmplatz ins Stadion befördern, Glas ins Auge bekommen. Der Weltverband World Athletics leitete anschließend eine Untersuchung ein und teilte mit, das Transportverfahren einer Überprüfung zu unterziehen.